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Oberschwabenschau: Zufriedene Bilanz, aber Konzept kommt auf den Prüfstand

Bild: Kim Enderle

Fast wie früher Ravensburg – Die Oberschwabenschau und die Agraria Oberschwaben gehen am heutigen Sonntag zu Ende. Etwa 72.000 Besucherinnen und Besucher kamen in den neun Tagen aufs Messegelände.

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Die Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft zieht eine positive Bilanz und denkt über das Konzept für den Messeherbst 2023 nach. „Ravensburg ist als Messestadt wirklich bemerkenswert“, sagt Stephan Drescher von der Ravensburger Veranstaltungsgesellschaft (RVG). Er begründet: weil sich die Zahlen in Oberschwaben deutlich anders entwickeln als im Rest von Deutschland. „Der Bundestrend ist 2022 auffällig negativ. Viele Messen mussten dieses Jahr abgesagt werden. Andere sind deutlich geschrumpft, oft um mehr als die Hälfte. Hier in Ravensburg kommen wir auf Zahlen, die wesentlich besser sind als im bundesweiten Vergleich – damit sind wir sehr zufrieden.“

Um die 90.000 Besucher und 600 Aussteller waren es in den Jahren vor der Pandemie. Dieses Jahr hatte das Messe-Team ein neues Konzept mit zwei Messen vorgestellt und zählte in der Summe rund 500 Aussteller und 72.000 Gäste.

Zufriedene Aussteller

Auf dem Messegelände gab es vor allem zufriedene Stimmen. „Auffallend viele Ausstellerinnen und Aussteller haben uns von guten Geschäften berichtet – fast wie vor Corona“, berichtet Drescher. „Das ist durchaus etwas Besonderes. Denn eigentlich gehören Klagen auch ein bisschen dazu.“ Viele Gäste nutzten bei gemischtem, oft trockenem Herbstwetter die Gelegenheit, einen halben oder ganzen Tag auf der Messe zu verbringen.

Die neue Gastronomie-Zone im Norden des Messegeländes war meist gut besucht. Bei genauem Hinschauen zeigt sich die Statistik der Messetage zweigeteilt. „Wir hatten vier eher ruhige Tage Oberschwabenschau am Anfang. Ab Mittwoch, ab dem Start der Agraria, war es dann spürbar voller als zuvor – und auch deutlich voller als in früheren Jahren an Werktagen“, sagt Stephan Drescher. „Viele Gäste haben also mit ihrem Messebesuch gewartet, bis auch die Agrar-Ausstellung offen hat.“ In der Gesamtschau kamen so Zahlen zustande, die Drescher als gut bewertet: „ein Ergebnis, wie wir es erhofft hatten“, sagt er.

Das Konzept kommt auf den Prüfstand

Für Stephan Drescher und sein Team bedeutet die neue Verteilung in den Messe-Besucherzahlen auch: Das Messe-Konzept kommt noch einmal auf den Prüfstand. Bleibt es im nächsten Jahr bei dem 2022 vorgestellten Konzept eines Messe-Doppels mit abweichenden Terminen – neun Tagen Oberschwabenschau und einer später startenden Agraria Oberschwaben, die fünf Tage dauert? Oder sollte das Konzept nach den Erkenntnissen dieses ersten Testlaufs noch einmal weiterentwickelt werden? In den kommenden Wochen werden die Zahlen und Feedbacks intensiv ausgewertet. „Unser Eindruck war, dass die Menschen am ersten Wochenende die Agrar-Fachausstellung spürbar vermisst haben“, sagt Drescher. „Und zwar alle – nicht bloß diejenigen, die beruflich mit Traktoren zu tun haben. Offenbar gehören Landmaschinen einfach dazu, auch für viele andere Oberschwabenschau-Gäste.“ Daraus will die RVG nun ihre Schlüsse ziehen, sagt er. „Bei allen Entscheidungen beziehen wir unsere Ausstellerinnen und Aussteller mit ein, ebenso wie unsere Kooperationspartner.“

Die Oberschwabenschau 2023 soll, sofern sie neun Tage lang dauert, am 14. Oktober 2023 beginnen. Das End-Datum steht in jedem Fall fest: Es ist der 22. Oktober.

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