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Bundestagsabgeordnete besuchen die Bioenergie Winterbach GbR in Horgenzell

Benjamin Strasser. Bild; Wahlkreisbüro

Im Rahmen seiner Sommertour hat der FDP-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Justiz, Benjamin Strasser, zusammen mit seinem Fraktionskollegen Konrad Stockmeier, Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, den landwirtschaftlichen Betrieb von Markus Jehle in Winterbach in der Gemeinde Horgenzell besucht. Volker Restle, Bürgermeister der Gemeinde Horgenzell, sowie Clemens Maier, Geschäftsführer der Biogastechnik Süd GmbH, aus Isny waren bei dem informativen Austausch ebenfalls zugegen.

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Betriebsinhaber Markus Jehle hat den Gästen zunächst einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Entwicklung des Familienbetriebes vom klassischen oberschwäbischen Milchviehbetrieb hin zum modernen Landwirtschaftsbetrieb mit Energieproduktion mittels nachwachsender Rohstoffe gegeben.

Heute versorgt das regenerative Kraftwerk umgerechnet rund 800 Privathaushalte mit Strom aus erneuerbarer Energie. Die Abwärme der beiden Blockheizkraftwerke wird über ein Nahwärmenetz, das rund 50 Haushalte im 500 m entfernten Winterbach versorgt, genutzt. Auf diese Weise erreicht die Anlage einen Gesamtwirkungsgrad von über 85%.

Anschließend hat Clemens Maier in einer Präsentation aufgezeigt, welche Möglichkeiten Biogasanlagen in Zukunft für die dringend benötigte Energiewende bieten. Hierbei spielt die Nutzung von Reststoffen, wie beispielsweise Gülle und Mist aus der Tierhaltung, Landschaftspflegematerial, Straßenbegleitgrün, Aufwuchs von Dauergrünland oder Koppelprodukte wie Schlempen oder Trester zur Erzeugung von biogenem Gas eine zentrale Rolle.

Neben der klassischen Vor-Ort-Verstromung  und Einspeisung von aufbereitetem Biogas in das Erdgasnetz wird insbesondere der Herstellung von flüssigem Biomethan, dem sog. Bio-LNG, eine Schlüsselrolle zukommen. Bio-LNG ist ein besonders emissionsarmer und klimafreundlicher Kraftstoff mit einer hohen Energiedichte und soll zukünftig als grüner Kraftstoff verstärkt im Straßen-Schwerlasttransport und in der Schifffahrt eingesetzt werden. Bereits jetzt könnten 50% des öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis Ravensburg mit Bio-LNG CO2-neutral betrieben werden. Positiver Nebeneffekt hierbei sei die zunehmende Unabhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe, erläuterte Markus Jehle. Als Abfallprodukt aus der Vergärung von Reststoffen und der Nutzung von biogenem Gas entstehe zudem wertvoller Dünger, der aufbereitet und konzentriert als regional produzierter Wertstoff den Kreislauf wieder schließe“, so Jehle.

Um solche innovativen Ideen umzusetzen, bedarf es der Unterstützung aus Politik und Gesellschaft. „Wir wollen wir den Ausbau der erneuerbaren Energien erheblich beschleunigen und alle Hürden und Hemmnisse u.a. durch konsequente Planungsbeschleunigung aus dem Weg räumen. Des Weiteren setzen wir uns für die Gründung einer Europäischen Union für Grünen Wasserstoff ein“, erklärte Benjamin Strasser.

Beim abschließenden Betriebsrundgang konnten die Gesprächsthemen nochmals vertieft werden. Der Austausch war eine ausgezeichnete Plattform für die Gastgeber, den beiden FDP-Politikern ihre konkreten Visionen für einen erfolgreichen Beitrag zu einer gelungenen Energiewende zu präsentieren.

 

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