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OEW realisieren sieben weitere Ladesäulen

Nahmen die OEW-Ladesäule am Wangener Westallgäu-Klinikum gemeinsam in Betrieb (von links): Landrat Harald Sievers, Colette Rückert-Hennen (EnBW), Barbara Endriss (OEW) und Oberbürgermeister Michael Lang. Foto: Landratsamt.

Vor über hundert Jahren haben die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) elektrischen Strom aufs Land gebracht. Jetzt bringt der Zweckverband Elektro-Power auf die Straßen im Landkreis Ravensburg: Sieben neue Normal-Ladesäulen in Bad Wurzach, Baienfurt, Isny, Leutkirch sowie an den Oberschwabenklinik-Standorten in Bad Waldsee, Ravensburg und Wangen ergänzen die Schnell-Ladesäulen an den Landratsamts-Standorten in Leutkirch, Ravensburg und Wangen. Kürzlich wurde am Westallgäu-Klinikum in Wangen im Allgäu die erste der öffentlichen OEW-Ladesäulen im Landkreis Ravensburg von Landrat Harald Sievers, Oberbürgermeister Michael Lang, OEW-Geschäftsführerin Barbara Endriss und EnBW-Vorständin Colette Rückert-Hennen offiziell in Betrieb genommen.

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„Wir wollen mit diesem Projekt die E-Mobilität im ländlichen Raum voranbringen, indem wir auch Standorte in der Fläche mit Ladeinfrastruktur versorgen“, erklärte Landrat Harald Sievers, der selbst überzeugter E-Autofahrer und Verwaltungsratsmitglied des Zweckverbands ist. „Ein schöner Aspekt dabei ist, dass die OEW damit fast genau 110 Jahre nach ihrer Gründung wieder an ihre Wurzeln anknüpfen können, denn es war vor vielen Jahrzenten einmal ihr Auftrag, Elektrizität in den ländlichen Raum zu bringen. Heute bringen wir den Strom an die Straße und leisten damit wieder einen wichtigen Infrastruktur-Beitrag“, so Sievers weiter.

„Der Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur ist elementarer Bestandteil unseres Engagements in Sachen Elektromobilität“, sagte Colette Rückert-Hennen, Personalvorständin bei der EnBW. „Auch der Zugang zu den Ladesäulen ist denkbar einfach: Mit unserer EnBW mobility+ App finden E-Mobilisten inzwischen über 28.000 Ladepunkte im größten Ladenetz in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Gleichzeitig können sie mit der App den Ladevorgang denkbar einfach starten und direkt bezahlen. Mit unseren Roaming-Partnern decken wir mehr als 90 Prozent aller öffentlich verfügbaren Ladestationen ab.“ Wangens Oberbürgermeister Michael Lang zeigte sich erfreut über die Zunahme der Elektromobilität und die neue Ladesäule im Stadtgebiet. „Die Stadt Wangen im Allgäu engagiert sich seit Langem für die Ladeinfrastruktur und ist der OEW für die Installation dieser Ladesäule sehr dankbar“, so das Stadtoberhaupt.

Die OEW-Ladesäulen (AC-Ladestationen) verfügen über sogenannte Typ2-Stecker mit einer maximalen Ladeleistung von 22 Kilowatt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, an der Säule mit einem „normalen“ Schutzkontakt-Stecker zu laden, dann allerdings nur mit einer Leistung von 3,7 Kilowatt. Pro Ladesäule können zwei Elektro-Fahrzeuge gleichzeitig Strom tanken, vom Pedelec bis zum großen E-Auto. Für den Ladevorgang bringt der Nutzer, im Gegensatz zu beispielsweise an den Autobahnen stehenden Schnell-Ladesäulen (DC-Ladestationen), sein Kabel selbst mit. Bei dem rein kilowattstundenbasierten Ladetarifmodell der EnBW wird ausschließlich für die geladene Strommenge bezahlt. Für die Bezahlung des Ladevorgangs stehen dem Fahrer gleich mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: per Ladekarte diverser Anbieter oder schnell und einfach mit der EnBW mobility+ App. Im Standard-Tarif zahlen E-Mobilisten 39 Cent/Kilowattstunde (kWh) beim Normalladen (AC) ohne monatliche Grundgebühr. Im Viellader-Tarif mit einer monatlichen Grundgebühr von 4,99 Euro ab dem vierten Monat reduzieren sich die Preise auf 29 Cent/kWh.

Insgesamt 54 moderne Ladesäulen lässt der Zweckverband aktuell im ländlichen Raum seiner neun Verbands-Landkreise aufstellen. Die Idee dahinter: Mit Umkreisen von jeweils nur etwa 50 Kilometern um jede Ladesäule soll ein dichtes Netz an Auflademöglichkeiten entstehen. Damit sollen künftig elektrische Autofahrten über Land besser möglich sein. Die neuen Säulen in den Landkreisen Alb-Donau-Kreis, Biberach, Bodenseekreis, Freudenstadt, Ravensburg, Reutlingen, Rottweil, Sigmaringen und Zollernalbkreis werden von der EnBW errichtet und betrieben. Rund 700.000 Euro kostet diese Infrastrukturmaßnahme. Etwa 60 Prozent davon trägt der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke, 40 Prozent der Kosten werden vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Förderprogramms für den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Deutschland übernommen.

„Der Inbetriebnahme der Ladesäulen gingen rund zwei Jahre Konzeption und Planung voraus. Damit haben die OEW Neuland betreten, denn sie werden operativ tätig und damit in der Region auch sichtbar“, erläuterte OEW-Geschäftsführerin Barbara Endriss. Hauptaufgabe des Zweckverbandes ist die Daseinsvorsorge im Energiebereich. So sind die OEW mit 46,75 Prozent kommunale Anteilseigner der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Auch im Bereich Gas- und Breitbandversorgung ist der Zweckverband als Anteilseigner aktiv.

Der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke mit Sitz in Ravensburg ist ein Zusammenschluss der neun Landkreise Alb-Donau-Kreis, Biberach, Bodenseekreis, Freudenstadt, Ravensburg, Reutlingen, Rottweil, Sigmaringen und Zollernalbkreis. Er wurde am 20. Dezember 1909 gegründet, um die Versorgung Oberschwabens mit elektrischer Energie voranzubringen. Daraus hat sich über die Jahre seine heutige Form entwickelt. Geschichte und Hintergründe auf www.oew-energie.de.

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