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Dokumentarisches Theaterspiel „Ich bin Traute Mainzer“ im Theater Ravensburg

Bild: Stadt Ravensburg

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus bringt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Begegnung in Oberschwaben (CJB) zusammen mit dem Kulturamt der Stadt Ravensburg Wolfgang Schukrafts dokumentarisches Theaterspiel „Ich bin Traute Mainzer“ am Dienstag, 24. Januar um 19 Uhr auf die Bühne des Theaters Ravensburg. Der Eintritt ist frei. Eine Reservierung des Tickets beim Theater Ravensburg wird erwünscht.

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Filmreif ist Gertrud Mainzers außergewöhnliches Schicksal, ein politisches und historisches Zeitzeugnis und zugleich die exemplarische Geschichte einer besonderen Frau. Gespielt wird das Stück von Celia Endlicher.

Die in Frankfurt geborene Jüdin und ihre beiden Kinder überlebten die ersten Kriegsjahre in unterschiedlichen Verstecken in Holland. Als ihre Kinder in das Durchgangslager Westerbork deportiert wurden, schmuggelte sich Traute, wie sie genannt wurde, in das Lager, um ihre Kinder beschützen zu können. 1944 wurde die Familie in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Die Befreiung erlebte sie in einem Rotkreuz-Lager in Biberach.

Nach dem Krieg führte Gertrud Mainzers Weg über Kuba, wo sie ihren Mann wiedertraf, in die Vereinigten Staaten. Mit 50 Jahren begann sie als älteste Studentin ihr Jurastudium und wurde Richterin am Familiengericht in New York City.

Für Gertrud Mainzer waren nicht die Schrecken der Lager Mittelpunkt ihres Denkens und Handelns. Es waren vielmehr die Erkenntnisse daraus, die sie zu einer hoch angesehenen und richtungsweisenden Familienrichterin werden ließen. Sie kämpfte für die Schwachen und Unterprivilegierten am Rande der Gesellschaft, weil sie deren Situation verstand. Sie schrieb Rechtsgeschichte, indem sie beim Obersten Gericht, dem Supreme Court, die bis dahin nicht festgelegten Rechte von jugendlichen Straftätern erstritt.

Gertrud Mainzers Lebenserinnerungen werden durch Aussagen ihres Vaters Hugo Sinzheimer ergänzt. Als „Vater des deutschen Arbeitsrechts“ hat er an der Weimarer Verfassung mitgearbeitet und hat so indirekt auch einen bedeutenden Anteil am Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

TICKET-INFOSDienstag, 24. Januar | Theater Ravensburg |19 Uhr | Eintritt frei |
Reservierung eines Tickets beim Theater Ravensburg erwünscht.
Telefon: 0751 23364 | Donnerstag bis Samstag   ab 17 Uhr

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