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Towerstars biegen maues Spiel nochmal um

Fabian Dietz trifft hier zum 3:3 Ausgleich. Bild: F.Enderle

Die Ravensburg Towerstars sind mit einem Auswärtssieg ins Wochenende gestartet. Beim 4:3 n.V. in Bayreuth mussten sie allerdings einen 0:2 und 2:3 Rückstand egalisieren, ehe Sam Herr mit einem Foul-Penalty in der Verlängerung für den Zusatzpunkt sorgte.

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Das Team von Coach Tim Kehler konnte mit vier kompletten Sturmreihen und sechs Verteidigern nach Bayreuth reisen. Nicht mit dabei war der angeschlagene Florin Ketterer, Robin Drothen war an diesem Abend beim Oberliga-Kooperationspartner Memmingen im Einsatz. Sein Bruder Marvin pausierte an diesem Abend.

Es überraschte freilich nicht, dass die Gastgeber im ersten Spiel mit ihrem neuen und in Ravensburg bestens bekannten Trainer Rich Chernomaz druckvoll ins Spiel starteten. Die Tigers checkten früh vor und schalteten schnell auf Angriff um. Zur ersten Möglichkeit kam das Tabellenschlusslicht in der 2. Minute, als Christian Kretschmann den Puck knapp am rechten Pfosten vorbeisetzte. Auf der Gegenseite kamen die Towerstars erst nach rund viereinhalb Minuten zu ihrer ersten nennenswerten Torchance. Sam Herr wurde beim Abschluss allerdings entscheidend gestört.

Insgesamt hatten die Gastgeber vor nur 1115 Zuschauern deutlich mehr vom Spiel und nach achteinhalb Minuten machte sich das auch im Spielstand bemerkbar. Nach einem fatalen Puckverlust in der eigenen Zone kam Tigers Topscorer Ville Järveläinen zum Pass in den Slot, Branden Gracel drückte die Scheibe dann aus kurzer Distanz zum 1:0 für Bayreuth über die Linie.

Der Gegentreffer wirkte auf die Towerstars wie ein Weckruf, denn danach lief das Spiel der Ravensburger Cracks etwas besser. Vielversprechende Möglichkeiten eröffneten sich in der 13. Minute in numerischer Überzahl, doch vor dem Tor fehlte die letzte Konsequenz. In der Schlussphase des ersten Abschnitts drehten sich aufgrund einer Strafzeit gegen Fabian Dietz dann die Verhältnisse, allerdings konnte auch Bayreuth das Powerplay nicht nutzen.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts kamen die Oberschwaben spritziger aus der Kabine, allerdings war der Weg in Richtung gegnerisches Tor oftmals auch von unpräzisen Pässen geprägt. Zumindest defensiv leisteten sich die Towerstars weniger Fehler als noch in Abschnitt 1. Wie so oft in zähen Spielverläufen sorgen Strafzeiten für Wendepunkte, das bekamen die Towerstars in der 35. Minute zu spüren. Innerhalb von 22 Sekunden öffnete sich zunächst für Sam Herr, dann für Tim Sezemsky die Tür zur Strafbank und die doppelte Überzahl wussten die Hausherren zu nutzen. Mit einem verdeckten Schlagschuss aus der Halbdistanz traf Ville Järveläinen zum 2:0. Mit diesem aus Ravensburger Sicht wenig erquicklichen Zwischenstand ging es in die zweite Drittelpause.

Von auf beiden Seiten verkrampft aufgebauten Angriffen und zahlreichen Icings geprägt, startete das Spiel in den dritten Spielabschnitt. Zur Schlüsselszene des Spiels sollte es dann nach sieben Minuten kommen. Bayreuth leistete sich einen Wechselfehler und bekam eine Strafzeit aufgebrummt, das fällige Powerplay münzte Fabian Dietz im Nachschuss zum 2:1 Anschlusstreffer um. Nur eineinhalb Minuten später zappelte der Puck zum 2:2 Ausgleich im Netz der Hausherren. Charlie Sarault zog aus spitzem Winkel aus der Drehung ab und der Puck schlug neben dem überraschten Olafr Schmidt zum viel umjubelten 2:2 Ausgleich im rechten Kreuzeck ein – die Uhren waren wieder auf null gestellt.

Die Tigers wirken auch danach deutlich angeschlagen, zumal Stammtorhüter Olafr Schmidt verletzt vom Eis musste und fortan vom kalten Backup Lukas Steinhauer vertreten wurde. Wenige Minuten nach dem Ausgleich lag die Scheibe in einer unübersichtlichen Situation so dicht auf der Bayreuther Torlinie, dass die Unparteiischen zur Klärung den Videobeweis konsultierten. Das Spielgerät hatte die Torlinie allerdings nicht überschritten.

Sicherlich hatten die Towerstars im Schlussabschnitt deutlich mehr Spielanteile, wenn die Tigers sich jedoch in Richtung Ravensburger Tor spielen konnten, wurde es brandgefährlich. So auch in der 58. Minute. Ein Distanzschuss von Eric Stephan prallte von der Glasumrandung hinter dem Tor direkt vor die Füße von Travis Ewanyk, der Jonas Langmann beim 3:2 keine Chance ließ. Hatten die Towerstars das Spiel etwa zum zweiten Mal aus der Hand gegeben? Die Frage beantwortete Fabian Dietz 27 Sekunden nach dem Anspielbully. Er schaltete vor dem gegnerischen Tor schneller als zwei Gegenspieler und glich das Spiel wieder aus.

In den letzten zwei Minuten der regulären Spielzeit passierte dann nichts mehr, es ging also in die Verlängerung. Diese dauerte allerdings nur sieben Sekunden. Schon mit dem ersten Angriff brach Towerstars Kapitän Sam Herr in Richtung Bayreuther Tor durch, wurde von Travis Ewanyk beim Abschluss allerdings entscheidend gehakt. Die Unparteiischen entschieden umgehend auf Penalty, den Sam Herr anschließend abgezockt zum 3:4 Siegtreffer durch die Beine von Lukas Steinhauer schob.

„Das war heute sicherlich keine hohe Eishockey-Kunst. Aber zumindest bin ich mit dem Kampf und der Moral der Jungs zufrieden. Ich denke, dass wir den Sieg alles in allem schon auch verdient haben“, resümierte Towerstars Coach Tim Kehler.

Am Sonntag um 18.30 Uhr kommt es in der CHG Arena zum Duell gegen den EV Landshut, dieser verlor am Freitagabend sein Heimspiel gegen Bad Nauheim überraschend deutlich mit 3:7 und wird dementsprechend darauf drängen, den seit geraumer Zeit anhaltenden Abwärtstrend zu stoppen. Tickets gibt es im Fanshop in der Marktstraße 20, allen VVK-Partnern von Reservix, online im Ticket-Webshop *) sowie an der Abendkasse *).

*) Es fallen zusätzliche Service-Gebühren an.

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