Am 1. Oktober 2015 wurde der ehemalige Baden-Württembergische Wirtschaftsminister und ehemalige stellvertretende Ministerpräsident Dr. Walter Döring in den Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule Weingarten (PH) gewählt. Fünf Jahre später übernahm er dessen Vorsitz – bis zum Ende seiner dritten Amtszeit im Jahr 2024. Neun Jahre lang begleitete Döring als Mitglied des Hochschulrats die Entwicklung der PH, gestaltete ihre strategische Ausrichtung mit, beaufsichtigte die Geschäftsführung des Rektorats und schlug Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit vor. Für sein großes Engagement und sein vielfältiges Wirken wurde er jetzt mit der Ehrensenatorwürde der Pädagogischen Hochschule geehrt.
Döring habe sich große Verdienste erworben, beispielsweise indem er der PH neue Wege aufgezeigt habe, wie und an welchen Stellen die externe Kommunikation der Hochschule verbessert oder neu aufgestellt werden könne – Hinweise, die auf fruchtbaren Boden gefallen seien, sagte Professor Dr. Dr. h.c. Hans Gruber, Vorsitzender des Hochschulrats, in seiner Laudatio. Besonders wichtig sei für Döring das Thema Bildungsabbrüche gewesen. Die PH Weingarten habe mit dem Forschungsprojekt „Bildungsabbruch“ des Forschungszentrums für Sekundarbildung eine Vorreiterrolle übernommen und werde das Thema weiter vorantreiben. Seinen Beamtenstatus als Lehrer habe Döring als erster und bislang einziger Abgeordneter des Baden-Württembergischen Landtags freiwillig zugunsten der Politik aufgegeben, so Gruber weiter. Das Thema Bildung habe er dennoch nicht aus dem Blickfeld verloren. Dies habe sich spätestens mit seiner Gründung der „Akademie deutscher Weltmarktführer“ gezeigt. Das von Döring initiierte Gipfeltreffen von aktuellen und potenziellen Weltmarktführern, wissenschaftlichen Beratern und politischen Entscheidern findet seit 2010 einmal jährlich in Schwäbisch Hall statt. Getreu seinem Motto „Von den Besten lernen“ habe Döring die Hochschule und „uns alle“ immer wieder dazu aufgefordert, sich selbst kritisch beim Wort zu nehmen, sich zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Mit der Verleihung der Würde eines Ehrensenators sei auch die Hoffnung verbunden, weiterhin auf Walter Döring zählen zu können, so Gruber abschließend. Man werde versuchen, ihm in vielen Dingen nachzueifern, um den bestehenden Herausforderungen gerecht werden zu können.
Die Ehrensenatorwürde sei eine Auszeichnung, die für außergewöhnliche Verdienste reserviert sei, sagte PH-Rektorin Professorin Dr. Karin Schweizer. Sie sei Symbol für die Verbindung zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und einzelnen Persönlichkeiten, die diese Verbindung stärken. Die Ehrung zeige, dass die PH ihre gesellschaftliche Mission beziehungsweise ihre Aufgabe nicht nur in Lehre, Forschung und Transfer sehe, sondern auch diejenigen Menschen würdige, die sich besonders für die Verwirklichung und Weiterentwicklung dieser Mission verdient gemacht haben. Jeder könne durch sein eigenes Handeln einen gesellschaftlichen Beitrag leisten – egal ob in der Wirtschaft, Wissenschaft, im Sozialbereich oder in der Politik. „Lassen Sie uns gemeinsam das Engagement von Walter Döring würdigen und durch die Ehrung inspirieren, Verantwortung für die PH zu übernehmen und die Hochschule gemeinsam weiterzuentwickeln“, so Rektorin Schweizer.
„Ich hätte gerne weitergemacht, meine Mitwirkung im Hochschulrat war eine wunderbare Aufgabe“, sagte Döring und bedankte sich bei Gruber und Rektorin Schweizer für „die Mühe, mich so ins Licht zu stellen“. Er sei damals von seinem langjährigen Freund aus Studienzeiten Professor Dr. Stefan König gefragt worden, ob er sich vorstellen könne, im Hochschulrat mitzuwirken. „Du verdienst zwar nichts, aber vielleicht ist es interessant“, habe dessen Botschaft gelautet. Mit beiden Aussagen habe der Freund recht gehabt. „Es war außerordentlich interessant.“ Die PH leiste mit ihrer umfangreichen und stets aktuellen Lehrerausbildung Wesentliches für die Gesellschaft, lobte Döring. „Die Zukunft Deutschlands, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand werden an unseren Schulen verteidigt“, gab er zu bedenken. Um gut ausgebildete junge Menschen zu haben, müsse das Augenmerk aber auch auf gut ausgebildeten Lehrenden und Dozenten liegen. Die PH sei sehr gut aufgestellt und zeichne sich durch eine hohe Qualität in Lehre, Forschung und Transfer aus. „Es war mir eine Ehre und Freude zugleich, dem Hochschulrat vorsitzen zu dürfen“, betonte Döring. Er werde der PH verbunden bleiben und stellte die Stiftung eines Preises für hervorragende Promotionen an der Pädagogischen Hochschule Weingarten in Aussicht.