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Ravensburg

BBW-Jugendliche kehren an ihre Ausbildungsstätte zurück

Wiedereinstieg in den Ausbildungsalltag: Ein Teil der Azubis aus dem Berufsbildungswerk Adolf Aich Ravensburg ist nun zurück in ihren Werkstätten und Berufsschulklassen. Bild: Stiftung Liebenau

Schrittweiser Wiedereinstieg nach mehrwöchiger Corona-Heimlernphase: In dieser Woche sind auch die ersten Azubis an das Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) der Stiftung Liebenau zurückgekehrt, um sich dort auf ihre bevorstehenden Abschlussprüfungen vorzubereiten. Für viele der Jugendlichen mit besonderem Teilhabebedarf ist dies nun eine besonders große Herausforderung.

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Im Zuge der schrittweisen Öffnung der Bildungseinrichtungen und Einrichtungen der beruflichen Reha im Land, hat auch das BBW seinen Ausbildungsbetrieb in zunächst eingeschränkter Form wieder aufgenommen. In einem ersten Schritt kamen die diesjährigen Abschlussprüflinge an ihre Ausbildungsplätze und in ihre Berufsschulklassen zurück, ehe in einem gestuften Verfahren weitere Jugendliche folgen. Bis auf Weiteres wird es für die BBW-Azubis dann eine Kombination von Präsenzzeiten und Heimlernphasen geben.

„An unserem Hauptstandort Ravensburg betrifft das zunächst gut 100 Teilnehmende“, erklären die beiden BBW-Geschäftsführer Christian Braun und Herbert Lüdtke. Dabei werden alle möglichen Maßnahmen ergriffen, um das Infektionsrisiko der Rehabilitanden und Mitarbeitenden zu minimieren: Es gelten strikte Hygienevorgaben. Klassengrößen und Ausbildungsgruppen werden reduziert, um die nötigen Abstandsregeln einzuhalten, die Arbeitszeiten werden gestaffelt. „Im Vordergrund steht aktuell der Gesundheitsschutz für alle“, so Braun und Lüdtke.

Ziel: Integration in den Arbeitsmarkt
Ziel sei es nun, die jungen Menschen in den kommenden Wochen fit zu machen für die Prüfungen. Während der pandemiebedingten Schließung des BBW, seit Mitte März, wurden die Schülerinnen und Schüler zuhause per E-Mail, Post oder auch über eine digitale E-Learning-Plattform mit Aufgaben versorgt und dabei nicht nur fachlich, sondern auch sozialpädagogisch und psychologisch betreut.

Doch wie stehen nun die sonst traditionell guten Chancen der BBW-Azubis auf eine bestandene Prüfung und einen Arbeitsplatz danach? „Das Spektrum unserer Teilnehmenden und ihrer Beeinträchtigungen ist sehr breit. Entsprechend unterschiedlich kamen und kommen die Jugendlichen mit dieser Ausnahmesituation zurecht“, sagen die BBW-Geschäftsführer und verweisen auf die zahlreichen Azubis mit psychischen Störungen oder anderen schweren Beeinträchtigungen: „Diese haben es in der aktuellen Situation sicher schwerer, gerade jetzt, den letzten Schritt ins Berufsleben zu schaffen.“

Um die Jugendlichen zum erfolgreichen Abschluss sowie zur anschließenden Vermittlung auf den Arbeitsmarkt zu führen, und damit Inklusion zu ermöglichen, müsse man nun noch einmal verstärkten Aufwand betreiben Denn ein wichtiger Grundsatz sei, dass Menschen mit Behinderungen auch in Corona-Zeiten nicht benachteiligt werden dürfen: „Diese Gleichstellung ist für uns, mehr denn je, eine große Herausforderung. Bei unserer Klientel kann man nicht davon ausgehen, dass es jetzt von allein wieder läuft.“

 

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