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Gemeinsames Gedenken der NS-Opfer

Am 27. Januar jährt sich der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 75. Mal. Bundespräsident Roman Herzog führte 1996 den gesetzlich verankerten Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ein, der an die Millionen Menschen erinnern soll, die verfolgt, entrechtet und ermordet wurden.

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In Ravensburg wird mit einer Gedenkveranstaltung um 11 Uhr in der ZfP Weißenau vor dem Denkmal der Grauen Busse und einem »Lesekonzert« um 19 Uhr im Schwörsaal gedacht. Es wird kein Eintritt erhoben. Veranstalter ist in diesem Jahr die Stadt Ravensburg in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Begegnung in Oberschwaben e.V.

Engste Korrespondenz zwischen Poesie und Musik prägen das Lesekonzert. Der Stimme des israelischen Dichters Elazar Benyoëtz antwortet die Stimme der unbegleiteten Violine. Ein aphoristischer Streifzug von einzigartiger Sprachmagie, der Grundfragen des Lebens ebenso reflektiert, wie Momente jüdischer Geschichte. Abgestimmt auf die Gedanken von Elazar Benyoëtz spielt Kolja Lessing Violinwerke von israelischen Komponisten deutscher Herkunft wie Tzvi Avni und Paul Ben-Haim, außerdem von Johann Sebastian Bach und Max Reger.

Elazar Benyoëtz, Meister des deutschen Aphorismus aus Israel, hatte keine Gelegenheit, die deutsche Sprache in seiner Heimat zu lernen. 1937 als Paul Koppel geboren, emigrierten seine Eltern mit ihm kurz darauf, und er wuchs als Elazar Benyoëtz in Tel Aviv und Jerusalem auf. Und wurde dennoch ein deutschsprachiger Schriftsteller, denn Österreich, Deutsch und Deutschland haben ihn nie losgelassen. Der Geiger und Pianist Kolja Lessing gilt als Wiederentdecker vieler einst verfemter jüdischer Komponisten. Seit 2011 gestalten die Künstler gemeinsame Lesekonzerte.

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