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Haser: Westallgäu-Klinikum ist unverzichtbar

WANGEN
Das Westallgäu-Klinikum in Wangen ist für die medizinische Versorgung der Menschen in der Region auch in Zukunft unverzichtbar. Dieses Fazit zog der CDU-Landtagsabgeordnete Raimund Haser nach einem Besuch im Klinikum. Einig war er sich mit der Geschäftsführung der Oberschwabenklinik darin, dass das Haus als Standort der Notfallversorgung gestärkt werden sollte.

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„Jährlich kommen rund 16 000 Notfallpatienten in unsere Notaufnahme“, berichtete Dr. Timo Gentner, der Leitende Arzt. Die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung an Wochenenden und Feiertagen sowie das Medizinische Versorgungszentrum der Oberschwabenklinik unter der Woche seien wichtige ambulante Einrichtungen, um die Krankenhausnotaufnahme zu entlasten.

Die Zusammenarbeit funktioniere in Wangen geradezu vorbildlich, erläuterten Dr. Gentner und Dr. Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Pflege der OSK, dem Abgeordneten. Wangen sei einer der ersten Standorte gewesen, an denen die KV eine  zentrale Notfallpraxen eingerichtet hat. Das Modell habe sich vollauf bewährt und wurde nicht von ungefähr auf das St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg übertragen. Aktuell werden „integrierte Notfallzentren“ sowie gemeinsame Notfallleitstellen diskutiert. OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf begrüßt beide Elemente im Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. „Es wäre gut, wenn am Westallgäu-Klinikum ein integriertes Notfallzentrum eingerichtet würde“, gab er Raimund Haser mit auf den Weg. Der Abgeordnete will sich politisch dafür einsetzen. Wo solche Notfallzentren eingerichtet werden, legen die Bundesländer fest.

Im integrierten Notfallzentrum treffen die Patienten an einem gemeinsamen Tresen sowohl auf das Personal des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes als auch der Notaufnahme des Krankenhauses. Von der zentralen Anlaufstelle aus werden sie dem für sie richtigen Bereich zugewiesen. Baulich wäre in Wangen für ein integriertes Notfallzentrum schon alles vorhanden, betonte Swen Wendt, Leiter Pflege- und Prozessmanagement. Der zwischen Notaufnahme und MVZ gelegene Empfang der Radiologie und Unfallchirurgie wäre ideal für die „Ein-Tresen-Lösung“. Von den integrierten Notfallzentren zu unterscheiden ist das mittlerweile umgesetzte neue Notfallstufen-Konzept. Das Westallgäu-Klinikum erfüllt die Bedingungen für die Basis-Notfallversorgung. „Dies ist völlig ausreichend“, versicherte OSK-Geschäftsführer Dr. Sebastian Wolf. Damit könne unverändert die überwiegende Mehrzahl auch der Schwerverletzten in Wangen versorgt werden.

Raimund Haser betonte, dass das Westallgäu das Wangener Klinikum braucht: „Dieses Haus steht nicht zur Disposition!“ Mit den sich abzeichnenden Änderungen in der regionalen Krankenhausstruktur werde seine Bedeutung noch wachsen. Daran ändere auch nichts, dass das Gebäude in die Jahre gekommen ist. Über die bauliche Zukunft müsse zu gegebener Zeit geredet werden, so Haser. „Die Notwendigkeit des Hauses unabhängig davon, wie sich Medizin in den kommenden Jahren weiterentwickelt, hängt aber nicht von dessen baulicher Substanz ab. Wer hier voreilige Schlüsse zieht, schadet dem Standort und liegt zudem langfristig falsch.“ Vernetzungen zwischen stationären und ambulanten Strukturen, wie heute schon in Wangen bei der Notfallversorgung oder bei der Versorgung von Krebspatienten praktiziert, würden in Zukunft  immer wichtiger. Raimund Haser: „Es sollte unser Ehrgeiz sein, in Wangen etwas für den ländlichen Raum Beispielhaftes zu entwickeln.“

Eine Voraussetzung dafür ist genügend Fachpersonal. Swen Wendt überbrachte die erfreuliche Nachricht, dass in Wangen alle Pflegestellen besetzt werden können. Wendts Kollegin Luzia Schmid stellte dar, dass man auch bei den Vorbereitungen für die reformierte Pflegeausbildung sehr gut unterwegs sei. Sie erfordere einen hohen Koordinationsaufwand zwischen Kliniken, Alteneinrichtungen und Pflegediensten, da die Pflegeschüler künftig in allen Bereichen Praktiumsphasen absolvieren müssen.

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