WALDBURG – Waldburg soll Standort des größten Agri-Photovoltaik-Projekts in Süddeutschland werden. Der Gemeinderat hat den Aufstellungsbeschluss am 13.03.25 zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan und Flächennutzungsplan zum Bau zweier Anlagen mit einer Gesamtleistung von 18 Megawatt gefasst. Die Realisierung soll durch das Ravensburger Solarunternehmen solmotion erfolgen, das bereits durch das 10-Megawatt-Agri-PV-Projekt in Schlier bundesweit Aufmerksamkeit erlangte.
Die erste Anlage ist auf einer Fläche von rund 13 Hektar in Neuwaldburg geplant und soll eine Anschlussleistung von etwa 8 MW erreichen. Die zweite Anlage verteilt sich auf zwei Teilflächen: ca. 2,7 Hektar am Kreisverkehr Kalksteig und rund 8 Hektar bei Greut. Zusammen sind hier 10 MW geplant. Beide Anlagen sollen mit modernen Batteriespeichern ausgestattet werden, um eine optimale Nutzung des erzeugten Solarstroms zu gewährleisten.
Das Konzept der Agri-Photovoltaik erlaubt es, die Flächen weiterhin landwirtschaftlich zu nutzen, während gleichzeitig klimafreundlicher Strom erzeugt wird. „So schaffen wir eine Doppelnutzung, die Landwirtschaft und Energiewende vereint“, betont solmotion. Das Unternehmen ist Pionier und einer der größten Projektentwickler im Bereich Agri-PV. Aktuell hat solmotion Projekte mit gesamt etwa 400 MW in Süddeutschland in Planung, mit steigender Tendenz. Die ersten gehen 2025 in die Umsetzung, bis zu 100 MW folgen 2026. „Die Nachfrage nach Agri-PV ist enorm. Wir sind uns sicher, dass die von uns geplanten Projekte erfolgreich realisiert werden. Agri-PV funktioniert bei uns – ohne, dass wir auf die beihilferechtliche Genehmigung der EU warten müssen“, so Geschäftsführer Michael Keil.
Besonders attraktiv: Sowohl die Gemeinde als auch Bürgerinnen und Bürger können sich an dem Projekt beteiligen – wahlweise über ein Nachrangdarlehen oder durch den Erwerb von Wechselrichteranteilen. Damit soll ein Teil der Wertschöpfung direkt zurück in die Region fließen.
Mit den neuen Anlagen in Waldburg könnte ein starkes Zeichen für Klimaschutz, Energieunabhängigkeit und regionale Wertschöpfung gesetzt werden. Die Kombination aus nachhaltiger Energieerzeugung, landwirtschaftlicher Weiternutzung und Bürgerbeteiligung macht das Vorhaben zu einem Vorzeigeprojekt – nicht nur für Oberschwaben, sondern für ganz Deutschland.


