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Towerstars zum zweitem Mal in Folge im DEL2 Finale

Bild: Kim Enderle

Was für eine Spannung, was für ein Erfolg! Die Ravensburg Towerstars haben am Samstagabend den vierten Sieg über die Krefeld Pinguine eingefahren und stehen damit im Finale der DEL2 Saison 2023/24. Beide Teams zogen im fünften Duell der Serie allerdings noch einmal alle Register der Dramatik.

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Mit drei Matchpucks und einer restlos ausverkauften CHG Arena im Rücken, erwarteten die Towerstars einen hart kämpfenden Gegner aus Krefeld. Das Vorchecking der Pinguine war noch aggressiver als in den Spielen zuvor und bei Rückeroberung rollten die Angriffe sofort und pfeilschnell in Richtung Ravensburger Tor. Die Verhinderung eines frühen Gegentores stand auch nach zwei Minuten im Fokus, als Luigi Calce im Zweikampf den Stock zu hoch hatte und zwei Minuten Strafzeit aufgebrummt bekam. Die Unterzahl überstanden die Oberschwaben schadlos, dafür setzte es den ersten Dämpfer in der 7. Minute. Davis Koch fälschte einen Schuss von Pascal Zerressen ab und die Scheibe schlug zum 0:1 ein. Und der nächste Rückschlag für die Oberschwaben folgte auf dem Fuß.

Nur eineinhalb Minuten später erhöhte Zach Magwood gar auf 0:2. Der Pinguine Stürmer erkämpfte sich an der rechten Bande den Puck, zog vor das Ravensburger Tor und vernaschte Jonas Langmann mit einem Schuss, mit dem es bei der Wahl zum „Tor des Jahres“ wohl kaum ein Vorbei gibt. Da schnalzten selbst die Ravensburger Zuschauer mit der Zunge, zwei Minuten später war die nächste Reaktion allerdings euphorischer Torjubel. Robbie Czarnik positionierte sich im Slot und in unnachahmlicher Art setzte er seinen Schuss zum enorm wichtigen 1:2 Anschlusstreffer in die Maschen – nur noch 14 Sekunden standen im ersten Spielabschnitt auf der Uhr.

Das zweite Spieldrittel war wieder einmal ein Beweis für die Moral und Wandlungsfähigkeit der Ravensburger Cracks in diesen Playoffs 2023. An den wichtigsten taktischen Stellschrauben wurde erfolgreich gedreht und es dauerte gerade einmal drei Minuten, ehe Max Hadraschek entschlossen nachsetzte und den Spielstand mit dem 2:2 egalisierte. Mit der lautstarken Kulisse im Rücken spielten die Oberschwaben auch weiterhin entschlossen nach vorne – das wurde vier Minuten später mit dem 3:2 Führungstreffer belohnt. Pawel Dronia zog von der blauen Linie ab, Louis Latta hielt den Schläger rein – Tor. Auch in den Folgeminuten hatten die Oberschwaben überdeutlich mehr vom Spiel, allerdings tauchten auch die Gäste aus der Seidenstadt immer wieder brandgefährlich vor dem Gehäuse von Jonas Langmann auf. Das Spiel wurde verbissener, es setzte auch verstärkt Strafzeiten. Den vierten Treffer erzielten die Oberschwaben allerdings beim Spiel 5 gegen 5. Kapitän Sam Herr wurde auf rechter Position in Szene gesetzt, Pinguins Torhüter Hendrik Hane war zum vierten Mal geschlagen. Noch perfekter machte Josh MacDonald dieses zweite Spieldrittel. Bei doppelter Überzahl brachte er das Spielgerät mit einem platzierten Schuss zum 5:2 im Netz der Gäste unter.

Was nach einer vermeintlichen Vorentscheidung aussah, entpuppte sich im Schlussdrittel zu einer Dramatik, für die der Eishockeysport auch so geliebt wird. Auf höchst unglückliche Weise brachten die Towerstars die Krefeld Pinguine quasi selbst ins Spiel zurück. Eine Hereingabe von Alexander Weiß wurde zunächst von Florin Ketterer abgefälscht, der nächste Klärungsversuch von Tim Sezemsky direkt vor dem Torraum landete dann zum 5:3 im eigenen Tor. Noch waren knapp 15 Minuten zu absolvieren, die Towerstars wirken trotz des Gegentreffers aber mental gefestigt und erspielten sich einige Torchancen, die Führung wieder auszubauen. Vor allem während einer Überzahl in der 49. Minute. Dann unterlief den Towerstars knapp sieben Minuten vor Ende allerdings ein Wechselfehler und dafür gab es postwendend zwei Strafminuten.

In allen vier Spielen zuvor konnten die Towerstars das Krefelder Powerplay erfolgreich abwehren, doch diesmal schlug ein abgefälschter Schlagschuss ein. Die Führung war auf nur einen Treffer zusammengeschmolzen und damit war eine dramatische Schlussphase garantiert. Die Towerstars wehrten sich sprichwörtlich mit „Mann und Maus“ gegen die Angriffe der Gäste, die durch die Herausnahme des Torhüters knapp zwei Minuten vor Ende noch druckvoller wurden. Immer wieder stockte den Zuschauern in der CHG Arena der Atem, als der Puck mehrfach gefährlich im Torraum der Towerstars frei lag – oder ein Schuss aus dem eigenen Drittel in Richtung leerem Gäste-Tor an den rechten Pfosten knallte. Die letzten 10 Sekunden zählten die Fans dann herunter und dann war es geschafft. Mit einer 4:1 Serie gegen den PENNY DEL Absteiger und Meisteraspiranten Krefeld zogen die Towerstars wie schon im Vorjahr ins Finale der DEL2 ein und kämpfen ab 16. April um den Meistertitel. Der Gegner dort steht noch nicht fest, da die Kassel Huskies beim 2:1 Heimsieg den Serienrückstand auf 2:3 verkürzen konnten und die Entscheidung mindestens bis Ostermontag vertagt wurde.

„Ich bin so unfassbar stolz auf die Jungs. Mit dem Teamgeist in der Kabine, dem Charakter und der Moral auf dem Eis haben sie sich dieses Finale gemeinsam mit den Zuschauern absolut verdient, sagte Coach Peter Russell nach dem Spiel. Jetzt dürfen sich die Towerstars über die Osterfeiertage zurücklehnen, ehe die Vorbereitung auf das absolute Highlight der Saison ansteht.
Jetzt dürfen sich die Towerstars über die Osterfeiertage zurücklehnen, ehe die Vorbereitung auf das absolute Highlight der Saison ansteht.

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