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Schussental

Feierlichkeiten zum Blutfreitag zu Ende gegangen

WEI’NGARTEN
Angenehme Temperaturen und viele Gläubige aus aller Welt – all dies trug zu gelungenen und friedlichen Blutfreitagsfeierlichkeiten in diesem Jahr bei. Über 20.000 Besucher verfolgten die größte Reiterprozession Europas im oberschwäbischen Weingarten. Insgesamt 2.127 Wallfahrer hoch zu Ross nahmen an der Reiterprozession teil.

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Gegen 11.15 Uhr erreichte der Heilig-Blut-Reiter Dekan Ekkehard Schmid mit der Heilig-Blut-Reliquie wieder den Klosterhof der Basilika von Weingarten. Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode nahm dort in diesem Jahr als kirchlicher Ehrengast die Reliquie in Empfang, während die Kirchenglocken läuteten. Im Anschluss wurde in der Basilika das Pontifikalamt gefeiert.

Der Blutritt selbst begann am Freitagmorgen um 7 Uhr mit der Übergabe der Heilig-Blut-Reliquie am Kirchenportal. Die feierliche Übergabe eröffnete die Reiterprozession, die in dieser Form und Größe einmalig in Europa ist. Knapp 100 Reitergruppen in Frack und Zylinder aus ganz Oberschwaben und darüber hinaus begleiteten den Heilig-Blut-Reiter auf seinem zehn Kilometer und drei Stunden langen Weg durch Stadt und Fluren. Die zahlreichen Musikkapellen marschierten im Stadtgebiet mit und scherten aus, bevor die Prozession in Richtung Ösch weiterzog. Über 20.000 Menschen und Pilger aus aller Welt säumten die Wege, um den Segen der Heilig-Blut-Reliquie zu empfangen.

Die Blutfreitagsfeierlichkeiten begannen bereits an Christi Himmelfahrt mit einer couragierten Festpredigt von Bischof Franz-Josef Bode. Anschließend zogen tausende Gläubige in einer Lichterprozession zum Kreuzberg. Die Stadtverwaltung hatte am Blutfreitag Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche sowie die „Blutreiter-Veteranen“ ins Rathaus eingeladen. Als politischer Ehrengast nahm Baden Württembergs Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha an den Feierlichkeiten teil. Vom Rathausbalkon grüßten u.a. Regierungspräsident Klaus Tappeser, der argentinische Bischof Vicente Bokalic, die Abgeordnete Agnieszka Brugger MdB, Ministerialdirigent Werner Schempp, Landrat Harald Sievers, Ravensburgs Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp sowie weitere Ehrengäste.

Auch in diesem Jahr war eine Delegation italienischer Gäste aus der Partnerstadt Mantua an den Feierlichkeiten vertreten. Unter der Leitung von Monsignore Giancarlo Manzoli war u.a. eine Delegation von Diözese und Kirche angereist, Blutreiter aus Mantua säumten den Prozessionszug und auch die Stadtverwaltung war mit ihren Vertretern vor Ort. Auch der Auftritt des Mantuaner Chors „Corale Distantica“ an Christi Himmelfahrt in der Basilika unterstrich nochmals die tiefe Verbundenheit beider Städte.

Sicherheit erneut groß geschrieben
Die katholische Kirchengemeinde St. Martin als Veranstalter, die Stadt Weingarten als Betreiber, sowie Polizei, Feuerwehr, THW, Deutsches Rotes Kreuz, Festordner, Tierarzt sowie ein privater Sicherheitsdienst sorgten erneut erfolgreich für die Sicherheit während der Feierlichkeiten. Erfreulicherweise kam es auch in diesem Jahr zu keinen nennenswerten Zwischenfällen. Auch Tierarzt Dr. Christoph Ganal bestätigte einen ruhigen Blutfreitag ohne größere Vorkommnisse.

Die Polizei meldet rund um den Blutritt lediglich zwei Fälle von Sachbeschädigung. Unbekannte Personen hatten in der Nacht zum Freitag mit roter Farbe die Mauer der Brücke über die Scherzach im Bereich Scherzachstraße / Friedhofstraße mit den Worten „Blutritt ist Tierquälerei“ beschmiert. Im Bereich des Stadtmuseums wurde zudem eine Mauer in roter Farbe mit den Worten „Tradition geht auch ohne Tierquälerei“ beschmiert. Sachdienliche Hinweise zu den Verursachern nimmt das Polizeirevier Weingarten, Tel. 0751 803-0, entgegen.

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