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Ravensburg

Was hat Tourismus mit Architektur zu tun?

Prof. Specht hatte ein 3D-Puzzle von der Freiheitsstatue dabei und eines vom Eiffelturm. Beide erkannten die Jung-Studierenden sofort. Foto: Franziska Baar

Bei der letzten Kinderuni-Vorlesung in diesem Studienjahr sprach Prof. Dr. Jan Specht mit den Kindern über das spannende Thema, warum Architektur für den Tourismus so wichtig ist. Und obendrauf gab’s auch noch Abschiedsgeschenke für die Jung-Studierenden.

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„Tourismus und Architektur – wer kennt nicht den Eiffelturm?“ betitelte Prof. Dr. Jan Specht von der DHBW Ravensburg seine Vorlesung. Er ist sowohl Architekt als auch Tourismuswissenschaftler und im Studienzentrum Tourismus, Hotellerie und Gastronomie als Studiengangsleiter tätig. Mit je einem 3D-Puzzle des Eiffelturms und der Freiheitsstatue stieg Specht ins Thema ein: „Der Eiffelturm hätte eigentlich wieder abgebaut werden sollen,“ bemerkte eine der Nachwuchs-Studentinnen. Specht gibt ihr Recht, denn nach der Weltausstellung 1889 hätte das Bauwerk wieder entfernt werden sollen – heute wird es als Meisterstück der Architektur- und Ingenieurskunst gefeiert und jährlich von Millionen Touristen besucht. Bei der Vorlesung wird erneut das erstaunliche Wissen der Kinder deutlich: dass der größte Urwald Europas in Polen steht, wusste ein Junge, als es darum ging, welche Umgebungen überhaupt noch natürlich sind und welche von Menschenhand gebaut oder angelegt wurden. Zuerst wurde nämlich geklärt, was Umwelt und Architektur miteinander zu tun haben.

Specht erläuterte auch, wo im Tourismus überall Architektur zu finden ist – das ginge beim Weg zur Destination los, mit Straßen, Brücken und Bahnhöfen, Hotels gehörten dazu und natürlich die berühmten Bauwerke und Wahrzeichen. Zusammen mit den Kindern überlegte Specht, warum manche dieser Bauwerke berühmter sind als andere: Das liege unter anderem an der damit verbundenen Geschichte, an ihrem Alter, an der Größe, der Lage – Superlative können nicht schaden, um ein Gebäude in aller Welt berühmt zu machen. Und dann reichen sogar ein paar skizzenhafte Striche, um ein Wahrzeichen erkennbar zu machen, wie Specht zeigte. Deshalb könnten viele Städte oder Länder diese auch als Logo verwenden – man denke nur an den Kölner Dom, das Sydney Opera House oder das Atomium in Brüssel, das es sogar auf die Zwei-Euro-Münzen geschafft hat. Ein besonders altes Denkmal ist die Sphinx, zu der Specht wissen will, „wer hat denn ihre Nase abgeschlagen?“ und verriet gleich: „Obelix war es nicht!“. Ein Mädchen klärte darüber auf, dass es dazu mehrere Geschichten und Gerüchte gäbe. Einige Theorien wurden genannt: von den Osmanen, die bei Schießübungen die steinerne Nase der Sphinx getroffen hätten oder Napoleon, der das Profil beschädigt habe. Viele weitere Bild-Beispiele aus der ganzen Welt errieten die Jung-Studierenden mit Bravour.

Bei dieser letzten Vorlesung der Kinderuni im Studienjahr 2018/19 wurden die kleinen Studierenden auch für ihre fleißigen Besuche übers ganze Jahr belohnt. Neben einer Urkunde von den drei Hochschulen und den Kulturämtern Ravensburg und Weingarten sponserte Ravensburger für jedes Kind ein Brettspiel und eine Forscher-Zeitschrift gab es noch obendrauf. Das Studienjahr 2019/20 ist derzeit in Planung, auch in diesem Jahr wird wieder eine neue Runde mit interessanten Themen starten.

An der Kinder-Uni Ravensburg-Weingarten, einem Projekt der Städte und ihrer Hochschulen, können 100 Kinder zwischen 9 und 12 Jahren mitmachen. Das Studienjahr der Kinder-Uni beginnt jeweils im Oktober. Die Vorlesungen finden in Hörsälen der Hochschulen in Weingarten und Ravensburg statt und dauern ungefähr 45 Minuten. Eine vorige Anmeldung zum Studienjahr ist notwendig. Näheres auf www.kinderuni-ravensburg-weingarten.de.

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