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Sein Herz schlägt für die Erste Hilfe

Das Campus-Leben birgt manchmal Gefahren: Doch entgegen der landläufigen Meinung benötigen Studierende schnelle Hilfe noch häufiger als bei ausgelassenen Festen während Vorlesungen oder schulischen Veranstaltungen. Medizinische Notfälle reichen von Unterzucker über Asthmaattacken bis hin zu epileptischen Anfällen. Dann sind die First Responder gefragt. An der Pädagogischen Hochschule (PH) hat Philipp Strauß diesen Dienst maßgeblich mitaufgebaut, der vom DRK-Kreisverband Ravensburg, dem DRK Weingarten und von PH und der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten verantwortet wird. Bis zum Eintreffen der Rettungssanitäter nutzen sie so oft sehr kostbare Zeit.

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Philipp Strauß studiert Lehramt an der Pädagogischen Hochschule. Als Naturwissenschaftler „durch und durch“ sind Biologie und Physik seine Fächer. Sein Steckenpferd ist auch die Medizin. Durch seine frühere Ausbildung zum Physiotherapeuten erhielt er intensiven Einblick. Als etwa 22-Jähriger kam er außerdem mit dem Rettungsdienst in Kontakt. Durch verschiedene Führerscheine – Moped, Auto, Motorrad, Lkw – hatte er immer wieder Kurse in Erste Hilfe vorweisen. Ein Ansporn, sich selbst zu engagieren. Erste Hilfe und das Rettungswesen sind seither Themen, für die er brennt.

Gut gewappnet
Der 31-jährige Student findet es daher zum einen wichtig, dass sich werdende Lehrer als Ersthelfer auskennen. Zum anderen obliegt es oft den Biologielehrern, Schülern Erste Hilfe näherzubringen. Dieser wollte er beim Studium daher mehr Gewicht geben und sie mehr ins Bewusstsein seiner Kommilitonen rücken. Bei seiner Recherche am Campus erhielt er für sein Anliegen nicht nur viel Zuspruch, sondern auch viel Unterstützung von verschiedenen Seiten. Für die Gründung der First Responder wurde ein autonom mobiler Defibrillator angeschafft, ein abschließbarer Schrank für die Ausstattung sowie Parkplätze zur Verfügung gestellt. Besonders Prof. Dr. Jörg A. Wendorff, stellvertretender Präsident des DRK-Kreisverbandes Ravensburg, unterstützte Strauß beim Aufbau des Dienstes.

Werbung für wichtige Sache
Bei jedem Start der Erstsemester wirbt Strauß für den Dienst. Wer sich interessiert und mitmacht, bekommt einen Kurs in Erste Hilfe und eine Sanitätsausbildung. Bei der Zusammenarbeit der First Responder von PH und der RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten, die den Dienst schon länger installiert hat, beteiligen sich im Schnitt etwa 30 Studierende und Mitarbeiter. Jedes Jahr werden sie zu etwa 60 Einsätzen gerufen. Darüber hinaus begleiten sie rund 20 Hochschulveranstaltungen. Bei Notfällen in Haushalten rund um ihre Ausbildungsstätten helfen sie ebenfalls bis der Rettungsdienst eintrifft. „Wir haben tolle engagierte First Responder, die viel Freizeit einsetzen und mit Herzblut dabei sind“, sagt Philipp Strauß. Das Engagement hat für die Studierenden mehrerlei Aspekte: Sie erhalten fundiertes Wissen für ihren künftigen Beruf und retten gleichzeitig womöglich Leben.

Laufend Nachwuchs gefragt
Es liegt in der Natur der Sache, dass Studierende die Hochschule irgendwann verlassen und daher laufend neue Engagierte gebraucht werden. Auch Philipp Strauß ist bald mit seinem Studium fertig. Die Verantwortung für die First Responder wird er an jüngere Semester abgeben. Für den Aufbau des Dienstes an der PH, hat er den Preis vom Verein der Freunde der Pädagogischen Hochschule Weingarten (VdF) für besonderes Engagement von der Ersten Landesbeamtin im Landkreis Ravensburg, Eva-Maria Meschenmoser, bekommen. Den habe er aber für alle engagierten First Responder entgegengenommen. Das komplette Preisgeld spendete er. Die Frage, wem, erübrigt sich fast: den First Respondern.

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