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„Werkstattgespräch“ mit Schriftstellerin Saskia Luka

Preisverleihung im November 2019 in Berlin: Stiftungsvorstand Johannes Hauenstein überreicht Saskia Luka die Preisurkunde Bild: Ingo Heine /Stiftung Ravensburger Verlag

Am Mittwoch, den 5. Februar 2020, um 20 Uhr ist die Schriftstellerin Saskia Luka in der Buchhandlung RavensBuch zu Gast. In einem Werkstattgespräch mit ihrer Lektorin Sara Schindler, Programmleiterin im Verlag Kein & Aber, präsentiert sie ihren Debütroman „Tag für Tag“. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stiftung Ravensburger Verlag statt.

Saskia Luka war von der Stiftung im November in Berlin mit dem Buchpreis Familienroman 2019 ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert und ehrt jährlich einen Autor oder eine Autorin erzählender Prosa (Roman, Erzählung, Anthologie), „der oder die mit literarischen Stilmitteln ein zeitgenössisches Bild der Familie zeichnet“. Die 39jährige Autorin studierte Germanistik in Bonn, arbeitete unter anderem als Texterin in Berlin und lebt heute mit ihrer Familie auf der dalmatinischen Insel Brač in Kroatien. Saskia Luka ist die neunte Buchpreisträgerin. In den Vorjahren waren Hannes Köhler, Annette Mingels, Benedict Wells, Vea Kaiser, Lena Gorelik, Doris Knecht, Sten Nadolny und Maja Haderlap für ihre Familienromane ausgezeichnet worden.

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Der Roman „Tag für Tag“ Der Debütroman „Tag für Tag“ erzählt von drei Frauen – Großmutter, Tochter, Enkelin –, deren Leben durch den Jugoslawienkrieg geprägt wurden. Lucia, die Großmutter, hat sich trotz des Krieges nicht aus ihrem von allen anderen Bewohnern verlassenen Dorf vertreiben lassen. Ihre Tochter Maria dagegen verließ das Land und baute sich in Deutschland ein neues Leben als Künstlerin, Ehefrau und Mutter auf. Sie assimilierte sich gründlich und schüttelte ihre von Nationalismus und patriarchalischen Strukturen geprägte bäuerliche Herkunft vollständig ab. Anna, die Enkelin, wächst in München ohne Bezug zur Heimat ihrer Vorfahren auf. Nachdem Maria jedoch die mittlerweile hinfällige Großmutter nach Deutschland geholt hat, entwickelt sich ein vielschichtiger Konflikt zwischen den drei Frauen.

Begründung der Preisvergabe
Saskia Luka beschreibt in diesem Roman die Bindekräfte einer Familie auf berührende Weise. Die Kunstfertigkeit, mit der die Autorin die Konflikte zwischen den drei Frauen entwickelt und in der Schwebe hält, ohne als Erzählerin Partei zu ergreifen, ist überzeugend. Es wird spürbar, dass die familiären Verbindungen stärker und wichtiger sind als die gegensätzlichen Meinungen. Darüber hinaus stellt die Geschichte ein modernes Beispiel für eine gelingende, durchaus individuell variierende Identitätsfindung im Lebenskontext von Migration und Integration dar.

Der Buchhändler Michael Riethmüller (RavensBuch) ist einer der Buchpreisberater der Stiftung Ravensburger Verlag. Bei der Berliner Preisverleihung lernte er Saskia Luka persönlich kennen und lud sie und ihre Lektorin Sara Schindler zum Werkstattgespräch nach Ravensburg ein.


INFOS
Eintrittskarten sind bei RavensBuch (Marienplatz 34 /Kirchstraße 5 in Ravensburg) und online unter https://ravensbuch.de/veranstaltungen erhältlich. Der Eintritt kostet 12 Euro, reduziert 9 Euro


 

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