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Gezielte und zentrumsnahe Beratung für Geflüchtete

Die Fachkräfte des Beratungszentrums für geflüchtete Menschen (v.l.) des DRK-Kreisverbandes in der Kuppelnaustraße in Ravensburg: Leonie Scholz, Sozialarbeiterin (B.A.), Dieter Engelhardt, Diplom-Pädagoge, Lena Jenter, Sozialarbeiterin (B.A.) und Teamleitung sowie Marina Wamsler, Sozialarbeiterin (B.A.). Foto: DRK

Sprachkurse, Arbeitsplatzsuche oder Gesundheitsvorsorge: Auf geflüchtete Menschen kommen an ihrem neuen Wohnort viele unbekannte Aufgaben zu. Fachkräfte des Integrationsmanagements des DRK-Kreisverbandes Ravensburg unterstützen sie dabei durch gezielte Beratung. Die fand bisher in den Gemeinschaftsunterkünften oder privaten Haushalten der Geflüchteten statt. Künftig sind die vier Beraterinnen und Berater sowie die Ehrenamtskoordination im Beratungszentrum für geflüchtete Menschen in der Kuppelnaustraße in Ravensburg zu finden: Bis zu 600 Menschen in Anschlussunterkünften und privaten Haushalten aus dem Stadtgebiet Ravensburg können mit der Beratung des DRK erreicht werden.

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Menschen, die aus fremden Kulturen nach Deutschland kommen, müssen außer der neuen Sprache vieles andere von Grund auf neu lernen. „Sie müssen nicht nur die Strukturen ihrer neuen Heimatstadt verstehen, sondern besonders auch viele bürokratische und gesellschaftliche Anforderungen meistern,“ erklärt Lena Jenter, Flüchtlingssozialarbeiterin und Leiterin des Beratungszentrums. Dazu gehören das Ummelden, die Suche nach einem Kindergarten- oder Schulplatz, die Wohnungs- und Arbeitssuche. Auch in Sachen Gesundheit, Krankenversicherung, Erziehung, Asylverfahren und bei Themen wie Traumatisierung und psychische Erkrankungen müssen sie sich zurechtfinden.

Umfassendes soziales Themengebiet
Fallberatungen sind also sehr komplex und erfordern von den beratenden Personen eine hohe interkulturelle Kompetenz. „Für eine vertrauensvolle Basis ist unsere Verschwiegenheit sehr wichtig,“ erklärt Lena Jenter. Alle Beratungen werden dokumentiert. Ein Teil der Beratungen in den neuen Räumen wird durch offene Sprechstunden abgedeckt. Für umfassende Themen werden individuelle Termine vereinbart. Eine zeitnahe gezielte Beratung für die Klientinnen und Klienten sowie ein einfacher Zugang in die Beratungsstruktur wird auch für berufstätige Personen etwa bei Schichtarbeit gewährleistet.

Kontakt und Vernetzung
Mit dem neuen Beratungszentrum entfallen für die Fachkräfte die Anfahrtswege in die Unterkünfte. Die Zuständigkeiten für Klienten lassen sich transparent festlegen und durch die räumliche Nähe können sich die Kollegen auf kurzem Wege zu fachlichen Themen austauschen. Überhaupt haben Austausch und Vernetzung auch mit anderen Kooperationspartnern einen hohen Stellenwert: unter anderem mit der Stadt Ravensburg und deren Flüchtlings- und Integrationsbeauftragten sowie dem Landkreis Ravensburg mit dem Amt für Migration und Integration.

Enge Zusammenarbeit
Grundlage für die Beratung ist der Pakt für Integration des Landes Baden-Württemberg aus dem Jahr 2017. Von der Stadt Ravensburg wurde neben dem DRK-Kreisverband auch die Diakonische Bezirksstelle Ravensburg mit dem Integrationsmanagement beauftragt. Die Sozialarbeiter und Integrationsmanager beider Träger treffen sich regelmäßig, unter anderem für Fallberatungen und Supervision. „So stellen wir sicher, dass geflüchtete Menschen bestmöglich und auf dem aktuellen rechtlichen Stand der Flüchtlingshilfe beraten werden,“ so Lena Jenter. Die Fachkräfte des DRK besuchen die jeweiligen Unterkünfte aber dennoch weiterhin, um den Kontakt zu den Klienten zu pflegen.

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