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Flächen für Geflüchtete im früheren 14-Nothelfer werden erweitert

Bild: Pro Invest-Vermittlungsgesellschaft für Immobilien und Projektmanagement mbH

In einer konzertierten Aktion wurden im 14 Nothelfer ab April 2022 Flächen für Flüchtende aus der Ukraine zur Verfügung gestellt. Der Landkreis Ravensburg, die Stadt Weingarten und der Investor für das 14 Nothelfer, die Staiger-Gruppe, fanden schnell und pragmatisch eine Einigung über weitere Flächen für die vorläufige Unterbringung der Hilfesuchenden. Ein neuerlich geschlossener Vertrag, verdoppelt nun das Flächenangebot bis Ende 2027.

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Seit April 2022 wurden im südlichen Trakt des ehemaligen Krankenhauses 14 Nothelfer bis zu 120 ukrainische Schutzsuchende durch den Landkreis untergebracht. Diese Nutzung war von Beginn an bis Ende Februar 2023 zeitlich befristet. Ab diesem Zeitpunkt sollte planmäßig mit umfangreichen Umbauarbeiten für medizinische und pflegerische Nutzungen durch die Staiger Gruppe begonnen werden.

Der Bedarf an Behelfsunterkünften des Landkreises reduzierte sich jedoch in keinster Weise. Vorausschauend regelten der Landkreis Ravensburg, die Stadt Weingarten und der Investor des Krankenhaus-Areals 14 Nothelfer, die Staiger-Gruppe, frühzeitig eine Folgenutzung im Osten, an dem zum Park angrenzenden ehemaligen Krankenhaustrakt. Dieser ist dafür ausgelegt, seit Dezember 2022 bis zu 180 Geflüchteten eine angemessene Unterkunft zu bieten.

Zur Abdeckung des unvermindert hohen Bedarfs an Unterkünften für Flüchtende haben der Landkreis Ravensburg, die Stadt Weingarten und die Staiger-Gruppe anknüpfend an die bislang stets reibungslose Zusammenarbeit mit der Staiger-Gruppe erneut eine zusätzliche temporäre Unterbringungslösung für Geflüchtete vertraglich vereinbart. So soll ab Juli 2023 der aktuell genutzte, an den Park angrenzende, östliche Teil des ehemaligen Krankenhauses um den südlichen Trakt entlang der Ravensburger Straße ergänzt werden. Die ehemaligen Krankenzimmer verfügen aufgrund ihrer früheren Nutzung über eine hervorragende Infrastruktur. Maximal zwei Zimmer teilen sich jeweils WC und Dusche. Gemeinschaftsräume und -Terrassen bieten ein angemessene Unterbringungsqualität.

Die Anmietung sichert dem Landkreis bis Ende 2027 Flächen für Geflüchtete. Sofern sich der Bedarf vorzeitig reduziert, kann der Landkreis das Mietverhältnis auch schon in den Jahren 2025 oder 2026 beenden. Somit können im ehemaligen Krankenhaus 14 Nothelfer künftig insgesamt 300 Geflüchtete Personen untergebracht werden.

Weingartens Oberbürgermeister Clemens Moll zeigte sich vor dem Hintergrund verpflichtender Aufnahmequoten überaus dankbar für die Bereitschaft der Staiger Gruppe, neuerliche Flächen für die Unterbringung von Geflüchteten zur Verfügung zu stellen, wenngleich er die Stadt sowie sämtliche Netzwerkpartner vor dem Hintergrund steigender Zahlen zuziehender Geflüchteter vor einer großen Herausforderung sieht: „Mit den ehemaligen Krankenhausräumen, können wir weiteren Geflüchteten eine menschenwürdige Unterbringung ermöglichen. Allerdings bedeutet die Erweiterung auch einen neuerlichen Stresstest für unsere gesamtstädtische Infrastruktur“, so Moll. Auch wird die nun vereinbarte Flächenerweiterung am Standort 14 Nothelfer nichts an den Plänen zum Bau einer vorläufigen Containerunterkunft in der Oberstadt ändern. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, so Moll weiter. „Die starken Zugangszahlen und die Aufnahmeverpflichtung lassen uns hier schlichtweg keine Wahl.“

Bereits zum dritten Mal konnte durch enge Zusammenarbeit von Investor, der Stadt Weingarten, der Caritas Bodensee-Oberschwaben und dem Landkreises Ravensburg eine kreative Lösung zur Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten vor Ort in unserem Landkreis erarbeitet werden. Für diese Lösung sind wir sehr dankbar“ erklärt der stellvertretende Landrat des Landkreises Ravensburg Dr. Andreas Honikel-Günther. „Eine auskömmliche, die Bedürfnisse vor Ort berücksichtigende Finanzierung der Unterbringung und Integration von Schutz suchenden Menschen ist weiterhin ein zentraler Gelingfaktor. Weiterhin muss ganz grundsätzlich ein auf europäischer Ebene abgestimmtes, steuerndes, die Aufnahme- und Integrationsfähigkeit berücksichtigendes Asyl- und Einwanderungssystem geschaffen werden, das illegale Migration und das schlimme Sterben auf den Fluchtrouten vermeidet. Die aktuellen Brüsseler Beschlüsse weisen den Weg in die richtige Richtung“ so der Erste Landesbeamte weiter.

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