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Zentralratsvorsitzender der Deutschen Sinti und Roma kommt nach Ravensburg – Ausstellungsbesuch mit Staatssekretär Mayer und MdB Müller

Bild: Museum Humpis-Quartier / Wynrich Zlomke

„Beim Thema Diskriminierung und Rassismus müssen wir einen langen Atem beweisen.“ Diesem Appell von Bundesinnenminister Horst Seehofer schließt sich auch der Wahlkreisabgeordnete Axel Müller aus Überzeugung an. Als zuständiger Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für nationale Minderheiten hatte Müller vor kurzem in einer Plenarrede zum Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus auf die derzeit im Museum Humpis-Quartier in Ravensburg laufende Sonderausstellung „Ausgrenzung und Verfolgung – Ravensburger Sinti im Nationalsozialismus“ hingewiesen. „Ich begrüße es, dass die Stadt Ravensburg sich diesem dunklen Kapitel ihrer Geschichte stellt und freue mich sehr, dass der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, meine Einladung zu einem gemeinsamen Besuch dieser Ausstellung angenommen hat. Die Bekämpfung von Rassismus in allen seinen Erscheinungsformen ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, denn Diskriminierungserfahrungen gehören für viele Sinti und Roma nach wie vor zum Alltag“, so Müller. Man müsse mehr miteinander als übereinander reden – der Dialog sei gerade bei diesem Thema sehr wichtig. Daher sei er dankbar, dass im Anschluss an den Rundgang durch die Ausstellung auch die Gelegenheit zum Austausch mit den Besuchern gegeben sei, so Müller weiter.

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Neben Romani Rose wird am Mittwoch, 28. Juli 2021, auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Stephan Mayer MdB, eigens für den Ausstellungsbesuch nach Ravensburg kommen. Mayer ist Mitglied im Kuratorium der Stiftung Deutsches Historisches Museum, Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ und stellvertretendes Mitglied im Kuratorium Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“.Romani Rose steht seit Gründung des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma 1982 an dessen Spitze.

Ab 1991 übernahm Rose auch die Geschäftsführung des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Rose ist bekannt für seine Entschlossenheit und für seine unnachgiebige Arbeit.

Axel Müller hat die Ehrengäste nach Ravensburg eingeladen und freut sich, dass an der exklusiven Führung durch die Ausstellung „Ausgrenzung und Verfolgung – Ravensburger Sinti im Nationalsozialismus“ auch interessierte Bürgerinnen und Bürger nach vorheriger Anmeldung teilnehmen können. Die Führung findet am Mittwoch, 28. Juli 2021 von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Museum Humpis-Quartier statt. Ein Grußwort wird auch Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp sprechen. Die Begrüßung übernimmt Museumsdirektorin Sabine Mücke, anschließend führen Peer-Guides vom Sinti-Powerclub Ravensburg durch die Ausstellung.

Im Anschluss an die Führung findet ein Gespräch mit Beiträgen von Romani Rose und Staatssekretär Mayer im überdachten Innenhof des Museums statt.

Hinweise zur Anmeldung

Da die Teilnehmerzahl zur Einhaltung der geltenden Abstandsund Hygieneregeln begrenzt ist, ist eine vorherige Anmeldung zwingend erforderlich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich unter der E-Mail-Adresse axel.mueller@bundestag.de anmelden. Die Teilnahmebestätigung wird dann ebenfalls per E-Mail versendet. Aus organisatorischen Gründen wird um eine Anmeldung bis Donnerstag, 22. Juli 2021 gebeten.

Hintergrund und Informationen zur Ausstellung

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Geschichte und das Schicksal der Ravensburger Sinti, die von Ausgrenzung betroffen waren. Ihnen stand ein Großteil der Bevölkerung gegenüber, die relativ normal weiterlebte und zum Teil sogar von der Verfolgung von Minderheiten profitieren konnte. Die Stadt Ravensburg leitete 1936 den Bau eines Zwangslagers zur Internierung der einheimischen Sinti in die Wege. Es wurde 1937 in Ummenwinkel fertiggestellt. Sinti wurden von der örtlichen Polizei erkennungsdienstlich erfasst und durch pseudowissenschaftliche Untersuchungen der „Rassenhygienischen Forschungsstelle“ klassifiziert. Von den etwa 100 in Ummenwinkel eingewiesenen Sinti wurden 1943 insgesamt 34 Männer, Frauen und Kinder ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau  deportiert. Nur sechs von ihnen überlebten.

Die Ausstellung kann noch bis 30. Januar 2022 besucht werden. Sie hat dienstags bis sonntags von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.museum-humpisquartier.de/mhq/museumswelten/Ausstellung_Ausgrenzung_Verfolgung.php

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