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Towerstars fehlt die offensive Durchschlagskraft

Für die Towerstars gab es in Crimmitschau keinen Torerfolg. Bild: F.Enderle

Beim Gastspiel im westsächsischen Crimmitschau am frühen Sonntagabend sind die Ravensburg Towerstars im wahrsten Sinne des Wortes leer ausgegangen. Ausschlaggebend bei der 0:4-Niederlage waren neben drei zu einfachen Gegentoren vor allem der fehlende Druck in der Offensive.

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Die Towerstars hatten nach der langen Reise zunächst solide erste Wechsel, mussten aber dennoch in der 4. Minute das 1:0 der Gastgeber schlucken. Dominic Walsh hatte, frei vor dem Torraum lauernd, keine Mühe einzudrücken. Die Towerstars wirkten zwar wenig geschockt, taten sich in der Folgezeit allerdings schwer, wirklich gefährliche Chancen herauszuarbeiten. Die Eispiraten Crimmitschau standen äußerst kompakt an der eigenen blauen Linie und schalteten zudem pfeilschnell auf Angriff um. Dementsprechend hatten die Hausherren auch ein klares Chancenplus im ersten Abschnitt. In dessen Schlussphase holten die Towerstars wieder auf, als in der 16. Minute die Eispiraten eine Strafzeit aufgebrummt bekamen. Das Powerplay reduzierte sich allerdings auf nur eine Minute, weil sich dann auch für Alex-Olivier Voyer die Strafbanktür öffnete. Beim Spiel 4 gegen 4 hatten die Oberschwaben dann ihre beste Phase, und Marvin Schmid hatte in der 18. Minute den Ausgleich auf dem Schläger – er setzte den Puck jedoch neben den linken Pfosten.

Der Start des zweiten Spielabschnitts war dann quasi eine Kopie des Auftakts. Nach den ersten Wechseln setzte es auch diesmal einen frühen Gegentreffer. Tim McGauley hatte auf dem rechten Flügel viel zu viel Platz und wurde für den Schuss ins lange Eck regelrecht eingeladen – 2:0. Dass die Towerstars daran zu knabbern hatten, zeigte sich zwei Minuten später in einem äußerst verkrampften Überzahlspiel. Beim Spiel 5 gegen 5 lief es im Anschluss kontinuierlich besser, allerdings rieben sich die Ravensburger Stürmer im gegnerischen Drittel regelrecht auf – wirklich gefährliche Einschussmöglichkeiten waren Mangelware. Die Gastgeber schöpften dadurch offensichtlich Selbstvertrauen, denn aus der kompakten Abwehr heraus rollten in der Schlussphase des Mitteldrittels einige gefährliche Konter auf das Ravensburger Tor – zum Leidwesen von Torhüter Ilya Sharipov auch noch in den letzten Sekunden. Das reichte den Eispiraten für das Tor zum 3:0. Wieder stimmte die defensive Abstimmung nicht, und Louis Brune netzte ein – kein vielversprechender Zwischenstand nach 40 gespielten Minuten. Zu allem Überfluss wurde zuvor Verteidiger Lukas Jung aus kurzer Distanz von einem Schlagschuss getroffen und noch während des Spiels zur weiteren Untersuchung in ein Crimmitschauer Krankenhaus gebracht.

Es sprach für sich, dass die Towerstars im dritten Spielabschnitt ein schnelles Erfolgserlebnis benötigten. Kampfgeist und Wille konnten den Ravensburger Cracks definitiv nicht abgesprochen werden. Crimmitschau stand mit der Drei-Tore-Führung im Rücken aber erwartungsgemäß noch defensiver, und für die Towerstars gab es einfach kein Durchkommen. Wenn sie sich in der gegnerischen Zone festgesetzt hatten, fanden sie kaum Räume für die „tödlichen“ Pässe. Vom Schussverhältnis von 14:3 konnten sich die Cracks von Coach Bo Subr nichts kaufen – die Uhr tickte gnadenlos herunter. Um das schier Unmögliche doch noch wahrzumachen, nahm der Trainer rund fünf Minuten vor Schluss den Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Zweimal lag anschließend der Puck in der Nähe der Torlinie, doch der erste Treffer wollte einfach nicht fallen. So gelang den Gastgebern letztlich ein Konter, den Dylan Wruck sicher zum 4:0 im Ravensburger Tor unterbrachte.

„Wir hatten am Freitag ein paar gute Szenen, konnten heute aber nicht ansatzweise daran anknüpfen. Es gab zu viele individuelle Fehler und offensiv war das leider viel zu wenig“, haderte Coach Bo Subr mit der torlosen Niederlage, die in der Tabelle zwei Ränge kostete. Die Towerstars sind nun Neunter, der Abstand zur Viertelfinalzone beträgt allerdings nur zwei Punkte.