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Handwerkskammer Ulm fordert von Parteien: Kosten senken und Belastungen reduzieren

Bild: www.amh-online.de

Im Vorfeld der Bundestagswahl hat das Handwerk in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand seine Wahlforderungen präsentiert. Darin wird an die Politik appelliert, die notwendigen Reformen entschlossen anzugehen, um die Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes zu gewährleisten. Die Handwerkskammer Ulm hatte im Dezember 2024 mit den anderen Handwerkskammern ebenfalls eine 25 Punkte umfassende Agenda mit den drängendsten Anliegen der Handwerksbetriebe erarbeitet und vorgelegt.

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Nun konkretisiert die Ulmer Kammer etwaige Folgen gut gemeinter, aber oftmals nicht praxistauglicher Auflagen und Maßnahmen der Politik. Dazu sagt Katja Maier, Präsidentin der Handwerkskammer Ulm: „Den Wählerinnen und Wählern muss klar sein, dass nur durch eine starke Wirtschaft soziale Leistungen, Investitionen und Modernisierung funktionieren. Preisschübe, die über die Sozialsysteme, steigende Materialpreise und bürokratische Vorgaben auf die Handwerksbetriebe einwirken, haben auch Folgen für die Kundinnen und Kunden. Denn Handwerksleistungen verteuern sich dadurch ebenfalls.” Als selbstständige Unternehmerin weiß Maier aus eigener Erfahrung, dass die bisherigen politischen Reformansätze wie etwa zum Bürokratieabbau nicht ausreichen. „Natürlich wollen wir Unternehmer die Verbraucher nicht mit widersinnigen Kosten belasten, die uns das Gesetz vorgibt, die aber niemandem einen Vorteil bringen.“

Die AG Mittelstand fordert zudem steuerliche und regulatorische Reformen vorzunehmen. Katja Maier macht in diesem Zusammenhang auf das Problem des aktuell zu hohen Anteils der Sozialabgaben aufmerksam. Diese sollten nach Ansicht des Handwerks wieder auf 40 Prozent begrenzt werden. Der aktuelle Anteil von rund 42 Prozent würde nicht nur dazu führen, dass die Konsumenten durch höhere Handwerkspreise belastet werden, sondern auf mittlere Sicht auch mehr Betriebe zum Aufgeben zwingen und menschliche Arbeit unangemessen verteuern. Diese Angebotsverknappung würde dann ebenfalls zu steigenden Preisen führen.

Maier weiter: „Was das regionale Handwerk jetzt braucht, ist eine Sozialabgabenbremse, um die Lohnzusatzkosten unter Kontrolle zu bekommen. Wir ersticken nahezu unter den steigenden Sozialbeiträgen. Diese Belastungen drücken zusätzlich auf unsere Betriebe – und das in einer ohnehin angespannten konjunkturellen Lage.“ Arbeit müsse sich wieder lohnen und personalintensive Produkte und Leistungen müssten bezahlbar bleiben.