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Landkreis RV

Igel in Gefahr: Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Informationen aus dem Landratsamt. Archivbild: F.Enderle

Die Igelpopulation ist stark rückläufig, da die Zahl toter und verletzter Igel von Jahr zu Jahr erheblich steigen. In Bayern stehen Igel bereits seit 2017 auf der Roten Liste. Ein Grund ist, dass die Landschaft zunehmend von Wohnhäusern, Straßen und anderer Infrastruktur geprägt ist. Auch landwirtschaftliche Flächen bieten inzwischen nur noch geringe Rückzugsmöglichkeiten und keine ausreichende Nahrungsgrundlage. Deshalb müssen Igel für Futter und Rückzugsorte oft weite Strecken zurücklegen, auf denen zahlreiche Gefahren lauern. Aber auch der Einsatz von Mährobotern und anderen elektrischen Gartengeräten wie Tellersensen und Kantenschneidern stellen zunehmend eine Gefahr dar.

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Damit Igel in Gärten weiterhin Lebensraum finden und die Bestände stabilisiert werden können sind bereits einfache Verhaltensänderungen hilfreich:

  • Fahrverhalten: Fahren Sie besonders bei Dämmerung und nachts langsamer — vor allem auf Straßen, die an Hecken, Gärten oder Grünflächen grenzen.
  • Mähroboter und elektrische Geräte: Lassen Sie Mähroboter möglichst nur tagsüber laufen. Setzen Sie elektrische Gartengeräte (Tellersensen, Kantenschneider…) vorsichtig ein und prüfen Sie unübersichtliche Flächen vorher auf Kleintiere.
  • Gartenstruktur: Erlauben Sie „wilde“ Bereiche im Garten — Laub-, Kompost-, Reisig- und Holzstapel bieten Nahrung und Winterschlafplätze. Diese Strukturen unterstützen nicht nur Igel, sondern fördern die gesamte Artenvielfalt.
  • Durchlässige Zäune: Schaffen Sie kleine Durchgänge (ca. 10–20 cm) unter Zäunen, damit Igel zwischen Gärten wandern können.
  • Brauchtumsfeuer: Prüfen Sie vor dem Anzünden von offenen Feuerstellen und Brauchtumsfeuern Haufen und Reisig auf darin schlummernde Kleintiere.
  • Gefundene verletzte oder unterkühlte Igel sollten einer spezialisierten Igelhilfestelle übergeben werden.

Weitere Informationen und Hinweise zur richtigen Vorgehensweise finden Sie unter www-pro-igel.de oder unter www.sielmann-stiftung.de. Falls Sie einen verletzten Igel finden, wenden Sie sich bitte an eine entsprechende Igelhilfestelle wie beispielsweise den Verein Welt der Igel e.V. (Tel. 0751 5578890).