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Abgeklärter Schluss-Abschnitt beschert Sieg in Kaufbeuren

Die Ravensburg Towerstars konnten auch das zweite Derby gegen den ESV Kaufbeuren für sich entscheiden. Nachdem die Cracks von Coach Tomek Valtonen bis zur 42. Minute noch mit 0:1 zurücklagen, stellten sie mit vier Treffern die Weichen auf „Auswärtssieg“.

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Das Spiel war gerade einmal 27 Sekunden alt, da gab es schon die erste minutenlange Unterbrechung. Hinter dem gegnerischen Tor wurde Towerstars Stürmer Jakub Svoboda von einem hohen Stock im Gesicht getroffen. Während es für den Kaufbeurer Verteidiger für vier Minuten auf die Strafbank ging, musste Svoboda aufgrund der blutenden Wunde behandelt werden und kehrte erst 15 Minuten später aufs Eis zurück. Die lange Überzahl konnten die Ravensburger Cracks leider nicht nutzen. Die Gastgeber gingen aggressiv auf den Puck führenden Spieler und in die Passwege. Vor dem Tor gab es kaum eine Anspielstation und mit Distanzschüssen war ESVK-Keeper Stefan Vajs nicht zu überwinden. Die Towerstars mussten sogar ihrem eigenen Torhüter dankbar sein, dass sie nicht mit einem Gegentor aus der Überzahl herauskamen. Nach einem Puckverlust an der blauen Linie kurvte Max Schmidle in Richtung Ravensburger Tor, Olafr Schmidt parierte aber stark mit der linken Beinschiene.

In der 7. Minute öffnete sich die Strafbank diesmal auf Ravensburger Seite, Rob Flick musste wegen Haltens raus. Das Ravensburger Penaltykilling war ebenso effektiv, auch wenn bei einem Pfostenschuss von Julian Eichinger der linke Pfosten retten musste. Kaufbeuren hatte sich jetzt aber immer mehr Spielanteile erobert und ging in der 12. Spielminute prompt in Führung. Valentin Gschmeißner schlenzte direkt vor der Ravensburger Spielerbank in Richtung Tor, Olafr Schmidt war die Sicht verdeckt und der Puck schlug hinter ihm im Torwinkel zum 1:0 ein. Das Team von Coach Tomek Valtonen tat sich in den Folgeminuten schwer wieder in Rhythmus zu kommen. Erst in der Schlussphase des Startabschnitts lief es wieder besser und Thomas Brandl hatte eine Minute vor der ersten Pause den Ausgleich auf dem Schläger. Nach einem Patzer der ESVK-Abwehr fiel ihm der Puck überraschend vor die Füße. Den Puck konnte er jedoch nicht an Vajs vorbeibringen.

Gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts hatten die Towerstars erneut die Chance, im Powerplay den Ausgleich zu markieren. Im Kaufbeurer Drittel spielten sich dramatische Szenen ab, vor allem als Tero Koskiranta den Puck an Stefan Vajs vorbeibugsieren konnte, die Hartgummischeibe allerdings vor der Torlinie liegen blieb. Die Towerstars drückten auch danach weiterhin auf den Ausgleich, sie mussten aber stets auf der Hut vor brandgefährlichen Kontern der Hausherren sein. Auch in der 33. Minute waren die Oberschwaben dem Ausgleich nahe. Kurz hintereinander konnten Tero Koskiranta und Calvin Pokorny frei vor das Kaufbeurer Tor ziehen, scheiterten aber wieder einmal an Vajs. Dass auch Towerstars Torhüter Olafr Schmidt an diesem Abend glänzend aufgelegt war, zeigte sich in den letzten fünf Minuten des zweiten Drittels. In der 35. Minute tauchte Sami Blomqvist frei vor dem Ravensburger Tor auf, eine Minute später rettete Schmidt am kurzen Pfosten gegen Alexander Thiel.

Nachdem das Geschehen auf dem Eis aufgrund von Strafzeiten etwas an Dynamik verloren hatte, war jetzt wieder ordentlich Pfeffer im Spiel. Es blieb allerdings beim hauchdünnen 1:0 für Kaufbeuren. In das Schlussdrittel starteten die Oberschwaben selbstbewusst, druckvoll und endlich auch erfolgreich. Vor dem gegnerischen Tor hatten sie sich nach 78 Sekunden mit schnellen Pässen eine Überzahlsituation erspielt, Tero Koskiranta stand im Slot völlig frei und schloss zum 1:1 Ausgleich ab.

Dieser Treffer verlieh mächtig Aufwind und wenig später hatte Thomas Merl die erstmalige Führung auf dem Schläger. Nach einem 2:1 Break bekam er die Scheibe schön von Patrick Seifert auf den Schläger gelegt, der Kaufbeurer Torhüter verkürzte jedoch den Winkel und konnte parieren. Keine Chance hatte Vajs aber eineinhalb Minuten später. Wieder schalteten die Towerstars nach der Puckeroberung schnell auf Angriff um, Mathias Haaranen spielte auf links zu David Zucker und der zog nach ein paar Schritten entschlossen am Bullykreis ab. Der hammerharte Schlagschuss zischte sprichwörtlich wie ein Strich zum 1:2 in den Torwinkel.

Die Towerstars hielten den Druck danach aufrecht, waren in der 47. Minute aber zu ungeduldig und offen an der gegnerischen blauen Linie. Daniel Oppolzer brach auf dem rechten Flügel durch, Florian Thomas vollendete den schnellen Gegenstoß eiskalt zum 2:2 Ausgleich. Kaufbeuren schien wieder im Spiel zu sein, Towerstars Keeper Olafr Schmidt musste kurz nach dem Anspielbully gegen freistehende Buron  Joker retten. Jetzt wirkten allerdings die Hausherren zu ungeduldig auf dem Weg zur angestrebten Führung, dies nutzten die Towerstars eiskalt aus. In der 49. Minute bediente Thomas Merl den auf links gestarteten Jakub Svoboda und der vernaschte den gegnerischen Keeper mit einem druckvollen Rückhandschuss zum 2:3.

Weitgehend souverän spielten die Towerstars vor allem aus defensiver Sicht weiter, in der 55. Minute kam es dann zur vorentscheidenden Szene. Max Kolb wurde von Lois Latta direkt vor der Kaufbeurer Spielerbank hart gecheckt, Hauptschiedsrichter Alfred Hascher entschied sofort auf 5 plus Spieldauerstrafe gegen Latta. Das nachfolgende Powerplay benötigte exakt 40 Sekunden zum Erfolg, Robin Just hielt aus halbrechter Position drauf und traf zum 2:4. In den restlichen Minuten hatten die Towerstars gute Möglichkeiten, den Spielstand weiter nach oben zu schrauben. Dass es letztlich beim 2:4 blieb, war ohne Bedeutung. Auch so waren die rund 350 mitgereisten Fans in bester Laune und wurden für ihre lautstarke Unterstützung und tolle Stimmung bei diesem zweiten Derby der Saison gerecht belohnt.

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs, dass sie sich die drei Punkte erkämpfen konnten. Das war ein sehr enges Spiel, in das wir sicherlich nicht so gut gestartet sind. Ab dem zweiten Drittel waren wir besser in Schwung und haben im Schlussabschnitt dann den Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen“, sagte Towerstars Trainer Tomek Valtonen.

1:0 11:10 Valentin Gschmeißner ( Sami Blomqvist , Max Lukes ) 1:1 41:18 Tero Koskiranta ( David Zucker , Robin Just ) 1:2 44:40 David Zucker ( Matias Haaranen , Boaz Bassen ) 2:2 46:25 Florian Thomas ( Daniel Oppolzer , Antti Kerälä ) 2:3 48:31 Jakub Svoboda ( Thomas Merl , Matias Haaranen ) 2:4 55:19 Robin Just ( Sören Sturm , Pawel Dronia, 5:4) Strafminuten: Kaufbeuren 14 plus 5 plus 20 Latta, Ravensburg 10, Zuschauer: 2970

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