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Towerstars straucheln erneut in eigener Arena

Wieder einmal zogen die Towerstars in einer Verlängerung oder dem Penaltyschießen den Kürzeren. Hier besiegelt Juuso Rajala mit dem 10. Penalty die Niederlage. Bild: S. Ruetz

Die Ravensburg Towerstars konnten nicht an die gute Leistung vom Freitag anknüpfen und mussten sich gegen Bayreuth mit nur einem Punkt nach regulärer Spielzeit zufriedengeben. Am Ende entschied das Penaltschießen zugunsten der Tigers, die im ziemlich zerfahrenen Spielverlauf bereits zweimal geführt hatten.

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Personell musste Coach Rich Chernomaz umplanen, da Robin Just vom Disziplinarausschuss für ein Spiel gesperrt wurde und sich David Zucker im Spiel in Weißwasser am Freitag erheblich verletzte. Noch ist übrigens nicht klar, welchen Grad die Verletzung hat und wie lange der bis dahin beste Scorer des Teams ausfällt.

Schon der Start in die Partie gegen das Tabellenschlusslicht gestaltete sich für die Oberschwaben alles andere als vielversprechend. Nicht einmal drei Minuten waren gespielt, das stand Drew Malanson völlig frei am rechten Pfosten und schob zum 0:1 ein. Den Ravensburger Fehlstart noch derber machte Simon Karlson drei Minuten später mit dem 0:2.

Jetzt erst besannen sich die Gastgeber auf einen solideren Spielaufbau und Shawn O´Donnell konnte eine der wenigen wirklich hochkarätigen Möglichkeiten aus kurzer Distanz zum 1:2 Anschlusstreffer einnetzen. Als Boaz Bassen fünf Minuten später einen Schlenzer von Sören Sturm zum 2:2 Ausgleich abfälschte, war wieder alles auf „Null“ gestellt. Auch wenn im weiteren Verlauf des ersten Abschnitts einige Großchancen folgten, war das Spiel nicht wirklich stabil. Viel zu oft tauchten Tigers Stürmer nach individuellen Fehlern vor dem Ravensburger Tor auf und Olafr Schmidt hatte Höchstarbeit zu verrichten.

Die Hoffnungen auf ein besseres Mitteldrittel zerschlugen sich nach bereits 45 Sekunden: Tyler Gron traf zum 2:3 Führungstreffer für die Gäste. Wie schon im ersten Spielabschnitt brauchten die Towerstars einige Minuten, um dieses Gegentor zu verdauen. Dann allerdings konnte Yannick Drews eine deutlich bessere Phase der Hausherren einläuten. Gerade waren die Towerstars nach einer Strafzeit wieder komplett geworden und die durch den Gegenstoß entstandene 3-2 Überzahlsituation vollendete der junge Stürmer eiskalt zum 3:3 Ausgleich.

Jetzt wackelte Bayreuth deutlich und als Towerstars Kapitän Vincenz Mayer nur eine Minute später einen Schuss von der blauen Linie unhaltbar zum 4:3 ablenkte, schien die Welt in der mit 2518 Zuschauern besetzten CHG Arena wieder in Ordnung zu sein. Der nächste Rückschlag ließ allerdings nur vier Minuten auf sich warten. Aus der eigenen Zone gestartet, umkurvte Tigers Stürmer Nico Kolb die komplette Ravensburger Mannschaft bis vor deren Tor. Zwar konnte Olafr Schmidt den Abschluss mit den Beinschienen parieren, doch dann hatte Kevin Kunz im zweiten Versuch nicht wirklich Mühe auf dem Weg zum 4:4 Ausgleich. Bei diesem Zwischenstand blieb es bis zur zweiten Pause.

Wie schon die beiden Abschnitte zuvor war das Geschehen auch im Schlussdrittel von wenig Spielfluss geprägt. Der Großteil aller Anspielbullys musste wiederholt werden, hinzu kamen verstärkt Strafzeiten auf beiden Seiten. Dass ein zerfahrenes Spiel eher dem Auswärtsteam zugutekommt, ist keine Seltenheit. Das spiegelte sich auch in der 47. Minute wider, als sich die Abwehr von einem von der Bande zurückgeprallten Puck irritieren ließ und Tigers Topstürmer Juuso Rajala Sekunden später den Puck aus spitzem Winkel trocken zum 4:5 in den linken Torwinkel hob.

Wieder rannten die Towerstars also einem Rückstand hinterher, gelegen kam ihnen da natürlich eine undisziplinierte Phase der Tigers. Zunächst kassierte Henry Martens für mehrere Stockchecks hintereinander zurecht 2+2 Minuten, dann folgte auch noch Kollege Tomas Schmidt auf die Strafbank nach. Die doppelte Überzahl wussten die Ravensburger Cracks dreieinhalb Minuten vor Schluss zu nutzen. Kapitän Vincenz Mayer nahm einen Querpass auf die rechte Seite direkt ab und ließ beim 5:5 Ausgleich Tigers Torhüter Timo Herden keine Chance.

Noch lief die Überzahl weiter, trotz dramatischer Szenen im Torraum der Gäste blieb der Führungstreffer jedoch aus. In der Verlängerung hatten beide Teams die Möglichkeit, den Zusatzpunkt zu sichern. Allerdings blieben die fünf Minuten torlos und die Entscheidung über Sieg und Niederlage wurde ins Penaltyschießen vertagt. Im fünften Anlauf machte Juuso Rajala dem Drama ein Ende, die Heimniederlage der Towerstars war besiegelt.

Towerstars Trainer Rich Chernomaz war nach dem Spiel äußerst angefressen. „Ich bin stinksauer, denn das war eine völlig andere Mannschaft heute auf dem Eis, als beim Auswärtssieg in Weißwasser“, haderte der Coach in der Pressekonferenz nach dem Spiel.

Nur zwei Tage haben die Towerstars Zeit, die Heimniederlage aus den Köpfen zu verbannen. Schon am Dienstag wartet auswärts in Landshut ein ganz harter Brocken.

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