Die Belange von Frauen müssen in allen Lebensbereichen berücksichtigt werden.“ Klare Worte hat Rosa Hübner bei der Gründungsversammlung der SPD Frauen im Kreisverband Ravensburg gefunden. Als Vorsitzende wurde die 34-Jährige aus Isny ebenso wie ihre Stellvertreterinnen Britta Wekenmann-Arnold und Franziska Schließer einstimmig gewählt.
„Frauen sind die Hälfte der Gesellschaft. Wir bitten nicht um gleichberechtigte Teilhabe, sie steht uns zu.“ Einen Gruß von Bärbel Bas, der am Vortag frisch gewählten neuen Bundesvorsitzenden der SPD, stellte Heike Engelhardt an den Beginn ihrer Ausführungen. Die Kreisvorsitzende betonte, es sei in Zeiten konservativer Strömungen in der Gesellschaft wichtiger denn je, Frauenpolitik wieder mehr in den Blick zu nehmen. Um so mehr zeigte sie sich erfreut, dass es nun junge Frauen im Kreisverband sind, die sich verantwortlich um diese Themen kümmern wollen.
Landtagskandidatin Rosa Hübner sieht in ihrem Amt eine Aufgabe, die auf Dauer angelegt sein muss. Nicht nur Themen, die klassischerweise Frauen zugeordnet sind, will sie ins Zentrum ihrer Aufgabe stellen. Es geht ihr um strukturelle Veränderungen: gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Beteiligung an allen Bereichen gesellschaftlichen Lebens, Wirtschaft und Politik. Gute Betreuungsangebote für Kinder und pflegebedürftige Angehörige, damit Familien Erwerbs- und Sorgearbeit gut miteinander vereinbaren können, sind ein Schlüssel dafür. Mit der Benachteiligung von Frauen will sie aufräumen. Während ihrer Zeit als aktive Judoka und Kaderathletin habe sie selbst Diskriminierung erfahren, insbesondere dadurch, dass Frauen in der Bundesliga deutlich schlechter oder gar nicht vergütet wurden, während männliche Athleten bezahlt wurden.
In ihrem Beruf als Gesundheitsmanagerin und Präventionsexpertin musste sie interessante Erkenntnisse gewinnen: „Die Sportmedizin und das Gesundheitswesen blenden Frauen oft aus. Studien werden fast ausschließlich an Männern durchgeführt, obwohl der weibliche Körper, Hormonhaushalt und Stoffwechsel grundlegend anders funktionieren. Frauen gelten noch immer als Sonderfall statt als gleichwertiger Maßstab und werden deshalb von Anfang an ausgeschlossen.“
Einstimmig wurde Rosa Hübner anschließend von den Frauen im SPD-Kreisverband zur Vorsitzenden der neuen Arbeitsgemeinschaft gewählt. Zu ihren Stellvertreterinnen bestimmten die Anwesenden im Café Heimat in Kisslegg-Bärenweiler ebenso einstimmig Britta Wekenmann-Arnold aus Aulendorf und Franziska Schließer aus Wangen. Beide sind seit einem Jahr bereits Delegierte der Landeskonferenz der SPD Frauen in Baden-Württemberg.