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OSK ist auf zusätzliche Patienten und Geburten aus Weingarten vorbereitet

Das Team der EK-Notaufnahme. Bild: OSK

Mit verstärkten Schicht- und Rufdiensten sowie mit zusätzlichen Hebammen richtet sich das St. Elisabethen-Klinikum der Oberschwabenklinik auf zusätzliche Patienten und Geburten nach der Teilschließung des Krankenhauses 14 Nothelfer in Weingarten ein. Obwohl die Zeit, sich auf die neue Situation im Mittleren Schussental einzustellen, relativ knapp bemessen gewesen ist, sieht sich die OSK für ihren erweiterten Versorgungsauftrag bestens vorbereitet.

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Als das Aus für die Notaufnahme, die Gynäkologie und die Innere Medizin am 14 Nothelfer Weingarten in Friedrichshafen beschlossen wurden, waren bei der OSK die Dienstpläne für die Feiertage längst geschrieben, erläuterte Dr. Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Pflege, bei einer Pressekonferenz. Er lobt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereit gewesen sind, aufgrund der neuen Gegebenheiten zusätzliche Schichten an und zwischen den Feiertagen zu leisten.

Um eine weitere Schicht wird der Pflegedienst in der Notaufnahme des EK verstärkt. Über einen verstärkten Rufdienst sind im Bedarfsfall zusätzliche Ärzte verfügbar. Trotz allen Vorkehrungen bereitet Chefärztin Dr. Kerstin Kunz die Bevölkerung darauf vor, dass es gerade während der Feiertage, wenn auch viele niedergelassene Praxen geschlossen haben, zu Wartezeiten kommen kann. Das sei aber grundsätzlich nichts Neues, sondern schon während der Feiertagsphasen in der Vergangenheit zu beobachten gewesen.

Umso wichtiger ist es vor diesem Hintergrund, dass die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung im EK bereits ab Samstag, 21. Dezember, um einen zweiten Mediziner verstärkt wird. Der niedergelassene Arzt, der bislang am Krankenhaus 14 Nothelfer im KV-Notfalldienst tätig war, arbeitet aufgrund der bevorstehenden Aufgabe der Notaufnahme in Weingarten nun gemeinsam mit seinem Kollegen im EK. Damit ist unverändert die enge Verknüpfung mit einer Krankenhaus-Notaufnahme sichergestellt.

Die Zusammenarbeit zwischen den niedergelassen Ärzten in der Notfallpraxis und den Krankenhausärzten in der Notaufnahme hat sich nach Ansicht der OSK absolut bewährt. Ohne diese enge Kooperation Tür an Tür würde es an vielen Tagen noch erheblich längere Wartezeiten geben.

Gelassen sehen Chefärztin Dr. Martina Gropp-Meier und ihr Team von der Frauenklinik den zusätzlichen Geburten aus dem Weingartener Raum am St. Elisabethen-Klinikum entgegen. Bereits in den letzten Jahren ist die Geburtenzahl am EK von einst 750 im Jahr auf zuletzt 1346 kontinuierlich angestiegen. Jetzt wird erwartet, dass aus Weingarten 80 Prozent der Geburten, dies wären etwas 500, zusätzlich ans EK kommen. Mit 50 bis 100 zusätzlichen Geburten wird am Westallgäu-Klinikum in Wangen gerechnet.

Das Team der Beleghebammen am EK ist um zwei Hebammen verstärkt worden. Hebamme Cornelia Kemter berichtet, dass am EK ständig zwei Hebammen im Dienst sind. Zwei weitere seien über eine Rufbereitschaft kurzfristig aktivierbar. Damit sind sich das Team auch gut dafür gerüstet, dass Kinder nicht gleichmäßig übers Jahr verteilt zur Welt kommen, sondern es einmal mehr und dann auch wieder weniger Arbeit in der Geburtshilfe gibt. Auch eine zusätzliche gynäkologische Ärztin ist ab dem 26. Dezember in Rufbereitschaft.

Von seinen räumlichen und von seinen apparativen Kapazitäten her wird das EK auch jetzt nicht an seine Grenzen stoßen, ist sich Dr. Jan-Ove Faust sicher. Anders sieht es bei den Fachkräften in Medizin, Pflege und den Funktionsdiensten aus. Der Bedarf an Fachkräften ist für die OSK bereits das ganze Jahr 2019 hinweg eine Schwerpunktaufgabe, die sich jetzt noch einmal verschärft. Etwa 35 zusätzliche Vollkräfte werden aufgrund der Teilschließung des 14. Nothelfer notwendig sein, erwartet Dr. Faust. Etliche Kräfte sind auch Weingarten bereits ans EK Ravensburg gekommen. Bei der OSK wünscht man sich, dass es noch mehr werden.

Unabhängig davon hat die OSK schon das ganze Jahr über ihren Pflegedienst verstärkt. 59 zusätzliche Vollzeitstellen wurden geschaffen, zwei Drittel davon sind mittlerweile besetzt. Für Dr. Faust an untrügliches Zeichen dafür, dass die Fachkräfte zu finden sind und die OSK auch als Arbeitgeber attraktiv genug ist, um sie zu gewinnen.

 

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