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Das Leben der Dinge: Eine Ausstellung über das Sammeln

Kuratorin Carolin Gennermann, beim Rundgang. Bild: Wynrich Slomke

Ab dem 26. Mai zeigt das Museum Humpis-Quartier die Ausstellung „Das Leben der Dinge. Eine Ausstellung über das Sammeln“, die sich mit dem Sammeln und der Bedeutung von Dingen im Allgemeinen und der eigenen Sammlung des Museums im Besonderen befasst.

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Besitzen Sie in ihrem Haushalt auch eine Krimskramsschublade, in deren Tiefe so manches Ding vergraben ist? Sammeln Sie selbst oder haben Sie eine Sammlung geerbt? Gibt es Dinge, von denen Sie sich einfach nicht trennen können?

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde weit mehr hergestellt und konsumiert, als in der gesamten Menschheitsgeschichte davor. In einem deutschen Einpersonenhaushalt befinden sich heute im Schnitt 10.000 Dinge. Wer braucht das alles und was passiert mit ihnen, wenn sie nicht mehr benötigt werden? Viele Dinge landen auf dem Müll, einige finden den Weg ins Museum.


Das Leben der Dinge. Eine Ausstellung über das Sammeln
Mai 2020 bis 7. Februar 2021


Die Sammlung des Museum Humpis-Quartier enthält über 10.000 Einzelobjekte, Objektgruppen und Konvolute. Die Bandbreite reicht dabei von Alltagsgegenständen und Gebrauchsgütern über kunsthandwerkliche Erzeugnisse bis hin zu Kunstwerken. Die ältesten Objekte stammen aus der Römerzeit. Die meisten Dinge wurden aber in den letzten 200 Jahren hergestellt und eigenen sich dazu, die Geschichte der materiellen Kultur in Ravensburg und Umgebung abzubilden. Sie veranschaulichen Veränderungen im Konsumverhalten, von Geschmack und Moden, den Wandel von Produktionstechniken, die Einführung neuer Materialien und das Aufkommen der Produktwerbung.

Der Blick auf die Dinge wandelt sich, wenn diese ins Museum gelangen. Hier, in Magazinen und Depots, kommen die Dinge zur Ruhe; ihr Leben ist aber keineswegs zu Ende! Sie werden aufbewahrt und konserviert, ab und zu von Museumsleuten zu Forschungs- oder Ausstellungszwecken hervorgeholt, um dann als Zeitkapseln ans Licht geholt und erforscht zu werden. In Ausstellungen werden die Dinge zu Zeitzeugen und Stellvertretern, sie erzählen Geschichten – und erhalten damit eine neue Bedeutung.

In der Ausstellung wirken verschiedene Inszenierungen auf die Besucherinnen und Besucher: Sie erhalten Einblicke in die Geschichte der Museumssammlung, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Sie flanieren durch ein Schaudepot und erfahren dort, welche Tätigkeiten und Aufgaben ein Museum beim Sammeln und Bewahren zu erfüllen hat. In einer Audioinstallation erzählen sieben Ravensburgerinnen und Ravensburger von ihren ganz persönlichen Beziehungen zu den Dingen. Vor allem aber lädt die Ausstellung dazu ein, über das Wesen der Dinge selbst nachzudenken.

 

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