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Ravensburg

TWS gibt Startschuss für Wärme-Wende

Gespinstmarkt mit Brotlaube. Bild; TWS

Wärme, die aus der Leitung in die Häuser kommt, ist ein wichtiger Beitrag für die zügige Umsetzung der Klimaziele. Das gilt gerade in Gebieten mit einer bestehenden Bebauung: Ravensburgs Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp und Dr. Andreas Thiel-Böhm, Geschäftsführer der Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) haben in diesen Tagen den sogenannten Gestattungsvertrag unterzeichnet.

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Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens hatten sich die Partner auf die Vertragsunterschrift im Umlaufverfahren ohne persönlichen Termin verständigt.

„Wir können jetzt konkret in die Erschließung gehen. Am Gespinstmarkt geht es los“, freut sich Andreas Thiel-Böhm. Dort steht nach Ostern die umfassende Erneuerung der Infrastruktur an: Abwasserkanal, Trinkwasser- und Stromleitungen sowie Leerrohre für Glasfaser. Die Wärmeleitungen kommen nun in diesem Zuge gleich mit in den Untergrund, bis zum Herbst soll alles fertig sein.

„Das ist der Startschuss für den Aufbau einer klimafreundlichen Wärmeversorgung in der Altstadt. Der Vertrag ermöglicht nun der TWS die Nutzung des städtischen Grundes für diese Art der Versorgung.“

Oberbürgermeister Daniel Rapp.

Die leitungsgebundene Wärmeversorgung ist eine der wenigen Möglichkeiten auch ältere Gebäude in einem eng bebauten Areal nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben klimafreundlich zu beheizen. Das gilt auch für die denkmalgeschützte Ravensburger Innenstadt, wo für Luft-Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen kein Platz ist.

Hohe Effizienz durch gemeinsame Nutzung

Die Nahwärmeversorgung erfolgt grundsätzlich über eine Heizzentrale, die mehrere Gebäude gemeinsam beliefert. Möglich ist das über ein Blockheizkraftwerk, Geothermie oder Biomasseheizanlagen, die nach Möglichkeit klimaneutral betrieben werden. „Diese zentrale Lösung braucht nur einmal entwickelt zu werden. Wer sie nutzt, profitiert von einem Innovationssprung, der auch ein wichtiger Beitrag zur Wärme-Wende ist“, hält Andreas Thiel-Böhm fest.

Die Planungen für den Aufbau einer Nahwärmeversorgung in der Ravensburger Innenstadt hat die TWS bereits entwickelt, den Beschluss für diese zukunftsorientierte Lösung hatte der Ravensburger Gemeinderat bereits 2018 gefasst. Mit dem jetzt unterzeichneten Vertrag können die Pläne nun umgesetzt werden. Dieses bildet auch die Grundlage für die Entwicklung von Wärmenetzen in den Ortsteilen Eschach, Taldorf und Schmalegg. „Wir arbeiten mit Tatkraft daran, die Kohlendioxid-Emissionen zu senken. Deshalb freue ich mich, die TWS an der Seite zu haben“, so der Oberbürgermeister. Denn das örtliche Unternehmen betreibt inzwischen rund 100 Wärmenetze, das umfassendste mit gut 700 angeschlossenen Wohneinheiten in der Ravensburger Weststadt.

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