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Ida Jobe erhält Bundesverdienstorden

Bild: Elke Obser

Höchste Auszeichnung für jahrzehntelanges Engagement: Ida Jobe, die Vorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Ortsgruppe Oberschwaben-Allgäu, ist am vergangenen Freitag mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt worden. Beim Festakt im Kultur- und Kongresszentrum würdigte Baden-Württembergs Integrationsminister Manne Lucha die außergewöhnlichen Verdienste der Weingartenerin.

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Es war ein sehr bewegender Abend für Ida Jobe: Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, überreichte Ida Jobe in einer Feierstunde mit knapp 100 geladenen Gästen das Bundesverdienstkreuz, die höchste Form der Anerkennung für ehrenamtliches Engagement in der Bundesrepublik.

In seiner Laudatio zeichnete der Minister Ida Jobes Lebensweg nach: Nach einer beschwerlichen, von Diskriminierung geprägten Kindheit in Kasachstan und ihrer Tätigkeit als Mathematiklehrerin kam sie mit 33 Jahren als Spätaussiedlerin nach Weingarten. Ihr Studium wurde nicht anerkannt. Doch Ida Jobe holte es an der Pädagogischen Hochschule nach, arbeitete fortan fast 30 Jahre als Lehrerin und begann ihr großes ehrenamtliches Engagement. „Bis heute unterstützen Sie Menschen, die – wie Sie damals – oft rat- und planlos in eine neues, für sie fremdes Land kommen.“ Sie helfe, wo sie nur könne: bei Behördengängen, als Übersetzerin, bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, beim Arztbesuch oder der Vermittlung von Sprachkursen.

Ida Jobe setze sich für ein vorurteilsfreies, respektvolles Miteinander ein, für Werte, Würde, Vielfalt und Toleranz. Auch mit der Organisation von Kultur-, Sport- und Bildungsangeboten sorge sie dafür, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft sich begegneten, sich kennenlernten und Berührungsängste abbauten. „Wir wissen: Wer sich für Integration einsetzt, setzt sich ein für einen starken gesellschaftlichen Zusammenhalt und für eine starke Demokratie. Das ist vor allem heute, in Zeiten der Krisen, wichtig“, sagte Lucha. Er bezeichnete Ida Jobe als „friedensstiftende Seele“. Der Orden sei auch eine Friedensauszeichnung.

Oberbürgermeister Clemens Moll dankte Ida Jobe in seinem Grußwort für ihr „vorbildliches Wirken in unserer Stadt“. Ida Jobe habe als Begleiterin, Problemlöserin und Kümmerin in ihrem Leben vielen Menschen geholfen und ihr großes Herz geteilt.

Auch Ernst Strohmaier, der Stuttgarter Vorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LmDR), gratulierte Ida Jobe im Namen der Landesgruppe Baden-Württemberg und würdigte ihren Einsatz weit über die Region Weingarten hinaus.

„Die Ehre gebührt nicht nur mir“, sagte eine gerührte Ida Jobe, die sich bei ihrer Familie und ihren Wegbegleitern bedankte. „Niemand kann die nicht immer einfachen, zweitintensiven Aufgaben alleine stemmen. Es klappt nur, wenn alle an einem Strang ziehen.“

Mehr Bilder vom Festakt finden Sie unter www.weingarten-online.de/bvo_jobe.

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