rv-news.de
RavensburgRegionalesTop-Thema

Erste Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt

Bild: Agentur für Arbeit

Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Bodensee-Oberschwaben ist im April gestiegen. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren 15.071 Frauen und Männer ohne Beschäftigung gemeldet, 2.335 mehr als im Vormonat (plus 18,3 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit um 4.032 Menschen zugenommen. Dies entspricht einer Steigerung von 36,5 Prozent. Für die Betrachtung der Arbeitsmarktzahlen wurde der Zeitraum vom 13. März bis zum 14. April herangezogen.

- Anzeige -
Jetzt bewerben!


„Die ersten Auswirkungen der Coronakrise auf den Arbeitsmarkt lassen sich nun mit Zahlen belegen, so Jutta Driesch, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg. „Das bisher relativ stabile und funktionierende System von Arbeitslosigkeit und Stellenvermittlung ist aus den Fugen geraten. Gerade in unserer Region, in der rund um die Osterzeit die Tourismussaison beginnt, wiegen die Auswirkungen schwer. Die Arbeitsvermittlung in der Gastronomie, Hotellerie und in Tourismus- und Freizeitbetrieben ist zum Stillstand gekommen“, erklärt die Chefin der Arbeitsagentur. Ebenso werden von allen anderen Betrieben, die derzeit in Kurzarbeit sind, keine Neueinstellungen vorgenommen. „Demgegenüber stehen zahlreiche Gründe, die zu Arbeitslosigkeit führen können. Seien es Kündigungen in Probezeit, betriebsbedingte Kündigungen, auslaufende befristete Verträge oder eigene Kündigungen der Arbeitnehmer, um nur einige zu nennen“, erläutert Jutta Driesch.

Gleichwohl finden Vermittlungen in Arbeit statt. „Auf sehr vielen Baustellen wird weitergearbeitet. Berufe im Bauhaupt- und Nebengewerbe bieten zurzeit zahlreiche offene Stellen an. Ebenso suchen Arbeitgeber aus dem Gesundheitsbereich nach Arbeitskräften.“  Die Arbeitslosenquote lag im April bei 3,4 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte). Die Quote in Baden-Württemberg betrug 4,0 Prozent.

Entwicklung der Arbeitslosenzahlen Im Agenturbezirk Konstanz-Ravensburg waren im April 15.071 Menschen ohne Arbeit, 6.507 Frauen und 8.564 Männer. Gegenüber dem Vormonat waren 2.335 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 8.870 Menschen zum Rechtskreis SGB III (Arbeitslosenversicherung) und 6.201 Menschen zum Rechtskreis SGB II (Grundsicherung).

Geflüchtete Menschen und Asylbewerber Im April waren insgesamt 4.912 Ausländer arbeitslos gemeldet. 464 (plus 76) * davon stammen aus den Balkan-Ländern Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien und Serbien. 131 (plus 11) * arbeitslose Menschen sind aus der Russischen Föderation und der Ukraine. Die Staaten Afghanistan, Eritrea, Irak, Islamische Republik Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Arabische Republik Syrien sind statistisch in der Gruppe „Nicht-Europa“ zusammengefasst. Diese Gruppe umfasst 1.629 (plus 305) * arbeitslose Frauen und Männer.
* In Klammern ist die Veränderung der absoluten Zahlen zum Vormonat angegeben.

Entwicklung der Arbeitskräftenachfrage Unternehmen und Verwaltungen informierten im April über 896 neue, offene Stellen. Im gesamten Agenturbereich waren insgesamt 5.910 Stellen unbesetzt.

Die größte Zahl an offenen Stellen nach Berufsfeldern

  • Produktion, Fertigung, Rohstoffgewinnung: 2.039
  • Handel, Vertrieb, Tourismus, Kaufm. Dienstleistungen: 1.002
  • Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung: 788
  • Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit: 678
  • Bau, Architektur, Gebäudetechnik: 539

Nach Landkreisen betrachtet ergibt sich folgendes Bild

Landkreis Ravensburg 4.898 Arbeitslose (2.041 Frauen, 2.857 Männer), plus 893 zum Vormonat Arbeitslosenquote im April: 3,0 Prozent davon SGB II: 2.106 Menschen, plus 411 zum Vormonat

Bodenseekreis 3.732 Arbeitslose (1.683 Frauen, 2.049 Männer), plus 461 zum Vormonat Arbeitslosenquote im April: 3,0 Prozent davonSGB II: 1.260 Menschen, plus 74 zum Vormonat

Landkreis Konstanz 6.441 Arbeitslose (2.783 Frauen, 3.658 Männer), plus 981 zum Vormonat Arbeitslosenquote im April: 4,0 Prozent davon SGB II: 2.835 Menschen, plus 473 zum Vormonat

Print Friendly, PDF & Email