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Stadt und Landkreis unterzeichnen Mietvertrag für Kreisimpfzentrums

Archivbild: F.Enderle

Oberbürgermeister Dr. Daniel Rapp und Landrat Harald Sievers haben heute die Anmietung der Oberschwabenhalle in Ravensburg für die Einrichtung des Kreisimpfzentrums endgültig „unter Dach und Fach gebracht“. Damit ist aus Sicht des Landkreises sichergestellt, dass der Betrieb des Kreisimpfzentrums wie geplant Mitte Januar 2021 beginnen kann.

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Sievers, der sich gestern im Rahmen des Landkreisbesuchs von Ministerpräsident Kretschmann noch einmal für eine Erweiterung des Handlungsrahmens des Landkreises für die Anmietung durch die Landesregierung eingesetzt hatte, bedankte sich hierfür bei Sozialminister Manne Lucha. „Unser ganz besonderer Dank gilt darüber hinaus der Stadt Ravensburg, die uns die Halle zu fairen Konditionen zur Verfügung stellt. Auch wenn wir für das Kreisimpfzentrum eigentlich nur einen Teil der Fläche der großen Oberschwabenhalle brauchen, stellt die Stadt uns die vollen 5000 Quadratmeter zur Verfügung, den größeren Teil davon kostenlos. Damit leistet die Stadt einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung“, so Landrat Harald Sievers.

Der Entscheidung für den Standort Oberschwabenhalle vorausgegangen war ein intensiver Prüfprozess durch Kreisbrandmeister Oliver Surbeck, der verschiedenste Hallen im Landkreis anhand des Anforderungsrasters des Sozialministeriums für die Unterbringung von Kreisimpfzentren, zu dem zum Beispiel gute Belüftungsmöglichkeiten gehören, bewertet hatte. Vertreter des Kreistags haben sich auch gestern im Rahmen des Landkreisbesuchs des Ministerpräsidenten noch einmal für ein zweites Kreisimpfzentrum im Allgäu eingesetzt. Mit der Aussage des Landes, an dem beschlossenen Konzept für die Zahl der Kreisimpfzentren derzeit nicht zu rütteln, sind dann die Würfel für die Oberschwabenhalle gefallen. Diese bietet bei einer Ein-Standort-Lösung unter allen geprüften Hallen die besten Voraussetzungen für die Unterbringung des Kreisimpfzentrums.

Der logistische Aufbau des Kreisimpfzentrums in der Oberschwabenhalle wird am kommenden Montag unter Leitung von Kreisbrandmeister Oliver Surbeck beginnen. Für den Betrieb des Kreisimpfzentrums ab Mitte Januar wird im Landratsamt im Verantwortungsbereich des Gesundheitsdezernenten des Landkreises Dr. Andreas Honikel-Günther eine neue Organisationseinheit unter Leitung von Andreas Rein geschaffen. „Nachdem wir bereits über 90 Kolleginnen und Kollegen aus anderen Aufgabenbereichen für die Kontaktpersonennachverfolgung zusätzlich in unserem Gesundheitsamt einsetzen, bedeutet der Betrieb des Kreisimpfzentrums für das Team des Landratsamts eine weitere erhebliche Kraftanstrengung, für die wir noch einmal mindestens 60 Beschäftigte aus dem gesamten Haus zusammenziehen müssen“, warb Dr. Honikel-Günther bei den Bürgerinnen und Bürgern um Verständnis, dass der Landkreis wegen dieser immensen Personalumsteuerung seine Dienstleistungen in den nächsten Monaten nicht in der gewohnten Qualität und Geschwindigkeit wird erbringen können.

Neben dem nicht-medizinischen Personal wird für den Betrieb den Kreisimpfzentrums auch eine erhebliche Zahl an Ärztinnen und Ärzten und medizinischen Unterstützungspersonen benötigt. Gesundheitsdezernent Dr. Honikel-Günther rief sowohl aktive Ärztinnen und Ärzte als auch solche im Ruhestand erneut dazu auf, sich für eine Mitarbeit im Kreisimpfzentrum kurzfristig beim Landkreis ( impfzentrum@rv.de ) zu melden. Die gleiche Bitte richtete er an andere Menschen mit Medizinberufen.

Landrat unterstützt Beschlüsse der Landesregierung zur Bekämpfung der Corona-Seuche
Anlässlich der Vertragsunterschrift begrüßte Landrat Harald Sievers auch die heutige Ankündigung der Landesregierung einer bereits kurzfristig deutlich stärkeren Gegensteuerung gegen die dramatische Fallzahlenentwicklung. Der sogenannte „lockdown light“ der vergangenen Wochen sei wegen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Schäden harter Corona-Maßnahmen im Sinne eines Versuches vertretbar gewesen, habe aber leider nicht zum Erfolg geführt.

„Auch bei uns im Landkreis ist die Sieben-Tage-Inzidenz nach der offiziellen Statistik des Landesgesundheitsamts gestern deutlich über die Grenze von 100 gestiegen. Darüber hinaus liegen in den Häusern unserer Oberschwabenklinik derzeit 44 Patientinnen und Patienten mit bestätigten Covid 19-Infektionen. Hinzu kommen sechs Verdachtsfälle. So viele Covid-Patienten gab es in den OSK-Häusern während des gesamten Verlaufs der Pandemie noch nie. Insbesondere in den letzten beiden Wochen ging die Entwicklung in der OSK steil nach oben. Die Intensivstationen sind zwar noch nicht an ihren Kapazitätsgrenzen angekommen, die Lage würde sich aber absehbar sehr schnell zuspitzen. Deshalb ist es richtig, dass die Landesregierung jetzt massiv gegensteuern will“, so Sievers.

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