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Deutschland holt sich mit Erik Riss langersehntes Gold

Das DMSB-Team mit Erik Riss (11), Max Dilger (22) und Lukas Fienhage (12) sowie Teammanager Josef Hukelmann holte nach fünf Jahren wieder Gold im Langbahn-Team-Wettbewerb. Foto: Susi Weber. Bild: DMSB

Spannung, Dramatik – und schließlich grenzenlose Erleichterung: Nach fünf Jahren hat
das deutsche Langbahn-Nationalteam wieder Gold beim „FIM Long Track of Nations“ geholt. Mit dabei: Erik Riss aus Bad Wurzach. 

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Bis nach dem Zieleinlauf im alles entscheidenden Finale musste Deutschland bangen. Denn mit dem Laufsieg vonErik Riss (Bad Wurzach) und dem fünften Platz von Lukas Fienhage (Lohne) war es noch nichtgetan. Auf der Zielgeraden und im Fotofinish sprengte der Franzose Mathieu Trésarrieu das bis dato zweit und drittplatzierte Tschechien-Duo und holte sich Rang drei. Dies bedeutete Silber für Tschechien –
und Gold für Deutschland.

„Mir sind gleich ganze Hünensteine von Herzen gefallen. Ich kann das nicht in Worte fassen“, sagte
Teammanager Josef Hukelmann. Kurz nach Einlauf der Finalisten war an Christi Himmelfahrt erst
einmal Ruhe eingekehrt im mit 12500 Zuschauern gefüllten Waldstadion in Herxheim bei Landau in
der Pfalz. War Trésarrieu wirklich Dritter? Sollten die erreichten zwölf Punkte wirklich reichen? Auch
Riss und Fienhage benötigten eine (Ehren-)Runde, bis sie sich sicher waren – und sie über die
Lautsprecher erfuhren, dass sie gerade Weltmeister geworden sind. Zwar kam auch Kontrahent
Tschechien mit Josef Franc und Martin Malek auf dieselbe Punkteanzahl wie die Deutschen, doch
besagt das Reglement: In diesem Fall hat das Team mit dem besser platzierten Fahrer Vorrang. Das
war Erik Riss und damit Deutschland.

Für den Team-WM-Rekordhalter Deutschland war es die erste Goldmedaille nach 2017. In den
vergangenen beiden Jahren fiel die Weltmeisterschaft coronabedingt aus. 2022 wurden vom
Weltverband FIM erstmals neun Nationen zugelassen, der Modus wurde verändert. Eine Woche vor
dem Rennen sagte Schweden ab. Die verbliebenen acht Nationen hatten sich in den Vorläufen und in
zwei Gruppenphasen gegeneinander durchzusetzen. Dabei kam mit Max Dilger (Lahr) auch der dritte
Deutsche zum Einsatz. Fürs Finale, für das alle zuvor errungenen Punkte wieder auf Null gestellt
werden, qualifizierten sich schließlich die beiden Punktbesten und mit Frankreich der Sieger des „Last
Chance Heat“ der zu diesem Zeitpunkt Dritt- bis Fünftplatzierten.

„Das war sehr knapp. Knapper als wir es uns gewünscht haben“, sagte Max Dilger, der das Duell um
die Medaillen von außen mitverfolgte. Für ihn war es die erste Goldmedaille in seinem zweiten
Teamwettbewerb. „Gold ist immer gut. Ich freue mich“, meinte Erik Riss zum Erfolg der Deutschen.
Riss bestritt 2017 sein letztes Langbahnrennen, kehrte furios zurück und war die Konstante des
DMSB-Teams. Nur gegen Mathieu Trésarrieu musste er in der Gruppenphase zwei Punkte abtreten.
„Die Medaille ist mir viel wert“, betonte Lukas Fienhage. Er war 2017 schon einmal im „Gold-Team“
mit dabei. Teammanager Hukelmann betonte den „super Teamspirit“ in der deutschen Mannschaft:
„Das war kein Spaziergang, was die Jungs hier geleistet haben. Das war ne echte Bank.“

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