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DGB mahnt: „Baulandpreise sind Kostentreiber“

Bild: F.Enderle

Die Preise für Bauland sind laut Statistischem Bundesamt in den vergangenen zehn Jahren in Baden-Württemberg dramatisch gestiegen. „Die Baulandpreise sind neben steigenden Zinsen und Materialkosten der Kostentreiber auch in Bodensee-Oberschwaben“, erklärt der DGB-Kreisvorsitzende Manfred Heeb. 2022 lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Bauland im Landkreis Ravensburg bei 295,94 Euro, zehn Jahre zuvor waren es noch 125,32 Euro. Der Bodenpreis stieg um 136 Prozent. Damit liegt der Landkreis Ravensburg deutlich über dem durchschnittlichen Preisanstieg in Baden-Württemberg von 73,2 Prozent.

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Im Bodenseekreis sind die Baulandpreise sogar auf 354,77 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Gleichzeitig sind die Baulandverkäufe in den vergangenen zehn Jahren in beiden Landkreisen massiv eingebrochen. Heeb weiter: „Wir werden die Wohnungsnot in Bodensee-Oberschwaben nur mit einer Ausweitung des Wohnungsbaus lindern können, deshalb müssen alle Maßnahmen ergriffen werden, damit neuer bezahlbarer Wohnungsraum entsteht.“ Die Kommunen müssen sowohl bei der Baulandentwicklung als auch beim Ankauf von Grund und Boden unterstützt werden. Mit der Ausweitung des Grundstücksfonds der Landsiedlung Baden-Württemberg könnte Böden vom Land angekauft werden und gemeinwohlorientierten Wohnungsunternehmen in Bodensee-Oberschwaben zur Verfügung gestellt werden. Die Grundstücke können dann im Rahmen der Erbpacht vergeben werden.

„Damit wäre zumindest ein Kostentreiber für den Wohnungsbau ausgeschaltet“, so der DGB-Kreisvorsitzende. Abschließend stellt DGB-Regionssekretär Frank Kappenberger fest: „Die Wohnungsnot betrifft immer mehr Menschen, auch Gutverdienende. Sie zwingt Beschäftigte, überlange Pendelwege auf sich zu nehmen. Die Fachkräfteengpässe lassen sich nicht auflösen, solange die Menschen nicht dorthin ziehen können, wo sie Arbeit finden. Land und Kommunen müssen Hand in Hand daran arbeiten, dass der Wohnungsbau nicht gänzlich zum Erliegen kommt. Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist schon lange dramatisch. Wenn jetzt auch noch der Wohnungsbau in die Knie geht, wird die Wohnungssuche in Bodensee-Oberschwaben zum Ding der Unmöglichkeit.“

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