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„Orange the World“ auch in Ravensburg

Bild: Siegfried Heiss

Warmes, hoffnungsvolles Licht der Gewalt an Frauen und Mädchen entgegensetzen – das will die weltweite Kampagne „Orange the World“, an der sich Ravensburg zum zweiten Mal beteiligt. In der Zeit vom 25. November (UN-Aktionstag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen) bis zum 10. Dezember (UN-Tag der Menschenrechte) leuchten der Frauentordurchgang, das Konzerthaus, das Jugendhaus, die Jodokskirche, das Haus der Kath. Kirche und das Polizeipräsidium in der Gartenstraße in orange, um ein Zeichen zu setzen für ein gewaltfreies und respektvolles Miteinander.

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Noch immer ist Gewalt gegen Mädchen und Frauen eine der am weitest verbreiteten Menschenrechtsverletzungen der Welt, auch in Deutschland. „Orange the World will Augen öffnen und dabei mitwirken, dieser geschlechtsspezifischen Gewalt ein Ende zu setzen“ erklärt Veronika Bouley vom Soroptimist Club Ravensburg-Weingarten, eine der Initiatorinnen der Kampagne. „Ein Ziel, das nur gemeinsam erreicht werden kann“. So beteiligt sich dieses Jahr erstmals auch das Ravensburger Jugendhaus an der Kampagne, sowohl mit der Beleuchtung des Hauses als auch mit einem Themenraum im Haus, der die Möglichkeit bietet, mit den Jugendlichen über Partnerschaften und Familienbilder, Grenzen und Wünsche ins Gespräch zu kommen.

Darauf zielen auch Projekte in der Edith-Stein-Schule und am Bildungszentrum St. Konrad ab, die sich mit dem Thema u.a. auch kreativ beschäftigen werden.  Dass mit gewaltfreier Erziehung nicht früh genug angefangen werden kann, zeigen orangene Handabdrücke von Kindern der Kindertagesstätte Mullewapp aus Weingarten, die in einem Schaufenster in Ravensburg ausgestellt werden. Ein Licht-Zeichen setzen werden auch die Kirche St. Jodok, das Haus der Katholischen Kirche und die Liebfrauenkirche mit Beleuchtung zum Auftakt am 25. November.

Das Polizeipräsidium Ravensburg als Teil der Blaulichtfamilie setzt im Aktionszeitraum ebenfalls auf „orange“: „Mit der Teilnahme an der Aktion möchten wir als Partner im interdisziplinären Zusammenwirken ebenfalls ein Zeichen setzen. Das landesweit neue Gefährdungsmanagement, die Etablierung von Koordinierungsstellen häuslicher Gewalt bei den Polizeipräsidien sowie die Durchführung behördenübergreifender Fallkonferenzen sind wichtige Faktoren bei der gemeinsamen Bekämpfung von häuslicher Gewalt,“ beton Polizeipräsident Uwe Stürmer.

Das bestärkt die Organisatorinnen: „Dass dieses wichtige Anliegen von so vielen weiteren Akteuren aufgenommen wird zeigt die Bedeutung der Kampagne“ betont die städtische Gleichstellungsbeauftragte Eva-Maria Komprecht. Und Anne Klüssendorf, Präsidentin des Soroptimstclubs Ravensburg-Weingarten begründet das Engagement des Clubs so: „Wir machen uns dafür stark, dass Grundsätze wie die Gleichstellung der Frau, Bildung für Frauen und Mädchen und Verhinderung von geschlechtsspezifischer Gewalt das ganze Jahr über im Fokus stehen. Die Orange Days sind ein wichtiger lokaler Beitrag für diese Ziele.“

Nicht nur mit Licht in der Dunkelheit, auch mit Informationen im Frauentor wird der Bogen gespannt zu konstruktivem Tun: z.B. respektieren, vertrauen, zuhören – Begriffe, die deshalb am Weg entlang der Bauhütte zum Frauentor auf den Asphalt gesprüht sind. Sie sollen die Passanten anregen, darüber nachzudenken, dass jeder und jede dazu beitragen kann, Gewalt in Beziehungen zu beenden. „Partnerschaftsgewalt passiert nicht einfach irgendwo, sondern wird von Menschen in unserer Nähe ausgeübt “ erklärt Elvira Birk von der Frauenberatungsstelle des Vereins Frauen und Kinder in Not e.V. „Alternatives Verhalten einzuüben sollte daher auch in unserer Mitte möglich sein.“ Denn auch während des Kampagnenzeitraums werden in der Region Ravensburg wieder Frauen, oftmals mit Kindern, zu jeglichen Tageszeiten und Wochentagen Hilfe und Zuflucht suchen. Gerade auch für diese Frauen soll die Aktion ein Zeichen der Hoffnung und Solidarität sein.

Organisiert wird die Kampagne in Ravensburg vom Soroptimist Club International Ravensburg/Weingarten, dem Verein Frauen und Kinder in Not e.V. und der städtischen Gleichstellungsbeauftragten. Möglich wurde das Projekt dank der Förderung durch das Bundesprogramm Demokratie leben!.

 

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