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TWS nimmt Heizzentralen in Betrieb

TWS-Geschäftsführer Dr. Andreas Thiel-Böhm und Ravensburgs Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp an der neuen Heizzentrale am Ravensburger Hallenbad. Mit den Anlagen im Parkhaus Rauenegg und am Hallenbad geht der zweite Abschnitt der neuen Fernwärmeversorgung in der Ravensburger Innenstadt in Betrieb. Bild: TWS, frei zur Veröffentlichung

Der Winter kann kommen, wenn es nach der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) geht: Ihre Heizzentralen im Parkhaus Rauenegg und am Hallenbad sind pünktlich fertig geworden. Das Unternehmen hat sie am Dienstag (7. November) mit einer kleinen Feier für die Beteiligten offiziell in Betrieb genommen. „Damit ist ein weiterer Meilenstein der Fernwärmeversorgung für die Ravensburger Innenstadt erreicht“, sagt Dr. Andreas Thiel-Böhm, Geschäftsführer der TWS. Für Dr. Daniel Rapp, Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg, ist Fernwärme einer der wirksamsten Hebel für die Wärmewende bei bestehenden Gebäuden und die Erfüllung des Gebäudeenergiegesetzes. „Wir leisten damit einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und wir machen uns dadurch auch unabhängiger von Energieimporten“, erklärt er. Die Stadt Ravensburg hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein.

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Pünktlich Zug um Zug
Vom Parkhaus Rauenegg aus werden ab Ende November die bereits angeschlossenen Gebäude in der Wilhelm- und Herrenstraße nach und nach mit Fernwärme versorgt, darunter die Realschule mit den Gebäuden W5 und W7 und das Konzerthaus, in dem erst kürzlich die alte Gasheizung für kurze Zeit ausgefallen war. Sie bekommen dann zuverlässig Fernwärme, die aus klimafreundlichem Biomethan erzeugt wurde. Die Zentrale am Hallenbad liefert Wärme aus Holzpellets für Häuser in der Friedrich-Schiller-Straße, Olgastraße, Rudolf- und Weinbergstraße (Süd), die schon bereit sind für den Fernwärmebezug. „In den nächsten Wochen kommen weitere Gebäude in diesen Straßen an die Fernwärme; bei denen laufen gerade die letzten Umstellungsarbeiten“, informiert Projektleiterin Miriam Sepke-Vogt. Sie freut sich, dass auch der zweite Teilabschnitt planmäßig in Betrieb geht und die Zahl der klimaschonend beheizten Gebäude stetig wächst. „Vor fast genau einem Jahr haben wir den ersten Netzabschnitt eingeweiht. Seither werden Gebäude am Gespinstmarkt durch Fernwärme beheizt. Die Erzeugungseinheit dafür steht im Rathaus“, sagt sie. In diesem Zusammenhang dankt die Projektleiterin auch den beteiligten Firmen für ihre pünktliche und kompetente Arbeit; das sei entscheidend für die Planbarkeit.

Konsequent ökologisch von Anfang an
Erzeugt wird die Fernwärme in der Heizzentrale am Hallenbad über 4 Pelletkessel mit einer thermischen Leistung von insgesamt knapp einem Megawatt. „Das ist eine Übergangslösung“, erklärt die Projektleiterin, „später soll industrielle Abwärme zur Fernwärmeversorgung dienen.“ Im Parkhaus Rauenegg ist ein hocheffizientes Blockheizkraftwerk installiert, das durch zwei Pufferspeicher ergänzt wird. Die thermische Leistung beträgt 500 Kilowatt. Hier wird als Brennstoff Biomethan eingesetzt: 100 Prozent erneuerbar und klimafreundlich.

Ausgeklügelter Plan für schnellen Ausbau
Die TWS baut gleichzeitig an mehreren Stellen in der Ravensburger Innenstadt, damit das Fernwärmenetz möglichst schnell wachsen kann. Aktuell ist sie zum Beispiel auf dem Ravensburger Marienplatz aktiv. Dort sollen bis Ende November die Wärmeleitungen verlegt sein. Im nächsten Jahr geht es dann mit dem Ausbau in der Altstadt weiter, unter anderem wird da die Bachstraße aufgebaggert. „Dort verbinden wir den Netzabschnitt, der von der Heizzentrale im Parkhaus Rauenegg bedient wird, mit dem Netzabschnitt, der vom Hallenbad aus versorgt wird. Dann haben wir ein innenstadtweites Netz mit einer sehr hohen Versorgungssicherheit“, resümiert sie. Das Interesse an Fernwärme sei hoch, rund 75 Prozent der Hausbesitzer würden einen Anschluss ins Haus legen lassen, berichtet Miriam Sepke-Vogt. In der engen historischen Innenstadt sei Fernwärme auch fast die einzige Möglichkeit, auf eine emissionsarme Beheizung umzusteigen. Dort können Wärmepumpen oft nicht wirtschaftlich eingesetzt werden, für Pelletheizungen fehlt der Platz.

 

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