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Empfindlicher Schlag gegen Callcenter-Betrüger

Bild: KIm Enderle

Den Ermittlungsbehörden im Zuständigkeitsbereich der Staatsanwaltschaft Ravensburg ist im Kampf gegen Betrüger der Masche mit falschen Polizeibeamten ein Erfolg gelungen. Einem Netzwerk, dessen Wurzeln in die Türkei führt, konnten Betrügereien zulasten von betagten Mitbürgern in Höhe von 200.000 Euro nachgewiesen werden. 

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Bereits Ende März haben „falsche Polizeibeamte“ bei einem älteren Herrn in Fronreute rund 17.000 Euro erbeutet. Weitere Ermittlungen führten die Beamten der Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen auf die Spur eines 39-Jährigen aus dem westlichen Bodenseeraum, der als sogenannter „Logistiker“ agierte. Er steuerte die Geldabholungen bei den Geschädigten und trat zudem selbst als Abholer in Aktion. Hierbei wurde er von einem 38-Jährigen aus dem östlichen Bodenseekreis unterstützt.

Mitte April wurde ein 30-Jähriger aus dem Landkreis Konstanz mit Unterstützung von Spezialeinheiten observiert, wie er bei einem 86-Jährigen in Stockach Goldmünzen, Goldbarren und Bargeld im Wert von rund 40.000 Euro abholte. Das Diebesgut wurde anschließend an den 39-Jährigen übergeben. In der Folge konnten beide Personen von Spezialkräften festgenommen und die gesamte Beute sichergestellt werden.

Im Rahmen der weiteren umfangreichen Ermittlungen gelang es ferner, einen 35-jährigen „Logistiker“ im Bodenseekreis festzunehmen, der das Diebesgut entgegennehmen und zu den Drahtziehern in der Türkei weiterleiten sollte. Die mutmaßlichen Betrüger wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Konstanz bei dem zuständigen Amtsgericht vorgeführt und nach Erlass der Haftbefehle in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert. Der 38-jährige Unterstützer wurde ebenfalls vorläufig festgenommen und nach seiner Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt.

Neben den bereits geschilderten Sachverhalten konnten durch die Ermittler zwei weitere Straftaten in Konstanz aufgeklärt und damit der Tätergruppierung aus der Bodenseeregion und der Türkei bislang vier Betrugsdelikte mit einer Schadenssumme von rund 200.000 Euro nachgewiesen werden.

Zudem gelang es anhand von verdeckten Ermittlungen, eine weitere Tat mit dem Modus Operandi „falscher Polizeibeamter“ in Kassel zu verhindern und eine Abholerin festzunehmen. Die Ermittlungen hierzu wurden von der Polizei in Kassel übernommen.

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