Am 22. Februar 1943 wurden Sophie Scholl, ihr Bruder Hans Scholl und Christoph Probst in München wegen „landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat und Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet. Alle drei waren Mitglieder der Widerstandsgruppe „Die weiße Rose“, die in insgesamt sechs Flugblättern die Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes benannte und an die Bevölkerung appellierte, sich der Terrorherrschaft zu widersetzen.
Anlässlich des einundachtzigsten Todestages von Sophie Scholl und zum Gedenken an sie und alle Menschen, die im Widerstand gegen die nationalsozialistische Gewaltherrschaft ihr Leben verloren, zeigt das Theater Ravensburg in Kooperation mit dem „Forum für Bühnenkunst Stage!“ das Theaterstück „Name: Sophie Scholl“ von Rike Reiniger. Regie führt Emrah Elciboga, der in Ravensburg bereits Rike Reinigers „Zigeuner-Boxer“ über das Schicksal des sinto-deutschen Boxers Johann „Ruekli“ Trollmann inszenierte. Die Premiere fand im Herbst 2021 im Kulturzentrum Linse statt, letzten Sommer wurde die Inszenierung für mehrere Vorstellungen im Friedrichshafener Kulturhaus Caserne wieder aufgenommen.
Name: Sophie Scholl, von Rike Reininger
Regie: Emrah Elciboga | Produktionsleitung: Zeynep Elciboga |
Mit: Inessa Lach und Katharina El Masri
Theater Ravensburg, Freitag, 23. Februar 2024 um 20 Uhr
Informationen und Tickets unter www.theater-ravensburg.de
Das Stück verstrickt auf fesselnde Weise die beiden Schicksale zweier junger Frauen, die sich auf den ersten Blick nur eines teilen, denselben Namen: Sophie Scholl. Die historische Persönlichkeit erlangte durch ihre mutigen Taten Weltruhm und zahlte mit dem Widerstand gegen das Nazi Regime mit ihrem Leben. Die andere Sophie Scholl lebt jetzt, 80 Jahre später, in Zeiten des Friedens und so unterschiedlich die zeitlichen Umstände auch sind, der Name Sophie Scholl verbindet die beiden schicksalhaft.
„Name: Sophie Scholl“ der Autorin Rike Reiniger verschränkt virtuos die Biografien der historischen und der heutigen Sophie. Die junge Jurastudentin findet sich kurz vor ihrem Staatsexamen auf der anderen Seite der Richterbank wieder und muss in einem moralischen Dilemma über ihr eigenes Leben und das ihrer Kommilitonen entscheiden. Was ist wichtiger, die persönliche Karriere oder die Loyalität zu einem selbst und die Verantwortung gegenüber der Gesellschaft?
Eine Produktion vom Zentrum für Bühnenkunst Stage! e.V.: www.stage-forum.com
