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Towerstars kommen gegen Krefeld böse unter die Räder

Bild: Kim Enderle

Die Ravensburg Towerstars haben das mit Spannung erwartete Heimspiel gegen die Krefeld Pinguine mit 1:7 verloren. Zwar starteten die Cracks von Coach Bo Subr zielstrebig und mit einer frühen Führung ins Spiel, doch nach dem Ausgleich kippte die Partie immer mehr in Richtung des Top-Favoriten.

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Die Towerstars kamen zum Duell gegen den zweimaligen Halbfinalgegner mit ordentlich Schwung aufs Eis. In den ersten Wechseln bekam Krefeld so gut wie keine Luft zum Atmen und das von Felix Bick gehütete Gästetor wurde unter Beschuss genommen. Nach viereinhalb Minuten war die Ravensburger Führung dann perfekt: Nach starkem Rückpass von Marvin Schmid setzte Youngster Fabio Sarto den Puck wuchtig zum 1:0 in die Maschen. Knapp zwei Minuten später hätte Kapitän Robbie Czarnik die starke Anfangsoffensive mit dem 2:0 vergolden können, dieser brachte den Puck aber nicht an Felix Bick vorbei.

Solide agierten die Towerstars auch in Unterzahl während einer Strafzeit gegen Mark Rassell; hier hatte Martin Mrazek bei einem 2-gegen-1-Break sogar die Chance auf einen Treffer. Die vergebenen Chancen sollten sich auf der Gegenseite jedoch rächen, denn eine halbe Minute später kamen die Gäste aus der Seidenstadt Krefeld mit einer ihrer bis dahin wenigen Möglichkeiten prompt zum Ausgleich. Mathew Santos wurde kurz nach der blauen Linie von Mark Zengerle bedient und der Schuss des Ex-Towerstars-Stürmers schlug verdeckt zum 1:1 ein.

In den Folgeminuten schien die Partie noch weitgehend ausgeglichen. Die Towerstars hatten jedoch immer mehr mit der gut organisierten Gegenwehr in der neutralen Zone zu kämpfen und die eigenen Chancen nahmen ab. Auf der Gegenseite musste Ilya Sharipov immer häufiger eingreifen. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt – kurz vor der ersten Pause – musste der Keeper dann prompt den zweiten Gegentreffer schlucken. Mit einem cleveren Pass hebelte Routinier Marcel Müller am rechten Bullykreis die Ravensburger Defensive aus, Philipp Gogulla löffelte die Scheibe dann fast von der Torlinie aus zum 1:2 ins Kreuzeck.

Die Frage war, ob die Towerstars diesen Rückschlag über die Pause hinweg verdauen würden. Die Antwort gaben sie leider nicht selbst, sondern die Rheinländer. Bei ihren schnellen und präzise kombinierten Angriffen verloren die Towerstars den Zugriff und als Denis Pfaffengut wegen Behinderung eine Strafzeit aufgebrummt bekam, erhöhte Marcel Müller mit einem platzierten Schuss aus der Halbdistanz auf 1:3. Das Tor der Gäste war noch nicht vollständig durchgesagt, da bekamen die Towerstars den nächsten Nackenschlag verpasst: Alexander Weiß nutzte ein Abstimmungsproblem vor dem Tor und drückte zum 1:4 ein – ganze 13 Sekunden lagen zwischen diesen Gegentreffern. Towerstars-Coach Bo Subr nahm eine Auszeit, um die Lage zu beruhigen.

Einziger Lichtblick im zweiten Spielabschnitt war die Chance von Mark Rassell, der in der 33. Minute von Robbie Czarnik schön freigespielt wurde. Der kanadische Stürmer zog frei vor das Krefelder Tor, er scheiterte aber an Felix Bick. Es passte ins Bild des Abends, dass auf der Gegenseite etwa eine Minute später der Puck zum 1:5 ins Tor segelte. Einen Schuss von Mark Zengerle in der 35. Minute konnte Ilya Sharipov zwar mit der Stockkelle ablenken, doch leider nahm der Puck die ungünstigste Flugbahn.

Die Hoffnung auf das „kleine Wunder“ im Schlussabschnitt sollte sich nicht erfüllen. Krefeld war in allen Spielfeldzonen viel zu kompakt und konzentriert und schraubte auch das Tempo nur unwesentlich herunter. Strafzeiten nahmen dem Spiel zudem den Fluss, sodass die Uhr noch deutlicher für die Gäste herunter tickte. Als Max Newton in der 53. Minute auf 1:6 erhöhte, war das Spiel endgültig gelaufen. Zwei Minuten später setzte erneut Mark Zengerle mit dem 1:7 den aus Ravensburger Sicht herben Schlusspunkt.

Ilya Sharipov verließ entnervt sein Tor und bot damit die Gelegenheit für einen bedeutenden Moment für Philip Gründler. Der 17-jährige Torhüter aus dem EVR-Nachwuchs kam in seinem dritten Einsatz als Backup-Keeper zu seinen ersten Profiminuten in der DEL2 und hielt seinen Kasten bis zur Schlusssirene sauber.

„Wenn wir uns an unseren Plan halten, können wir gegen jeden Gegner in dieser Liga gewinnen. Tun wir das nicht, geraten wir in herbe Probleme“, fasste Towerstars-Coach Bo Subr zusammen. „Wir hatten einen guten Start und einige Chancen auf den Ausbau der Führung. Stattdessen haben wir das Spiel immer mehr dem Gegner überlassen und die Quittung bekommen“, ergänzte er.