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Landkreis RV

Aus 3 mach 1: Vogt heizt bald hocheffizient

VOGT
In Vogt nimmt das Nahwärmenetz rund um Schul- und Flammenstraße ganz konkrete Formen an. „Rund 600 Meter neue Leitungen liegen inzwischen unter der Erde, damit ist der aufwendigste Schritt zu einer neuen Wärmeversorgung des Areals getan“, berichtet Bürgermeister Peter Smigoc. Ab Herbst werden dann nicht nur die Schule und die Sporthalle, sondern auch das neue Mehrfamilienhaus in der Flammenstraße, das Kulturzentrum Flammenhof und das gegenüberliegende Sportheim hocheffizient mit Wärme aus einer gemeinsamen Heizzentrale versorgt. Die drei bisherigen Heizungsanlagen gehen dann in den Ruhestand. „Wir machen uns viel Gedanken über Energieeffizienz und Klimaschutz in der Gemeinde. Dieses Wärmekonzept bringt uns dabei ganz konkret voran“, freut sich der Bürgermeister. Weiterentwickelt und umgesetzt hat die Idee die Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS), die im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung im vergangenen Jahr die kommunalen Gremien überzeugte.

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Effiziente Wärmeversorgung
Die öffentlichen Gebäude im Bereich Schul- und Flammenstraße sind bereits durch spezielle Wärmeleitungen verbunden, auch der Neubau in der Nachbarschaft ist an die Nahwärmeversorgung angeschlossen. Warum das Zukunft hat, erklärt Thomas Booch, Leiter der TWS-Wärmeabteilung: „Über die Heizzentrale steht allen angeschlossenen Gebäuden gleichzeitig modernste Technik zur Verfügung.“ Gleich drei ältere Heizungsanlagen auf dem Areal sind damit Geschichte. Ein modernes Blockheizkraftwerk (BHKW), das nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung hocheffizient den Energieträger Erdgas in Wärme und Strom umwandelt, wird als neue Heizzentrale in die Schule einziehen. Das BHKW ist auf eine Wärmeleistung von 100 Kilowatt und eine elektrische Leistung von 50 Kilowatt ausgelegt. Die Wärme gelangt über isolierte Rohrleitungen in die Gebäude, der im BHKW erzeugte Strom wird direkt im Schulgebäude genutzt. Wird es besonders kalt, unterstützt ein Gas-Brennwertkessel, der als Reservekapazität in die Heizzentrale mit einzieht. „Diese Kombination besticht in der Praxis und bietet sogar noch Anschlussoptionen für weitere Nutzer“, informiert Thomas Booch.

Kurze Wege und eine hohe Energieeffizienz waren wichtige Aspekte, mit denen die TWS bei der Ausschreibung punkten konnte. Ein weiterer Punkt: Der Ravensburger Energiedienstleister verfügt über viel Erfahrung bei der Umsetzung solcher Konzepte in der Region. Nach der konzeptionellen Begleitung übernimmt die TWS in Vogt den Betrieb der neuen Wärmeerzeugungsanlagen: „Wir sind froh, einen Partner an der Seite zu haben, der über die Errichtung hinaus auch den laufenden Betrieb und die Wartung übernimmt“, berichtet Peter Smigoc. Damit kann sich die örtliche Verwaltung auf ihre Kernaufgaben konzentrieren.

Mit Weitblick für Vogt geplant
In das Versorgungskonzept für die Gemeinde Vogt investiert die TWS rund 1,2 Millionen Euro. Neben dem Nahwärmenetz enthält es noch zwei weitere Bausteine: Die Sirgensteinhalle erhält eine hocheffiziente eigenständige Wärmeversorgung. Der gut 30 Jahre alte Ölheizkessel wird ausgebaut und durch ein BHKW ersetzt. Alleine der Umstieg von Öl auf Erdgas ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz, denn der Energieträger setzt 25 Prozent weniger Kohlendioxid frei. Ein zusätzlicher Brennwertkessel dient als Reservekapazität. Neben den hochmodernen Wärmeerzeugungsanlagen bindet die TWS zudem eine Photovoltaikanlage mit ein, die Solarmodule mit einer Leistung von 10 Kilowattpeak werden auf dem Neubau in der Flammenstraße installiert. Das Besondere daran: Die Mieter können günstig Ökostrom vom eigenen Dach beziehen und profitieren damit gleich doppelt von der sonnenreichen Lage der Gemeinde.

 

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