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2:6 in Crimmitschau: Towerstars verlieren Faden im zweiten Drittel

An Chancen für die Towerstars sollte es definitiv nicht mangeln. Hier scheitert Charlie Sarault. Bild: F.Enderle

Die Ravensburg Towerstars konnten sich im letzten Spiel vor Heiligabend leider keine Punkte unter den Weihnachtsbaum legen. Sie unterlagen beim Tabellenvierten Crimmitschau mit 2:6, Knackpunkt waren zwei Tore in Unterzahl, welche die Oberschwaben im zweiten Abschnitt aus der Bahn warfen.

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Wie im Vorfeld gemeldet, konnten die Towerstars nicht in Bestbesetzung antreten. Ralf Rollinger und Niklas Hübner weilen derzeit mit der U20-Nationalmannschaft in Schweden, Fabian Dietz und Tim Sezemsky stehen bekanntlich auf einer längerfristigen Verletztenliste. Immerhin konnten sich die im Laufe der Woche krankheitsbedingt noch fehlenden Julian Eichinger und Charlie Sarault zurückmelden; der noch angeschlagene Ilya Sharipov blieb vorsorglich in Ravensburg. Zwischen den Pfosten stand damit Nico Pertuch, als Backup reiste Nico Wiens aus Ingolstadt an. Für Alexander Rudkovski hatte das Spiel eine symbolisch besondere Bedeutung. Der 18-jährige Stürmer aus dem U20-Team des EV Ravensburg stand erstmals im DEL2-Profikader.

Nach über sechsstündiger Busfahrt war es für das Ravensburger Team zunächst wichtig, den Rhythmus zu finden. Gegen die druckvollen Angriffe der Eispiraten gelang dies bis zur 7. Minute. Dann allerdings mussten die Towerstars dann doch einen Gegentreffer schlucken. Direkt nach dem gewonnenen Anspielbully in der Ravensburger Zone traf Mario Scalzo zum 1:0. Auch danach hatten die Gastgeber deutlich mehr vom Spiel; sie schalteten meist blitzschnell auf Angriff um. Auf der Gegenseite taten sich die Towerstars schwer, sich ins gegnerische Drittel zu spielen.

Ab der 13. Minute gelang dies dann effektiver und die Towerstars erarbeiteten sich verstärkt Chancen. Beispielsweise durch Charlie Sarault und Sam Herr. Einmal versprang der Puck kurz vor dem Abschluss, im zweiten Fall brachte ein Crimmitschauer Verteidiger noch einen Schläger in den Schuss. Umso bitterer war, dass ausgerechnet in die Ravensburger Druckphase das 2:0 für die Eispiraten platzte. Diesmal konzentrierte sich die Abwehr zu sehr auf den Gegenspieler an der blauen Linie. Der vor dem Torraum völlig vergessene Vincent Saponari hielt den Schläger in den Schlenzer von Ole Olleff und lenkte die Hartgummischeibe zum 2:0 ab. Die Antwort der Oberschwaben folgte allerdings auf dem Fuß. Knapp eine halbe Minute nach dem Wiederanspiel konterte die zweite Sturmreihe die Abwehr der Gastgeber eiskalt aus, Matt Alfaro schloss den Angriff eiskalt zum 2:1 Anschlusstreffer ab. Dabei blieb es auch bis zur zweiten Pause.

Da die Towerstars 57 Sekunden vor Ende des ersten Drittels noch eine Strafzeit kassierten, starteten sie in den zweiten Abschnitt in numerischer Unterzahl. Nachdem das gegnerische Powerplay erfolgreich abgewehrt wurde, drückten die Oberschwaben mächtig auf den Ausgleich. Doch es fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss, zudem räumten die Gastgeber die Nachschüsse weitgehend konsequent ab.  In der 28. Minute kam es dann zu einer Spielphase, welche das Spiel nachhaltig beeinflusste. Im Abstand von einer Minute mussten Charlie Sarault und Florin Ketterer auf die Strafbank, die doppelte Unterzahl verwertete Henri Kanninen zum 3:1. Da mächtig Verkehr im Ravensburger Torraum herrschte, schauten sich die Unparteiischen die Szene zwar nochmals im Videobeweis an, die Entscheidung der Unparteiischen blieb jedoch bestehen.

Fortan gelang den Gastgebern so gut wie alles, was man von den Towerstars leider nicht sagen konnte. In der 33. Minute setzte es die nächste Strafzeit, erneut schlug das Crimmitschauer Powerplay zu – 4:1 durch Tobias Lindberg. Zwei Minuten später kam es noch dicker. Nach einem fatalen Fehlpass in der eigenen Zone konnte Towerstars Keeper Nico Pertuch zwar zweimal retten, gegen den dritten Nachschuss war er allerdings machtlos, und die Towerstars lagen mit 5:1 zurück. Dass bei einem eigenen Powerplay in der 38. Minute die Eispiraten zweimal Konterchancen auf den sechsten Treffer hatten, passte irgendwie ins Bild.

Zum Schlussabschnitt kamen die Towerstars äußerst entschlossen aus der Kabine; sie hatten sich noch nicht aufgegeben. Nach mehreren Großchancen sorgte Nick Latta prompt im Slot für den 5:2 Anschlusstreffer. Abgesehen von einer zweiminütigen Unterzahl zwischen der 46. und 48. Minute kontrollierten die Oberschwaben jetzt klar das Spiel. Hier erarbeiteten sie auch hochkarätige Möglichkeiten, doch entweder fanden die Towerstars in Eispiraten Keeper Oleg Shilin ihren Meister, oder es fehlte das viel zitierte Scheibenglück. Gleich zweimal prallte der noch abgefälschte Puck nur an den Außenpfosten.

Knapp fünf Minuten vor Ende nahm Towerstars Trainer Gergely Majoross eine Auszeit, um sein Team für eine Schlussoffensive einzustellen. Doch letztlich bissen sich die Ravensburger Cracks auch nach Herausnahme des Torhüters für einen sechsten Feldspieler die Zähne an der Abwehr der Gastgeber aus, weitere Treffer blieben den Towerstars verwehrt. Stattdessen erhöhten die Eispiraten 83 Sekunden vor Ende mit dem Schuss ins verwaiste Tor auf 6:2.

„Wir hatten durchaus Möglichkeiten, dieses Spiel zu gewinnen. Leider waren wir in den entscheidenden Phasen nicht clever genug“, zog Towerstars Coach Gergely Majoross Bilanz. Zumindest war er mit dem Schlussabschnitt zufrieden: „Die Jungs haben da Charakter gezeigt.“ Das gilt übrigens auch für die mitgereisten Towerstars Fans, die trotz des klaren Rückstands das Team bis zur Schlusssekunde lautstark unterstützt haben.

Zwei Tage haben die Towerstars nun Gelegenheit, im Kreis ihrer Familien und Freunde Weihnachten zu feiern. Am 1. Weihnachtsfeiertag bereiten sie sich dann auf das Heimspiel am 26. Dezember gegen die Starbulls Rosenheim vor. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr. Tickets gibt es im Fanshop in der Marktstraße 20, bei allen VVK-Partnern von Reservix, online im Ticket-Webshop sowie ab 17 Uhr an der Abendkasse.

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