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Projekt der Caritats gegen Hass und der Hetze im Internet

Bild: Caritas/Helen Baur,

Das digitale Demokratieprojekt der Caritas möchte den demokratischen Diskurs fördern und Jugendliche befähigen, sich im Netz sicher zu bewegen. Die Corona-Pandemie beeinflusst seit bald zwei Jahren fast alle Lebensbereiche. Die Schlagzeilen reißen nicht ab. Videokonferenzen mit Kolleg*innen, Homeschooling und Onlinevorlesungen sind Teil eines digitalisierten Alltags, der auch in den Lebenswelten der Jugendlichen fest verankert ist. Das Leben findet in Teilen online statt.

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Die Digitalisierung ist vorangeschritten, teils auch mit gravierenden negativen Konsequenzen. Hate Speech, die sogenannte Hassrede ist ein Phänomen, das auf Social Media Diskurse untergräbt und mittlerweile in fast jeder Kommentarspalte zu kontrovers diskutierten gesellschaftlichen Themen führt. Menschen werden teilweise direkt, teilweise als Gruppe zur Zielscheibe von gezielter menschenfeindlicher Abwertung und Diskriminierung. Themen wie die Impfung gegen Corona, Klimaschutz, Geflüchtete an den EU-Grenzen, Gender und LSBTTIQ+, sowie Gleichstellungspolitik sind die Themen, die dabei besonders viele, meist rechte Akteur*innen auf den Plan rufen, die versuchen Rassismus, Antisemitismus, Homofeindlichkeit, Transfeindlichkeit und Sexismus salonfähig zu machen und die Grenzen des Sagbaren verschieben. Aber auch in der Mitte der Gesellschaft finden extreme Positionen immer mehr Einzug.

Projekt richtet sich an Schulen, Jugendzentren und an die stationäre Jugendhilfe

Hier setzt das Projekt #DemoCRAZY an. Finanziert aus Geldern der REACT-EU Initiative der Europäischen Union soll das Projekt Jugendliche stärken und die negativen Pandemiefolgen abmildern. Das Projekt richtet sich an Schulen, Jugendzentren, stationäre Jugendhilfe und Berufsschulen. Die von der Amadeu-Antonio-Stiftung geschulten Mitarbeitenden kommen entweder direkt in die Institutionen, um gemeinsam mit dem pädagogischen Personal vor Ort das Projekt in Präsenz durchzuführen oder bieten die Möglichkeit, das Ganze komplett in den digitalen Raum zu verlegen. So kann sich das Projekt in den bestehenden Bildungsplan einfügen oder als Projekttage gestaltet werden. Auch unterschiedliche Vertiefungsstufen sind möglich. Im Laufe des Projekts werden die Jugendlichen von einem Medienpädagogen begleitet und entwickeln eigene Medienprodukte, wie beispielsweise Online Games, Social-Media-Inhalte

oder Videos zu einem selbst gewählten demokratisch, gesellschaftspolitischem Schwerpunktthema. Gerne auch mit regionalem Bezug.

Die Fähigkeit, das eigene Medienverhalten zu reflektieren, die Mechanismen im Netz zu kennen sowie auf Hate Speech reagieren zu können, sind essentiell für die persönliche Entwicklung der Jugendlichen und befördern eine starke demokratische Haltung sowie die Anregung von Diskursen, die von Respekt und Wertschätzung geprägt sind und auch offline nachwirken sollen. Auch begleitende Fachkräfte können indirekt vom Projekt profitieren.

#DemoCRAZY wird in den Caritas-Regionen Biberach-Saulgau, Bodensee-Oberschwaben und Ostwürttemberg stattfinden, in Zusammenarbeit mit dem Medienpädagogen „Medienwolf“ und in Kooperation mit der Amadeu Antonio Stiftung. Das Projekt wird zudem von der Friedrich-Alexander Universität Erlangen/Nürnberg wissenschaftlich begleitet.

#DemoCRAZY begleitet den Projektverlauf mit einem digitalen Blog (https://www.democrazy.website/) und einem eigenen Instagram-Account. (@democrazy.website)

Jugendgruppen gesucht!

Weiterführende Schulen, Jugendzentren, Einrichtungen der Stationären Jugendhilfe und Berufsschulen und andere pädagogische Fachkräfte können sich gerne bei baur.h@caritas-bodensee-oberschwaben.de melden, wenn sie Interesse haben, das Projekt bei sich durchzuführen oder sonstige Fragen haben. Das Projekt ist geeignet für Gruppen mit 8 bis 15 Jugendlichen und jungen Erwachsenen von 12 bis 18 Jahren oder Schulklassen.

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