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Wangener Ostereiermarkt und Verkaufsoffener Sonntag

Kunstvoll gestaltete Ostereier gibt es im März in Wangen zu sehen. Bild: Stadt Wangen

Sie sind in allen Farben und Techniken zu finden und Manches wirkt wie Zauberei: Die Rede ist von den vielen exklusiven Eiern, die beim Wangener Ostereiermarkt zu sehen sind und gekauft werden können.  Zum 40. Mal reisen Künstlerinnen und Künstler aus sechs Nationen nach Wangen und bringen ihre zerbrechlichen und einzigartigen Kunstwerke mit. Sie sind zu sehen und zu kaufen von Freitag, 1. bis Sonntag, 3. März 2024. Neben Ausstellerinnen und Ausstellern aus der Schweiz, aus Italien, Frankreich und Ungarn sind bei diesem Ostereiermarkt erstmals zwei Künstlerinnen aus dem Norden Spaniens mit dabei.

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Und auch das ist eine Besonderheit: In diesem Jahr werden die Rathaustüren auch am Sonntag für Besucherinnen und Besucher offen stehen. Und die Wangener Händler stehen in ihren Fachgeschäften am verkaufsoffenen Sonntag bereit für alle, die bummeln, die Frühjahrsmode oder Ostergeschenke einkaufen wollen. Wer Wangen-Punkte sammelt, kann sie dort eintauschen und erhält von der Leistungsgemeinschaft einen Bonus.

Die Anfänge gehen auf die Leistungsgemeinschaft zurück
Der Wangener Ostereiermarkt gehört seit vielen Jahren zu den wenigen Top-Adressen auf diesem Gebiet in Europa und wird gerne auch von Sammlern hochwertiger österlicher Schmuckstücke besucht. Zu verdanken ist dieser Erfolg auch Karl-Ferdinand Kiesel, der als Gründungsmitglied der Leistungsgemeinschaft in den 1980-er Jahren diese Veranstaltung nach Wangen im Allgäu holte.

Ins Leben gerufen wurde der Ostereiermarkt durch Mitglieder der Leistungsgemeinschaft Handel und Gewerbe. Federführend in den Anfängen waren Karl Ferdinand Kiesel und Dietmar Schiele gemeinsam mit Otto Kranz. Über sie kam auch Julieta Strobel zur Organisation des Marktes. Gemeinsam mit ihrem Mann Bernd hatte sie in Wangen die Buchhandlung Ritter und war leicht für die kunstvollen Eier und deren Schöpfer zu begeistern. Unterstützung fand sie bei Andrea Engel, die 30 Jahre lang österliche Keramik auf dem Markt verkaufte.

Seit Mitte der 90-er Jahre ist Julieta Strobel nun schon die Ansprechpartnerin für alle, die Kunst am Osterei herstellen. Ihr kritisches Auge sorgt dafür, dass nur ausgewählte Stücke in den Räumen des historischen Rathauses zu sehen sind.

Die Stadt unterstützte die Organisatoren von Beginn an. Zunächst in der Bücherei im Kornhaus, öffnete Alt-OB Dr. Jörg Leist dem immer größer werdenden Markt die Rathaustüren. 20 Jahre hat lang hat er den Aufbau des Ostereiermarktes begleitet. 2001, im letzten Jahr seiner Amtszeit, gehörte er selber zu den Ausstellern. Seit 2002 Jahren ist Oberbürgermeister Michael Lang Gastgeber des internationalen Frühjahrsereignisses.

Die Künstlerinnen und Künstler durften ihre wunderschönen Eier immer kostenlos ausstellen, wurden aber seit 1986 um ein Ei als Ersatz für eine Standgebühr gebeten. Sie wanderten in Schachteln und ruhten das Jahr über in stillen Winkeln unter dem Rathausdach. Alle wurden in der Zeit um den Ostereiermarkt hervorgeholt und von Julieta Strobel in tagelanger Arbeit liebevoll im Rathaus in Vitrinen platziert. Seit 2022 haben die Künstlereier eine dauerhafte und über den Sommer sichtbare Heimat im Stadtmuseum bei der Eselmühle.

Der hohe Anspruch an die Künstler bleibt
Die Macherin Julieta Strobel hält den Kontakt zu den Künstlerinnen und Künstlern und ist ständig auf der Suche nach neuen qualitätsvollen Objekten. Nachdem es ihr 2023 geluingen war, wieder einmal eine Ausstellerin aus Italien zu bekommen, die auch jetzt wieder dabei sein wird, konnte sie für den Jubiläums-Ostereiermarkt mit Mariana Matilde Fano Fernandez und Barbara Mendez Zapico zwei Künstlerinnen aus Pola de Siero in Asturien gewinnen. So wird es für den Ostereiermarkt zum Glück, dass die Organisatorin als gebürtige Kolumbianerin spanische Muttersprachlerin ist. Die beiden Neulinge passen bestens ins Konzept des Ostereiermarktes. Denn, sagt Julieta Strobel: „Wir legen großen Wert auf ein hohes Niveau unseres Marktes.“

Das drückt sich auch in all den anderen Kunstwerken aus, die rund um das österliche Brauchtum einbezogen werden, von den Springerle über Keramik von der Wangener Töpferin Birgit Wolf und Schmuckeier von Goldschmiedin Evelin Welte.

Unter den Künstlerinnen und Künstlern, die am Freitag von 9 bis 18 Uhr, am Samstag von 9 bis 17 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr im historischen Wangener Rathaus präsent sein werden, sind weitere Hochkaräter, die teilweise schon seit Jahren gern nach Wangen im Allgäu kommen. Sie verkaufen nicht nur ihre Werke, sondern sie zeigen auch vor Ort, wie sie diese herstellen.

Wer selber basteln möchte, findet auf dem Wangener Ostereiermarkt Naturfarben, Leereier oder Österliches aus Pappmaché. Bücher zu Osterthemen runden das breite Angebot ab.

Der Eintritt beträgt für Erwachsene zwei Euro, Kinder und Jugendliche sind frei.

Ostereiermuseum ist geöffnet
Parallel zum Ostereiermarkt im historischen Rathaus ist auch das Ostereiermuseum im Wangener Stadtmuseum geöffnet. Das Ostereiermuseum beherbergt große Teile der Wangener Sammlung. Sie ist über die lange Zeit des Künstlermarktes entstanden, denn die Stadt Wangen bittet jeden Aussteller und jede Ausstellerin statt einer Standgebühr um ein Ei. Die sehenswerte Sammlung ist in einem eigenen Raum präsentiert und über den Museumseingang in der Eselmühle erreichbar.

Brunnen zieren die Altstadt in österlichem Gewand
Auch die Altstadt von Wangen präsentiert sich österlich. Dazu leisten die Wangener Schulen im Vorfeld des Ostereiermarktes einen wichtigen Beitrag. Denn sie kranzen wunderschöne Girlanden, in die sie bunte Eier einarbeiten und schmücken dann mit Unterstützung des städtischen Bauhofs die Brunnen.

Wer sicher sein will, keinen Brunnen zu übersehen, schließt sich am besten am Freitag oder Samstag um 11 oder um 14 Uhr einer Brunnenführung an. Die Wangener Gästeführerin Beate Leupolz weiß nicht nur interessante Geschichten zu den Brunnen, sondern auch darüber hinaus zu erzählen. Wer mitkommen will, kommt zum Start an der Osterkrone auf den Marktplatz. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Zusatzprogramm zum Jubiläum mit Workshops und Vorträgen
Im Stadtmuseum sind in diesem Jahr erstmals die Occhi-Freunde Oberschwaben mit ihrer besonderen Handarbeitstechnik vertreten und bieten zu den Öffnungszeiten einen Occhi-Workshop an.

Am Samstag um 14 Uhr und am Sonntag um 16 Uhr erzählt Gudrun Bauer die Geschichte des Wangener Ostereiermarkts.

Am Sonntag um 11.30 Uhr spricht Mariele Berngeher über das Thema „Von der Gebetsmühle zum Bändelei von heute“

Am Freitag und Samstag um 16 Uhr hält Birgit Beller zu „Der Osterkorb – Geschichte und Tradition“ einen Vortrag.

Am Samstag um 10 Uhr und am Sonntag um 14.30 Uhr erzählt Angelika Schledz  „Wie hat es bei mir begonnen…das Handwerk der Perforation

Am Samstag um 12 Uhr und Sonntag um 13 Uhr spricht Brunhilde Weiß über „Wie entsteht eine Osterkrippe im Ei“

Extraprogramm für Kinder
Rund um den Ostereiermarkt gibt es ein buntes Programm für Kinder. Am Freitag um 15 Uhr und Samstag um 11 Uhr werden in der Stadtbücherei Ostergeschichten vorgelesen.

Kinder, die gerne basteln, finden beim Oster-Bastel-Workshop unter dem Titel „Ei, Ei, Ei – ihr Kinder kommt herbei“ im Kornhaus Material und Unterstützung. Gebastelt wird am Freitag von 14 bis 17 Uhr und am Samstag von 10 bis 15 Uhr.

 

Öffnungszeiten: Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 17 Uhr

Eintritt: Erwachsene zwei Euro, Kinder und Jugendliche sind frei.
Zum Vormerken: Der 41. Ostereiermarkt ist am 21. und 22. März 2025.