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Ravensburg

Stadt Ravensburg beschließt Haushalt 2019

Der Ravensburger Gemeinderat hat am Montag 4. Februar den ersten „doppischen“ Haushalt seiner Geschichte beschlossen. Alle Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg sind zur Umstellung von der bisher so genannten kameralen Haushaltsführung auf die Doppik verpflichtet. Wesentliches Merkmal der Doppik ist die Vollvermögensrechnung. So war die bisher angewandte Kameralistik nicht in der Lage, Informationen über den nicht-zahlungswirksamen Ressourcenverbrauch, wie etwa Abschreibungen, abzubilden. Auch die Vermögens- und Schuldensituation vermag das kamerale System nicht vollständig zu erfassen, da keine systematische Vermögensbewertung vorgenommen wird.

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Ziel der doppischen Haushaltsdarstellung ist eine Erfassung von Vermögen, Schulden, Erträgen und Aufwendungen, wie sie auch von privatrechtlichen Konzernen verpflichtend zu erstellen ist. „Wir wollen ein System, das so verständlich wie möglich ist. Der Haushaltsplan ist deshalb nicht nach Ämterzuständigkeiten strukturiert, sondern nach Inhalten und Aufgaben“, sagte Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp beim Beschluss des 728 Seiten starken Werkes.

Das geplante Haushaltsvolumen beträgt für das Jahr 2019 rund 191 Mio Euro, davon 165 Mio Euro im Ergebnishaushalt und knapp 26 Mio Euro an Investitionen. Zum ersten Mal müssen Abschreibungen auf den Werteverzehr der städtischen Gebäude, Straßen, Plätze und vieler ander Einrichtungen dargestellt werden – rund 8,2 Mio Euro netto belasten so den Haushalt zusätzlich. Der Wert all dieser städtischen Einrichtungen beträgt übrigens rund eine halbe Milliarde Euro.

An Steuereinnahmen wird Ravensburg im laufenden Jahr etwa 103,5 Mio Euro erzielen, davon werden allein 51 Mio Euro an Gewerbesteuer erwartet. Die Kehrseite: etwa 58 Mio Euro fließen an Umlagen an den Landkreis und das Land. Eine Neuverschuldung soll es laut Planung nicht geben, der Schuldenstand des Kämmereihaushalts bleibt voraussichtlich bei 30,3 Mio Euro.

Die Einnahmen der Stadt werden für zahlreiche Aufgaben verwendet. Bildung und Betreuung, Soziale Einrichtungen, Sanierungen, Straßenbau, Kultur, Sport, Natur und Umwelt sind nur einige der Schlagworte städtischen Engagements.

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