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Feierliche Grundsteinlegung für Bauprojekt „Lumper Höhe“

Grundseinlegung mit OB Rapp und den Projektverantwortlichen. Bild: F.Enderle
Auf der Lumper Höhe, ehemals Rinker-Areal und davor jahrzehntelanger Standort von Vetter Pharma sowie der Ravensburger AG, entsteht auf über 3 ha ein stadtnahes Wohnquartier mit 324 Wohnungen. Am Donnerstagnachmittag, (04. Mai) fand die Grundsteinlegung für das größte Konversionsprojekt in der Geschichte Ravensburgs statt.
Mit dem Grundstückserwerb im Jahr 2016 begann die Entwicklung der damals gewerblich genutzten Flächen. Der städtebauliche Siegerentwurf der ARGE Aldinger Architekten, Stuttgart und KOPPERROTH Architektur und Stadtumbau Berlin mit Koeber Landschaftsarchitektur überzeugte durch ein perfektes Zusammenspiel zwischen den Gebäuden und der Umgebung. In einem Auszug der Beurteilung des Preisgerichts heißt es: „Der Entwurf hat das Potenzial, ein Wohnquartier von hoher Qualität zu etablieren, das wie selbstverständlich die östliche Vorstadt ergänzt“. Gemeinsam mit den weiteren Preisträgern des städtebaulichen Wettbewerbs wurde ein Wohnquartier mit hohem gestalterischem Anspruch und einer
gemeinsamen Linie entworfen.

„Die Realisierung der Lumper Höhe ist ein wichtiger Schritt hin zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum in unserer Stadt.“

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Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp.
Oberbürgermeister Daniel Rapp dankte der Familie Reisch für den langen Aten und dafür, das Projekt auch tatsächlich zu realisieren. Er erinnerte daran, dass aufgrund der drastisch gestiegenen Bau- und Handwerker-Preise andere Wohnbau-Großprojekte in Deutschland auf Eis gelegt und verzögert oder gar komplett verworfen werden. „Die Oststadt erlebt eine besonders dynamische Entwicklung, Zur Erinnerung: Das Wohnprojekt „Stadttor“ im Ortsende in Richtung Knollengraben ist kurz vor der Fertigstellung,  auch auf dem Gelände des ehemaligen DWP in der Hinzistoblerstraße ist ein bedeutendes Projekt in der Planung. Lobend erwähnte Daniel Rapp auch das Bestreben, dass das Unternehmen Reisch einen Teil der Wohnungseinheiten in eigenem Besitz behalten will und 33 Prozent niedriger als ortsüblich vermieten wird.
Von der Kindertagesstätte, die durch das Montessori Kinderhauses Ravensburg betrieben wird, über Mikroapartments, eine Tagespflege bis hin zu Seniorenwohnungen mit Service bietet das zukunftsfähige Quartier Wohnraum für jeden Lebensabschnitt. Tobias Günther, Fachbereichsleitung Altenhilfe Region Bodensee-Oberschwaben der Bruderhaus-Diakonie, beschreibt es wie folgt: „Die vielfältigen Angebote im Bereich der Altenhilfe ermöglichen auch bei Pflegebedürftigkeit ein selbstbestimmtes Leben auf der Lumper Höhe“.
Weniger Autos, mehr Möglichkeiten ist der Leitgedanke des zukunftsweisenden Mobilitätskonzeptes. Ziel des Konzeptes ist es, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und das Quartier oberirdisch vom Verkehr freizuhalten. Zur Verdeutlichung für den Aufwand: Würde man alle LKW mit 120.000 Kubikmeter Erde aneinanderreihen, stünden die Kolonne auf der A96 bis 30 Km vor München. Um eine bestmögliche Mobilität zu gewährleisten, entstehen zwei neue Bushaltestellen sowie eine Fuß-  und Radwegbrücke über die Wangener Straße. Insgesamt stehen im Quartier über 800 Fahrradstellplätze zur Verfügung, außerdem können E-Lastenfahrräder und Fahrradanhänger ausgeliehen werden.
Es geht bereits mit hohem Tempo auf der Großbaustelle voran. Bild: F.Enderle

In Zusammenarbeit mit der TWS werden Bikesharing-Stationen und Carsharing-Stellplätze angeboten. Um zukünftig flexibler auf Veränderungen in der Energieversorgung reagieren zu können, wird das Quartier an das Fernwärmenetz der TWS angeschlossen. Damit wird der Einsatz von 100 % erneuerbarer Energieträger sichergestellt. Zusätzlich werden auf den Dachflächen Photovoltaikanlagen zur Mieterstromgewinnung installiert, um die Nebenkosten für die Bewohner langfristig zu reduzieren.

Das neue Stadtquartier Lumper Höhe wird von der Reisch Projektentwicklung GmbH & Co KG realisiert. „Wir freuen uns sehr, mit der Lumper Höhe einen wichtigen Beitrag für die Wohnraumversorgung in Ravensburg zu leisten“, so Ingo Traub, Geschäftsführer der Reisch Projektentwicklung. Ab Mitte 2024 wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Ravensburg und der Bruderhaus-Diakonie ein Quartiersmanager für die gesamte östliche Vorstadt eingesetzt. „Quartiersarbeit fördert das bürgerschaftliche Engagement und bezieht alle Bewohnerinnen und Bewohner der östlichen Vorstadt mit ihren Interessen und Fähigkeiten ein. Gemeinschaftsräume ermöglichen ein Netzwerk der Selbst- und Nachbarschaftshilfe und stärken das ‚Wir-Gefühl‘, das die Lebensqualität im Quartier sichert“, so Andreas Weiß, Fachbereichsleiter der Bruderhaus-Diakonie.
Ziel ist es, ein Gemeinschaftsgefühl innerhalb der sozialen Vielfalt zu erreichen. „Wer hier wohnt, kann seinen Lebensraum mitgestalten“, ergänzt Traub.  Dieser danke bei der feierlichen Grundsteinlegung auch den Anwohnern der Baustelle für die Geduld und den konstruktiven Dialog, wenn einmal etwas nicht so passe. „Wir werden definitiv auch schneller bauen als planen“, ergänzte Ingo Traub.
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