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Bittere Pille in der Overtime – Towerstars müssen in Spiel 7

Ex-NHL-Spieler David Booth war beim 1:1 Ausgleich wieder einmal nicht zu stoppen. Bild: Kim Enderle

Die Towerstars mussten am Sonntagabend im sechsten Spiel der Viertelfinalserie gegen die Eisbären Regensburg eine bittere 1:2-Heimniederlage nach Verlängerung einstecken. Damit wehrte der Tabellenzweite auch den zweiten Matchpuck der Oberschwaben ab und es kommt am Dienstag in Regensburg zum ultimativen Showdown.

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Die Towerstars-Fans in der mit knapp 3.000 Zuschauern gefüllten CHG Arena durften einen vielversprechenden Start der Gastgeber bejubeln. Ganze 79 Sekunden waren gespielt, als Fabian Dietz auf halbrechter Position zum Schuss kam und Robbie Czarnik den von Eisbären-Keeper Tom McCullen abgeprallten Puck nur noch zum 1:0 einschieben musste. Die Gäste schüttelten den Dämpfer jedoch von Minute zu Minute ab und kamen ihrerseits zu hochkarätigen Möglichkeiten, die jedoch allesamt von Towerstars-Goalie Ilya Sharipov pariert werden konnten. Im taktisch ausgeprägten Spielgeschehen des ersten Abschnitts kamen beide Teams durchaus zu Möglichkeiten, die wirklich hochkarätigen Einschusschancen waren jedoch überschaubar und hielten sich weitgehend in der Waage.

Im zweiten Spielabschnitt sollte sich das jedoch ändern. Die Gäste aus der Domstadt zogen das Tempo nun deutlich an und die Oberschwaben waren noch verstärkter mit Defensivaufgaben beschäftigt. Entlastung gab es in der 28. Minute durch eine Regensburger Strafzeit. Das Powerplay wirkte jedoch zu durchsichtig und war letztlich nicht von Erfolg gekrönt. Zumindest wirkten die Oberschwaben defensiv sehr solide und vieles sprach dafür, dass sie mit der hauchdünnen Führung auch in die zweite Pause gehen könnten.

Dann allerdings kam es zu einer ähnlichen Situation wie schon am Freitag in Regensburg. Luigi Calce bekam wegen Haltens eine Strafzeit aufgebrummt, diese nutzten die Gäste auch prompt aus. Ex-NHL-Spieler David Booth zog ab der Mittellinie durch die Towerstars-Abwehr und ließ nach seinem pfeilschnellen Antritt auch Ilya Sharipov aussteigen – das 1:1. Dass es kurz zuvor zu einem umstrittenen Spielerwechsel der Gäste kam und die Unparteiischen keinen Regelverstoß sahen, kam weder auf der Ravensburger Bank und erst recht nicht auf den Tribünenrängen wirklich gut an.

Damit war für den Schlussabschnitt für beide Teams wieder alles offen und die Partie wurde sprichwörtlich mit offenem Visier geführt. Hier wirkten auch die Towerstars offensiv wieder selbstbewusster. Zum Problem wurde jedoch die Chancenverwertung. Egal, wo die Oberschwaben auch hinschossen, fehlten entweder die berühmten Zentimeter oder ein Schläger der Gäste kam dazwischen. Hatte die Atmosphäre beim ausgeglichenen Spielstand ohnehin schon ordentlich geknistert, wurde in den letzten fünf Minuten der regulären Spielzeit von beiden Teams noch einer obendrauf gesetzt.

In der 56. Minute sahen die Hauptschiedsrichter bei einem Zusammenprall von Sam Herr mit dem gegnerischen Torhüter einen Stockschlag und der Towerstars-Kapitän musste auf die Strafbank. Die Oberschwaben warfen sich jedoch tapfer in die Schüsse der Gäste und die zwei Minuten wurden schadlos überstanden. Eineinhalb Minuten vor Ende öffnete sich die Strafbank dann für einen Regensburger Spieler und den Towerstars wurde die Entscheidung damit auf dem Silbertablett serviert. Doch auch die Gäste-Abwehr war nicht zu knacken – weder in den eineinhalb Minuten der regulären Spielzeit noch in der nachfolgenden Overtime.

38 Sekunden nach Ablauf der Regensburger Strafzeit kam es für die Oberschwaben dann zum herben Nackenschlag. In der neutralen Zone passte die defensive Zuordnung nicht, Abbott Girduckis hatte viel Platz, setzte die Scheibe über die Stockhand von Ilya Sharipov zum 1:2 in die Maschen und vertagte damit die Entscheidung auf Dienstag. Dann kommt es in der Regensburger „das Stadtwerk.Donau Arena“ zur definitiven Entscheidung im Kampf um den Einzug ins Halbfinale.

Die Towerstars und Regensburg sind damit übrigens in bester Gesellschaft. Auch in den anderen Serien wurden die jeweiligen Matchpucks abgewehrt. Dass alle vier Viertelfinalspiele in einem 7. Spiel entschieden werden mussten, gab es in der DEL2-Chronik noch nie und spiegelt die verrückt ausgeglichene Liga auch eindrucksvoll wider. Das Spiel am Dienstag um 20 Uhr in Regensburg wird live vom Streamanbieter SpradeTV übertragen.

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