Die Ravensburg Towerstars mussten am Freitagabend gegen die Lausitzer Füchse eine schmerzliche 2:6-Niederlage einstecken. Ein früher Gegentreffer, eine erneut mangelhafte Chancenverwertung und zu viele individuelle Fehler spielten den erschreckend effizienten Gästen aus Weißwasser voll in die Karten.
Bei den zuletzt personell reduzierten Towerstars standen Louis Latta und Erik Karlsson wieder in der Aufstellung. Weiterhin nicht zur Verfügung standen allerdings Florin Ketterer und Matej Mrazek. Zudem musste Nico Pertuch bei seinem Stammclub Ingolstadt als Backup ran; er wurde vom 17-jährigen Philip Gründler aus dem U20-Team des EV Ravensburg vertreten.
Die Towerstars wollten von Beginn an zeigen, dass sie die Initiative ergreifen. Allerdings wurde auch schnell klar, dass die Lausitzer Füchse mit Anthony Morrone einen starken Torhüter zwischen den Pfosten hatten. Gleich mehrfach rettete er in den Startminuten gegen Ravensburger Stürmer aus guten Schusspositionen. Dass man nicht allzu viele Schüsse für einen Treffer benötigt, zeigte sich auf der Gegenseite nach viereinhalb Minuten: Kyle Havlena schlenzte aus der Distanz in Richtung Tor und der von Charlie Jahnke noch abgefälschte Schuss segelte zum 0:1 ins Netz. Die Oberschwaben wirkten fortan nervös und drei Minuten später brauchte es bei einem 2-gegen-1-Konter eine starke und artistische Rettungsaktion von Denis Pfaffengut, um einen Fehler bereits in der gegnerischen Zone auszubügeln.
Mehr und mehr kämpften sich die Towerstars ins Spiel hinein und kamen nicht unverdient zum Ausgleich. Nick Latta lupfte die Scheibe mit der Rückhand zum Tor und von gleich zwei gegnerischen Schlägern abgelenkt fand der Puck den Weg zum 1:1-Ausgleich ins Netz. Nach dem ersten Ravensburger Treffer in der 12. Minute folgten weitgehend ausgeglichene Minuten, ehe sich für Robbie Czarnik vier Minuten vor der ersten Pause die Tür zur Strafbank öffnete. Der Towerstars-Kapitän hatte seinen gebrochenen Schläger nicht sofort weggeworfen und kassierte hierfür zwei Minuten wegen „unkorrekter Ausrüstung“. Das Powerplay nutzten die Gäste schließlich mit einem kuriosen Treffer zum 1:2: Drei Spieler samt Torhüter Ilya Sharipov versuchten die Scheibe im Torraum zu blocken, doch sie rutschte Charlie Jahnke direkt vor den Schläger – und von dort ins Tor.
Im zweiten Spielabschnitt setzte sich das verkrampfte und fehlerbehaftete Spiel der Gastgeber fort. Nach nur 42 Sekunden ließ John Broda dem Ravensburger Keeper keine Chance, nachdem er nach einem Puckverlust hinter dem Tor mustergültig in den Slot angespielt worden war. Der nächste Lichtblick aus Sicht der 2563 Zuschauer ließ zwar einige Minuten auf sich warten, wurde allerdings euphorisch bejubelt: Erik Karlsson hatte einen Nachschuss während eines Powerplays verwertet – die Towerstars waren mit dem Treffer zum 2:3 also wieder dran. So zumindest die Hoffnung, die jedoch nur 42 Sekunden später den nächsten Dämpfer erhielt. Die Towerstars vertändelten in der eigenen Zone den Puck und konnten ihren Ex-Kollegen Georgiy Saakyan beim zweimaligen Nachschuss nicht stoppen. Der effiziente Auftritt der Füchse setzte sich weitere vier Minuten fort: Diesmal verlor Robbie Czarnik den Puck an der blauen Linie und das folgende 2-gegen-1-Break brachte Tom Knobloch aus vollem Lauf zum 2:5 im Tor unter.
Im Schlussabschnitt musste freilich schnell ein Anschlusstreffer her. Die Chance dazu bot sich durch eine aus dem Mitteldrittel übernommene Strafzeit der Füchse, doch das Powerplay verpuffte erneut erfolglos. Kaum waren die Gäste wieder komplett, sorgte Christopher Theodore vollends für Frust auf Ravensburger Seite. Beim Eintritt in die gegnerische Zone ließ sich Nick Latta die Scheibe abluchsen und den nachfolgenden Alleingang lupfte der Füchse-Stürmer eiskalt zum 2:6 unter die Latte. Das war letztlich auch der Endstand, da die Towerstars in der Schlussphase selbst eine doppelte Überzahl nicht nutzen konnten. Davor gab es zudem noch zwei große Strafzeiten samt Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Robbie Czarnik und Alex-Olivier Voyer wegen Stockschlags. Gegen beide wurde ein automatisches Ermittlungsverfahren der DEL2 eröffnet, sie drohen daher auch am Sonntag in Rosenheim (Spielbeginn um 17 Uhr, Livestream auf Sporteurope.TV) auszufallen.
„Wir haben uns viel zu viele Fehler und unnötige Strafzeiten geleistet. Weißwasser hat uns dafür konsequent abgestraft. Daraus sollten wir ganz schnell die Konsequenzen ziehen und so schnell wie möglich wieder in die Spur kommen“, sagte ein deutlich angefressener Towerstars-Trainer Bo Subr.