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Stadt Ravensburg verleiht die Ehrenmedaille und die Ehrennadel

Die Stadt Ravensburg hat acht Personen für ihr herausragendes Engagement mit der Ehrenmedaille und der Ehrennadel ausgezeichnet. Bei der festlichen Verleihung am 28. November im Schwörsaal erhielten Dr. Peter Eitel, Gudrun Selinka und Udo J. Vetter die Ehrenmedaille, den höchsten Orden der Stadt. Mit der Ehrennadel bedacht wurden Karlheinz Beck, Ursula Löfflmann, Elsbeth Rieke, Kurt Schlachter und Angelika Vogler-Rieger. Nach der Verleihung trugen sich die Geehrten ins Goldene Buch der Stadt ein.

Die Stadt Ravensburg hat acht Personen für ihr herausragendes Engagement mit der Ehrenmedaille und der Ehrennadel ausgezeichnet. Bei der festlichen Verleihung am 28. November im Schwörsaal erhielten Dr. Peter Eitel, Gudrun Selinka und Udo J. Vetter die Ehrenmedaille, den höchsten Orden der Stadt. Mit der Ehrennadel bedacht wurden Karlheinz Beck, Ursula Löfflmann, Elsbeth Rieke, Kurt Schlachter und Angelika Vogler-Rieger. Nach der Verleihung trugen sich die Geehrten ins Goldene Buch der Stadt ein.

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„Eine Bürgergesellschaft lebt von ihren Mitgliedern – vor allem von denen, die bereit sind, sich in besonderer Weise für andere einzusetzen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp. „Und Ravensburg ist reich an solchen Persönlichkeiten“. Wer für sein langjähriges Engagement in unterschiedlichen Bereichen von der Wirtschaft über die Kultur, Soziales oder den Sport ausgezeichnet wird, das entscheidet der Gemeinderat. Aufgrund von Corona konnte den vergangenen Jahren keine Verleihung stattfinden. Nun war es wieder soweit.

Die Ehrenmedaille erhielt Dr. Peter Eitel, ehemaliger Stadtarchivar in Ravensburg und „Historiker aus Leidenschaft“, wie ihn sein Laudator Dr. Franz Schwarzbauer bezeichnete. Eitel, u. a. auch Träger der Staufermedaille des Landes, erarbeitete in einem Werk in drei Bänden in zwanzigjähriger ehrenamtlicher Arbeit die „Geschichte Oberschwabens im 19. und 20. Jahrhundert“. Als Herausgeber der Publikation „Ravensburg im Dritten Reich“ gelang ihm ein wesentlicher Beitrag zur Stadtgeschichte. Zudem verfasste er Arbeitsmappen zur Ravensburger Stadtgeschichte für den Unterricht an Schulen. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen und hielt unzählige Vorträge zu Oberschwaben und Ravensburg. Ebenso war er am Umbau des Stadtarchivs Ravensburg zu einem „Haus der Stadtgeschichte“ beteiligt.

Die Ehrenmedaille wurde auch Gudrun Selinka verliehen. „Ohne Sie gäbe es das Kunstmuseum nicht“, konstatierte der Oberbürgermeister und dankte ihr für diese „enorme Bereicherung für unsere Stadt“. Auch Erster Bürgermeister Simon Blümcke dankte der „Stifterin und Mäzenin“ in seiner Laudatio. „Ohne den Schatz der Stiftung Selinka wäre das Kunstmuseum nicht existent.“ Rund 230 Werke umfasst die Sammlung Selinka, die Basis des Kunstmuseums ist und durch Gudrun Selinkas persönliches Engagement entscheidend aufgewertet wurde. Denn sie hat mehr als 100 Neurahmungen von Werken der klassischen Moderne durch Experten ermöglicht. Die Sammlung Selinka hat Gudrun Selinka gemeinsam mit ihrem Mann, einem leidenschaftlichen Kunstsammler, seit den 1960-er Jahren aufgebaut. Für ihr „tolles Engagement“ und dass sie ihre Kunst immer mit anderen teilen wollte, dafür dankte ihr Erster Bürgermeister Simon Blümcke.

Die Ehrenmedaille wurde auch dem Unternehmer Udo J. Vetter verliehen. Vetter war nicht nur maßgeblich an der Weiterentwicklung der erfolgreichen Firma Vetter Pharma beteiligt, die von 1999 bis 2023 die Zahl ihrer Arbeits- und Ausbildungsplätze von 750 auf 6.000 erhöhen konnte. Udo J. Vetter engagiert sich seit Jahrzehnten auch ehrenamtlich für Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Familienunternehmen in Deutschland und Europa. Seit 2012 bekleidet er das Amt des Vizepräsidenten des Verbandes „Die Familienunternehmer“ in Deutschland. Zusätzlich tätigt er hohe Investitionen in den Gewerbe- und Wirtschaftsstandort Ravensburg. Daneben ist er auch gesellschaftlich als ehrenamtlicher Vorsitzender des „Freundeskreis Theater Ravensburg“ und weiterer Institutionen aktiv. Darüber hinaus fördert er zahlreiche Kultur- und Sozialprojekte in Ravensburg – wie etwa Ravensburg spielt. „Sie helfen oft geräuschlos, ohne Bühne“, sagte Dr. Patrick Kuchelmeister in seiner Laudatio und zitierte Vetter, den „Macher und Anpacker“, mit den Worten: „Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!“

Die Ehrennadel der Stadt Ravensburg erhielt Karlheinz Beck. „Ohne ihn hätte der Sport nicht den Stellenwert in Ravensburg, den er jetzt hat“, sagte Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp bei der Verleihung. Beck ist seit mehr als 20 Jahren im Sportverband Ravensburg tätig. Seit 2021 ist er dort Vorsitzender, davor war er seit 2002 ehrenamtlicher Geschäftsführer. Viele große Sportveranstaltungen in Ravensburg gehen auf seine Initiative zurück. Im Sportkreis Ravensburg leistet er seit vielen Jahren wertvolle Arbeit und setzt sich als Sprecher des Präsidiums und Vizepräsident insbesondere für den Sport in Schulen und die Kooperation der Schulen mit Vereinen ein. In seinem Heimatverein, dem TSB Ravensburg, ist er seit über 20 Jahren engagiert und seit 2004 ist er als Schriftführer und Gründungsmitglied des Vereins Sport hilft e. V. aktiv. „Jugend, Bildung und Inklusion sind Themen, die ihm am Herzen liegen“, betonte Rapp.

Ursula Löfflmann wurde für ihr „vielfältiges und vielschichtiges Engagement“ in den Bereichen Wirtschaftsförderung, Kultur, Sponsoring und soziales Ehrenamt mit der Ehrennadel geehrt. Sie war viele Jahre Vorsitzende sowie langjähriges Vorstandsmitglied des Wirtschaftsforums PRO Ravensburg. Bei der „Initiative Ravensburg“ war Löfflmann in die Umsetzung von wegweisenden Marketing-Projekten involviert. Persönlich ermöglichte sie die Gesamtsanierung des historischen Vogthauses in der Altstadt durch die Gründung der Stiftung Vogthaus. Ebenso unterstützte sie zahlreiche soziale Initiativen mit den Themen Ausbildung und Förderung von Jugendlichen und Studenten sowie Kunst und Kultur in und für Ravensburg. Bis heute unterstützt Ursula Löfflmann u. a. die Musikschule Ravensburg.

Elsbeth Rieke ist Gründungsmitglied der Museumsgesellschaft seit der Gründungsversammlung am 3. Juli 1991 und wurde für ihr Engagement auch mit der Ehrennadel ausgezeichnet. „Sie setzt sich mit voller Leidenschaft ein“, sagte Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp. Damals hatte sie die Erlöse aus zahlreichen Verkäufen in die Museumsgesellschaft fließen lassen. Außerdem hat sie zugunsten der Museumsgesellschaft auch Feste im Vogthaus ausgerichtet, wie z. B. den Familientag. Vor rund 30 Jahren hat sie mit dem Team der „Ladnerinnen“ den Museumsladen „Trödel und Antik“ gegründet, dessen Leiterin sie bis Ende 2022 war. Von 2000 bis 2006 war sie im fünfköpfigen Vorstand der Museumsgesellschaft engagiert. Mit den Einnahmen aus dem Laden „Trödel und Antik“ konnte das Humpishaus in nahezu originalem Zustand erhalten werden sowie zahlreiche Ausstellungen im Museum-Humpis-Quartier unterstützt werden.

Kurt Schlachter kümmert sich seit 53 Jahren als Trommlerbeauftragter ehrenamtlich und mit großem Engagement um die Ravensburger Rutentrommler. Dafür wurde er jetzt mit der Ehrennadel ausgezeichnet. Seit 1968 trommelt er selbst und übernahm zwei Jahre später die Gruppe als Trommlerbeauftragter, der ältesten Gruppe der Stadt. Jedes Jahr besucht er die Schulen, um nach neuen Trommlern und Trommlerinnen Ausschau zu halten. Als Rutenbeauftragter investiert er viel Zeit und Organisation in die Aufgaben, die sein Amt mit sich bringt. Kurt Schlachter habe Inklusion schon längst umgesetzt, „lange bevor Inklusion in die politische Debatte kam“, sagte Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp. Das sei ein Signal für die offene Bürgergesellschaft. Bei den Rutentrommlern dürfen alle mitmachen – Jungen und Mädchen aus allen Schularten.

Für ihr herausragendes Engagement als Leiterin der Ortsgruppe UNICEF in Ravensburg erhielt Angelika Vogler-Rieger die Ehrennadel. 1985 stieg sie in die Ortsgruppe ein und übernahm 1991 zunächst im Duo die Leitung der Ortsgruppe. Seit 2008 leitet sie die Gruppe alleine. Dabei führte sie ihr Amt mit vollstem Herzen und Engagement aus. Als Ortsgruppenleiterin besuchte sie viele Schulen und sensibilisierte Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene für die Not der Kinder auf der ganzen Welt. „Vor Ort etwas machen, das global wirkt – das ist ein Herzensanliegen von Angelika Vogler-Rieger“, sagte Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp. Ihr vorbildliches soziales Engagement drückt sich auch aus in ihrer Tätigkeit als erste Vorsitzende der „SZ-Nothilfe“ e. V. Ravensburg. Der Verein bietet unbürokratische Hilfe für Menschen in Not und Armut.

Einen kurzen Einblick der Verleihung gibt es unter YouTube Shorts: https://youtube.com/shorts/ieK52avzh3w?feature=share

 

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