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Ravensburg

Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumenten

In der vergangenen Juliwoche fand wie in vielen anderen deutschen Städten auch in Ravensburg der Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumenten statt.

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Laut einer aktuellen Publikation der Drogenbeauftragten der Bundesregierung starben im vergangenen Jahr 1.581 Menschen infolge ihres Drogenkonsums, 2019 waren es 1.389 (Quelle: https://www.drogenbeauftragte.de/presse/detail/zahl-der-an-illegalen-drogen-verstorbenen-menschen-waehrend-der-coronapandemie-um-13-prozent-gestiegen/, Zugriff: 14.07.21). Dieser deutliche Anstieg in Höhe von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr sei ein Zeichen dafür, dass auch die Hilfe für schwerstabhängige Menschen durch die Corona-Pandemie in eine Ausnahmesituation geraten sei. Gewohnte Strukturen, persönliche Hilfsangebote sowie Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner seien im Zuge der COVID-19-Beschränkungen weggebrochen. Ziel sei es daher, die bestehenden Hilfen für suchtkranke Menschen auch in Pandemie-Zeiten aufrechtzuerhalten und entsprechend den geltenden Kontakt- und Hygieneauflagen wieder auszubauen. Besondere Beachtung verdient die Gefahr von Überdosierungen durch Mischkonsum verschiedener Suchtmittel.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Arbeitskreises „Illegale Drogen“ fand aufgrund der Pandemie und der daraus resultierenden Auflagen in diesem Jahr nicht statt.

Die Mitarbeitenden der Beratungsstelle der Caritas Suchthilfen in der Georgstraße errichteten gemeinsam mit Klientinnen und Klienten für diesen Tag eine Gedenkstelle in Form von bemalten Steinen mit den Namen der Verstorbenen, an welchen schwarze Luftballons befestigt waren. Teilnehmende der Aktion hatten die Möglichkeit, vor Ort weitere Steine zu bemalen und diese bei den anderen Andenken zu platzieren. Auch die über mehrere Jahre hinweg gestaltete Gedenktafel wurde mit weiteren Namen und Andenken ergänzt.

Ziel der Veranstaltung war es, einen Rahmen zu schaffen, um über Abschied-Nehmen, Sterben und Gedenken zu sprechen.

Die Beratungsstelle der Caritas Bodensee-Oberschwaben in der Ravensburger Georgstraße ist für viele Betroffene ein bekannter sowie geschützter Ort, an dem sie im Rahmen des Gedenktags mit anderen Menschen Erinnerungen austauschen und gemeinsamer Bekannten gedenken konnten.

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