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Dank Hilfe der Uniklinik Ulm kann die OSK die ersten Beschäftigten impfen

Bild:OSK

Heitere, fast ausgelassene Stimmung war bisher im St. Elisabethen-Klinikum in Ravensburg noch nie anzutreffen, wenn es um Corona ging. Am Donnerstag aber war es aber so weit. Überraschend konnten nun doch die ersten 52 Beschäftigten der OSK geimpft werden. Dank Hilfe aus Ulm. Das Universitätsklinikum hatte am Mittwochnachmittag kurzfristig angekündigt, die OSK mit Impfdosen aus seinen Beständen zu unterstützen.

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Kurz nach 12 Uhr, wegen der Witterung etwas später als geplant, traf der Impfstoff am EK ein. Ohne medienwirksame Polizeieskorte, ganz einfach per Taxi und ohne großen Empfang. Die Flaschen waren eingelassen in Trockeneis und wurden in der Apotheke aus ihrer Verpackung geholt. Die Mitarbeiterinnen des Chefapothekers Dr. Jörg Bickeböller-Friedrich konnten endlich die ersten Spritzen aufziehen. Geplant waren für das EK zunächst 48 Dosen. Unter den Reinraumbedingungen der Apotheke konnten jedoch 52 gewonnen werden. Dosen für vier Mitarbeiter mehr, die sich darüber freuten.

Während in der Apotheke noch die Vorbereitungen liefen, fanden sich auf der Station A 31 die Impfwilligen ein. Auch für Krankenhausmitarbeiter gilt es, den Aufklärungsbogen zu unterschreiben. Dort ist vermerkt, mit welchem Impfstoff aus welcher Charge geimpft wurde. Der zweite Impftermin wird gleich festgelegt. Während für die Impfwilligen nach und nach die Formalien abgewickelt wurden, kam der in der Apotheke auf Raumtemperatur erwärmte Impfstoff auf der Station an.

Sonja Andris-Zimmerer und Thomas Böse-Ploching, Intensiv-Fachpflegekräfte auf der operativen Intensivstation des EK, waren die beiden ersten, bei denen Dr. Tobias Sonnberger, Impfkoordinator der OSK, gegen 13.15 Uhr die Nadel der Spritze am Oberarm angesetzt wurde. Wie sehr sie sich über den Pieks freuten, war ihnen trotz angelegter Maske anzusehen. Schließlich erleben sie Tag für Tag in ihren Schichten, was Corona für die Schwersterkrankten bedeutet, wie Patienten nach und nach abbauen und im schlimmsten Falle sterben. Unmittelbar nach dem Impfen gingen sie wieder in ihren schweren Dienst.

Genügend Impfwillige zu finden, war bei dieser ersten, noch kleinen Aktion kein Problem. Im Gegenteil war es eine schwierige Aufgabe, auszuwählen. Wer als erstes drankommt, berichtet Dr. Tobias Sonnberger. Innerhalb der von der Impfverordnung der Bundesregierung als prioritär bezeichneten Gruppe musste nochmals unterteilt werden.

Man verständigte sich darauf, dass in dieser ersten Gruppe Beschäftige geimpft werden, die auf der Intensivstation, in den Isolierbereichen und in der Notaufnahme zeitlich sehr lange am Bett von Corona-Patienten arbeiten. Insgesamt  geht man bei der OSK von einer relativ hohen Impfbereitschaft der Belegschaft aus. Darauf deutet jedenfalls eine erste Abfrage noch Ende des alten Jahres hin, nach der man zunächst vergeblich auf den in Aussicht gestellten Impfstoff gewartet hatte.

Eigentlich war geplant gewesen, noch am Donnerstag Nachmittag auch Personal am Westallgäu-Klinikum in Wangen zu impfen. Hier machte jedoch das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Der Transportweg von Ravensburg nach Wangen war durch die starken Schneefälle zu unkalkulierbar geworden. Der Impfstoff für Wangen wurde zunächst in der Apotheke des EK zwischengelagert. In der Apotheke steht ein leistungsfähiger Gefrierschrank, der den Impfstoff auf die geforderte Temperatur von minus 75 Grad Celsius kühlen kann. Die Impfung am Westallgäu-Klinikum soll nun am Freitag erfolgen.

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