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Jusos Ravensburg enttäuscht und wütend über Alkoholverbot

Archivbild: F.Enderle

Die Jusos Ravensburg zeigen sich enttäuscht und wütend über die Entscheidung der Stadträte im Gemeinderat, ein Alkoholverbot im Sommer für den Veitsburghang ein Alkoholverbot zu verhängen. „Die Stadt Ravensburg zeige dadurch fehlendes Gespür für die Belange junger Menschen und trifft mit dieser Entscheidung ein fatales Signal an Jugendliche, welche sich während zwei Jahren Pandemie ohnehin stark einschränken mussten und sich zurückgehalten haben“, heißt es in einer Pressemitteilung.

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Darüber hinaus sind die Jusos sehr enttäuscht vom Stimmverhalten der SPD Fraktion im Gemeinderat. Die Hoffnung, dass die SPD im Gemeinderat an der Seite der jungen Menschen steht, wurde bitter enttäuscht, so die Jugendorganisation der Partei in einer Pressemitteilung. Die SPD Fraktion unterstütze mit ihrer Entscheidung eine sinnlose Law-and-Order Politik, wie man sie aus Sicht der Jusos als Partei links der Mitte nicht verfolgen sollte. Bei den jungen Menschen scheide die SPD ohnehin nicht gut ab, solche Entscheidungen tragen maßgeblich dazu bei, analysieren die Jusos. „Das Stimmverhalten der SPD Fraktion erschüttert mich zutiefst, insbesondere bin ich wütend über die Entscheidung unserer Bundestagsabgeordneten Heike Engelhardt, dem Alkoholverbot zuzustimmen. So hat Heike Engelhardt bewiesen, die Jugend ist ihr egal!“, so der stellvertretende Juso-Kreisvorsitzende Justin Baumann. Die SPD setzte sich im Bund für die Interessen junger Menschen ein, das Verhalten von Engelhardt vor Ort ist für Baumann widersprüchlich. Auch kehrt Engelhardt so den Jusos den Rücken zu, die sie während des Wahlkampfs tatkräftig unterstützt haben, fährt Baumann fort.

Die Idee, mit dem Oberschwabenhallenplatz einen Partyplatz zu schaffen, sei grundsätzlich gut, jedoch liegt aus Sicht der Jusos ein wesentlicher Fehler im Detail. Dadurch, dass das privatwirtschaftlich betrieben werden soll ergeben sich aus Sicht der Jusos die gleichen finanziellen Probleme für sozial schwächere Jugendliche wie in Kneipen. „Es gibt junge Menschen, die sich gerade so Getränke und Snacks aus dem Supermarkt leisten können. Diese jungen Menschen können nicht auf dem Oberschwabenhallenplatz feiern, was sehr ungerecht ist“, so Justin Baumann weiter.

Auch Antonio Hertlein, Kreisvorsitzender der Jusos Ravensburg, kritisiert das aktuelle Verhalten stark. „Ich bin enttäuscht vom Abstimmungsverhalten unserer MdB und empfinde das als Signal gegen die Jugend. Die Entscheidung des Gemeinderats ist ein Schlag ins Gesicht vieler junger Menschen. Und auch die Ankündigung, auf dem Oberschwabenhallenplatz eine Partyzone zu errichten, hilft wenig, insbesondere den Jugendlichen, die sich einen Kneipen- oder Clubbesuch nicht oder nur schwer leisten können“, wird Hertlein in der Pressemitteilung zitiert.


Hintergrund
Auf dem Veitsburg Hang (Serpentinenweg) und dem Veitsburg Plateau kam es in den vergangenen zwei Jahren hauptsächlich in den Sommermonaten zu Probleme mit Vermüllung, Ruhestörungen durch laute Musik und teils auch handfesten Streitigkeiten zwischen Jugendlichen und Heranwachsenden. Die Stadt Ravensburg und die Polizei zunächst versucht, durch Zeitbegrenzung, zusätzlichen Mülltonnen sowie Hinweisschildern mit Regeln die Probleme zu lösen. Da diese Maßnahmen nicht zum Erfolg führten, wurde der Serpentinenweg in den Abendstunden teilweise sogar gänzlich gesperrt und durch einen Sicherheitsdienst kontrolliert.

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