Wangen – Die FDP im Kreis Ravensburg unterstützt Forderungen der Regionalbahn-Betreiber sowie
Fahrgast Interessenvertreter nach einem zweigleisigen Ausbau von Streckenabschnitten auf der
Westallgäubahn Lindau – Memmingen. Aufgrund der Eingleisigkeit der Strecke auf 107km Länge kommt
es zu regelmäßigen Verspätungen auf Bahnverbindungen zwischen Lindau und München.
Aufgrund zahlreicher Rückmeldungen aus der Bevölkerung an Infoständen im Zuge der vom FDP
Ortsverband initiierten Umfrage zum Altstadtverkehr in Wangen, habe man sich dem Thema
angenommen.
Stephan Bulmer, stellvertretender Kreisvorsitzende für Programmatik sowie Zweitkandidat bei der
Landtagswahl 2026 im Wahlkreis Wangen-Illertal, führte vorab Gespräche sowohl mit der Fahrgast
Interessensvertretung ProBahn e.V. als auch mit dem Regionalbahnbetreiber Arverio Bayern GmbH.
Beide Seiten nannten als Gründe für die regelmäßigen Verspätungen insbesondere den 107km langen
eingleisigen Abschnitt zwischen Hergatz und Buchloe, welcher ein Passieren entgegenkommender
Züge auf der Strecke verhindert. Daraus resultiert regelmäßig ein Domino-Effekt: ist einmal ein Zug
verspätet, haben auch alle folgenden Züge Verspätungen. So bestätigte Arverio gegenüber der Freien
Demokraten, dass ca. zweidrittel aller Verspätungen auf Grund von „Warten auf einen anderen Zug“
sind.
Gemeinsam mit dem verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Dr. Christian Jung
machten sich die Landtagskandidaten der FDP Daniel Derscheid (Wahlkreis Wangen-Illertal) sowie
Anja Widenmann (Wahlkreis Ravensburg) nun selbst ein Bild vor Ort. Zunächst schauten man sich den
Bahnhof Tannheim an. Stephan Bulmer hob dabei hervor, dass sich „am Bahnhof Tannheim zwar zwei
Gleise befinden, allerdings nur ein Bahnsteig. Ein weiterer Bahnsteig am 2. Gleis könnte Abhilfe schaffen
bezüglich Verspätungen. So könnten Zuge in Richtung Lindau bis Tannheim weiterfahren, auch wenn
ein Gegenzug in Richtung München Verspätung hat, um den Domino-Effekt zu brechen.“
Anschließend nutze die FDP eine Einladung von Arverio für eine Mitfahrt im Führerstand auf dem
Streckenabschnitt von Tannheim bis Wangen, bei der im Wechsel zwei Personen sich ein direktes Bild
machen konnten. Derscheid stellte fest, dass insbesondere zwischen Tannheim und Kißlegg „die
Strecke relativ flach ist und ausreichend Fläche neben der Strecke für ein mögliches zweites Gleis“ sei.
„Eine Zweigleisigkeit in diesem Abschnitt könnte deutlich Abhilfe schaffen, da sie ein Passieren von
Zügen auf der Strecke ermöglichen würde.“ Dr. Jung stellte außerdem fest, dass „auf mehreren kurzen
Abschnitten, vermutlich auf Grund alter Brücken, die Fahrgeschwindigkeit von 120km/h auf 90 km/h
reduziert“ sei.
Abschließend stellte Dr. Jung klar, dass die „Regionalbahn zwischen Lindau und Memmingen häufig
verspätet ist, da die Infrastruktur im Streckenabschnitt nicht ausreichend geplant“ sei. Derscheid
bekräftigte, dass er sich im Landtagswahlkampf unter anderem für die „Forderung für einen zweiten
Bahnsteig in Tannheim“ einsetzen möchte, da dies eine vergleichsweise einfache infrastrukturelle
Maßnahme sei, die direkt positiven Einfluss auf die Pünktlichkeit hätte.